In Gaukönigshofen und seinen Ortsteilen "zeigt sich der Ochsenfurter Gau von seiner schönsten Seite", heißt es auf der Gemeinde-Homepage. Wer einen gepflegten Eindruck machen möchte, weiß aber auch, dass er etwas dafür tun muss. So standen in der Gemeinderatssitzung im November gleich mehrere Sanierungsvorhaben auf der Agenda.
Eine Überrechnung der Kanalisation soll zum Beispiel einen Überblick liefern, wie es um den Zustand der Kanalisation aktuell steht und welche Arbeiten gegebenenfalls zukünftig anfallen. Dabei wird das Kanalnetz überprüft und mittels Software berechnet, wie viel Wasser durch die Kanäle fließen kann, wie schnell es fließt und wie es bei Starkregen reagiert. Damit soll ein möglicher Sanierungsbedarf rechtzeitig erkannt werden. Die Maßnahme kostet die Gemeinde circa 25.000 Euro.
Für die Waldstraße soll es einen eigenen Regenwasserkanal geben
Dass dieses Thema große Relevanz hat, zeigt auch der Sanierungsbedarf des Regenwasserkanals in der Waldstraße an der Ortsdurchfahrt Eichelsee. Beim letzten Gewitter lief laut Bürgermeister Johannes Menth das ganze Regenwasser im Mischwasserkanal zusammen und konnte nicht mehr ablaufen, sodass die Keller von Anwohnern vollliefen. Nun sollen zwei Kanäle umgeleitet werden, sodass es für die Waldstraße einen eigenen Regenwasserkanal gibt. Da an dieser Stelle bereits Arbeiten ausgeführt werden, wurde nun ein Angebot vom ausführenden Unternehmen erbeten, das mit knapp 40.000 Euro angenommen wurde.
Weiterer Sanierungsbedarf, in diesem Fall aber oberirdisch, zeigt sich schon seit Längerem bei der Kirchtreppe der Schutzengelkirche. Da sich die Treppe im Besitz der Gemeinde befinde, sei diese auch verantwortlich für die Maßnahme. Die Ausführung soll im Frühjahr 2025 beginnen und mit Fördermitteln der Städtebauförderung angegangen werden. Diese stellt 60 Prozent Fördermittel für das Vorhaben in Aussicht, das insgesamt voraussichtlich circa 34.500 Euro kosten wird.
Der Pfarrhof soll neu gepflastert werden
Unweit des "Doms vom Gau" soll auch der Pfarrhof neu gepflastert werden. In diesem Fall ist die Katholische Kirchenstiftung zuständig, die bei der Gemeinde einen Zuschuss erbat. Üblicherweise sei hier die Vereinsförderung von 10 Prozent der Maßnahme vorgesehen, allerdings sprach sich der Großteil der Gemeinderatsmitglieder für eine höhere Kostenübernahme aus, da der Platz vor allem von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werde.
Die Pflasterarbeiten kosten etwa 26.000 Euro, 50 Prozent werden von der Diözese übernommen, 4000 Euro steuert der Landkreis Würzburg bei, sodass noch 9000 Euro offen bleiben. Neben der üblichen 10 Prozent-Förderung wurden weitere Varianten diskutiert, die von einer hälftigen Teilung der Kosten zwischen Gemeinde und Kirchenstiftung bis hin zur vollen Kostenübernahme durch die Gemeinde reichten. Mit einer knappen Mehrheit von 7 zu 6 stimmte das Gremium für die komplette Kostenübernahme durch die Gemeinde.