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ERLABRUNN
Kandidat im Porträt: Wolfgang Kuhl (FDP) will es im zweiten Anlauf noch mal wissen
Junge, Junge, ist der optimistisch. Seine FDP verharrt nach Umfragen bayernweit um die drei Prozent herum, dennoch ist Wolfgang Kuhl davon überzeugt, dass er in den Bayerischen Landtag einziehen wird.
Dicke Freunde: Sollte Wolfgang Kuhl aus Erlabrunn für die FDP in den Landtag einziehen, wird Felix öfter auf sein Herrchen verzichten müssen.
Foto: GÜNTHER HILLAWOTH | Dicke Freunde: Sollte Wolfgang Kuhl aus Erlabrunn für die FDP in den Landtag einziehen, wird Felix öfter auf sein Herrchen verzichten müssen.
Von unserem Redaktionsmitglied Günther Hillawoth
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:50 Uhr

Es ist sein zweiter Versuch, einen Platz im Maximilianeum zu ergattern. Vor fünf Jahren war er schon einmal so unerschütterlich optimistisch. Dass es nicht reichte, führt er auf die damals fehlenden Zweitstimmen zurück. Dabei hatte er in Unterfranken mit 7,28 Prozent das beste Erststimmenergebnis aller FDP-Landtagskandidaten. Stinksauer war er über die Zweitstimmen-Kampagne der Würzburger FDP. Das habe ihm den Einzug in den Landtag vermasselt, schimpfte er seinerzeit.

Deshalb: Aufgeben gibt’s nicht. Er will rein in den Landtag und ist ausgestattet mit viel Selbstbewusstsein. Das sagt auch sein Wahlslogan aus: „Cool bleiben – Kuhl wählen“.

Wer ist dieser Mann, der sprudelnd hochdeutsch spricht und 1992 in Erlabrunn gelandet ist? Der gebürtige Krefelder spricht über seine Jugend. Eine multifunktionale Ausbildung habe er genossen, zuerst als Heizungs- und Lüftungsbauer, dann acht Jahre Bundeswehr.

Nächste Station war die Berufsfeuerwehr in Duisburg, es folgten Prüfungen zum Hauptbrandmeister und zum Einsatzleiter der Taucherstaffel. Neben dem 24-Stunden-Schichtdienst bei der Feuerwehr, gründete und leitete der junge Mann in seiner Freizeit nebenbei eine Firma, die Seidenblumen vertrieb. Des weiteren beschäftigte er sich mit Gartenarbeit, die heute sein Hauptberuf ist.

Mit einen politischen Aktivitäten startete Kuhl in Issum. 1982 trat er in die FDP ein, kandidierte für den Gemeinderat und verfehlte sein Ziel um zwölf Stimmen. „Selbst das Ergebnis war schon eine Sensation.“ Als „sachkundiger Bürger“ schaffte er doch den Sprung in einen Ausschuss des Gemeinderats.

Warum eigentlich FDP? Er bringt Albert Schweitzer ins Spiel: „Ich möchte eine freier Mensch sein, durchaus auch Fehler machen dürfen und ein freier Geist sein,“ sagt Kuhl sinngemäß. Er zitiert Walter Scheel, ein weiteres Vorbild: „Man soll keine Meinungen abfragen, sondern Ideen entwickeln und sie umsetzen.“

Umgekehrt könne er sich aber auch über Ideen seiner Kreistagskollegen begeistern – Beispiel Ehrenamtskarte – und dahinter stehen: „Es muss nicht immer gegengebürstet werden.“ Dennoch scheute er sich nicht, auch mal gegen den „Mainstream“ zu schwimmen. „Als Liberaler hat man auch die Aufgabe zu fragen, wie das bezahlt werden soll.“ Politisch will sich der selbstständige Gartenbauer auch für die Wirtschaft und sozial Schwache engagieren.

1992 kam Wolfgang Kuhl nach Erlabrunn. Bei einem Kuraufenthalt an der Nordsee hatte er seine jetzige Frau Dagmar kennengelernt. Im Urlaub half der Nordrhein-Westfale bei der Weinlese. „Ich musste Gummistiefel anziehen und mitarbeiten“. Seine spätere Schwiegermutter habe ihn danach akzeptiert, blickt er schmunzelnd zurück. Weil er aus dem Rheinland kommt, ist ihm die Narretei nicht fremd: „Ich bin ein Vollblut-Straßenjeck“, behauptet er von sich. So wurde vor einiger Zeit der Verein „Erlabrunner und Neig'schmeckte“ gegründet, ein Faschingswagen und beim Würzburger Faschingszug mitgemacht. Als närrischen Lohn gab's einen Pokal für den besten Wagen.

Auf der unterfränkischen FDP-Liste für die Landtagswahl rangiert Wolfgang Kuhl auf Platz 20. Vor fünf Jahren war's noch Platz 4. Dennoch bezeichnet die Voraussetzungen als besser. Er habe sich profilieren können und seine Bekanntheit gesteigert.

 
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