Die Farbe ist zurück in der Randersackerer Rathaus-Galerie. Und der Kulturkreis versucht, das Festival MainWeinKunst nicht ganz untergehen zu lassen.
MainWeinKunst war zuletzt eines der Höhepunkte im Genussort Randersacker, das viele Künste verbindet. Es war die Plattform schlechthin für die zahlreichen Randersackerer Kulturschaffenden und die kooperierenden Winzer. Anfang September sollte MainWeinKunst turnusmäßig nach zwei Jahren wieder stattfinden. Es wäre die sechste Auflage des jeweils größer und attraktiver gewordenen Kunstfestes. Doch für 2024 ist es bereits abgesagt.
Einer, der immer bei MainWeinKunst dabei gewesen ist, war Horst Pilz. Mit einer Auswahl von 20 Werken seines vielfältigen Schaffens würdigt gerade eine Ausstellung den Künstler, der vergangenes Jahr verstorben ist. Es sei ein kleiner Querschnitt, sagt der Kulturkreis-Vorsitzende Ernst Weckert. Denn Pilz stach mit außergewöhnlichem Können und einer großen Bandbreite seines künstlerischen Schaffens heraus. In verschiedensten Stilen und Techniken hatte er bis zuletzt fast täglich gearbeitet. Geschult an der Kunst- und Handwerkerschule bei Prof. Heiner Dikreiter hatte er später selbst Kurse im Zeichnen, Portraitieren und Aquarellieren gegeben und seine Arbeiten in einer Vielzahl von Ausstellungen gezeigt. Im Rathaus sind seine Arbeiten bis 13. September zu sehen.
Nun ist Horst Pilz nicht der einzige Verlust. Es schwächelt die Organisation seitens des Kulturkreises, die sich maßgeblich Ernst Weckert, Hermann Oberhofer und Simone Doll-Gerstendörfer teilten. Zumindest der 83-jährige Weckert hat seine Mitarbeit aus Altersgründen abgesagt. Er hatte sich vor allem um die Technik gekümmert. Die Rathaus-Galerie werde er weiter betreuen. Das sei kein so großer Kraftakt, so Weckert.
Das MainWeinKunst-Festival hat damit ein ganz dickes Fragezeichen bekommen. 2024 ist nicht zu schaffen, so Kulturkreis-Sprecherin Simone Doll-Gerstendörfer. Das sei längst an alle Beteiligten kommuniziert worden. Aber sie will noch keine generelle Absage formulieren. Es gebe Überlegungen, wie das Festival weitergeführt werden könnte. Aber, ob und wie das gelingen kann, sei noch nicht klar.
Zuletzt hatte MainWeinKunst 2022 unter anderem mit Straßenmusik, Akrobatik und Feuerzauber beeindruckt und 5000 Besucherinnen und Besucher angezogen Es sei aber kein Selbstläufer. 15 aktive Mitglieder zählt der Kulturkreis – ein offenes Forum aller Kulturschaffenden. Es gebe schon auch jüngere Künstler, so Weckert auf Nachfrage: "Aber keine jüngeren Leute, die sich engagieren. Das ist das Problem". Alle seien anderweitig beschäftigt. In Kooperation mit den Winzern die Keller und Höfe zu öffnen, war die Anfangsidee gewesen. Jetzt, wo sich das Kunstfestival beinahe etabliert hat, droht das Aus.