
Die Bürgerinitiative „Abwasserskandal Hausen“ bleibt aktiv. Ende März hatte die „Tank & Rast GmbH“ der Gemeinde Hausen zwar ihren ausstehenden Betriebskostenanteil von 350 000 Euro für die Kläranlage im Riedener Grund überwiesen. Dort wird das Abwasser der Autobahnrastanlage „Riedener Wald“ Ost und West gereinigt. Aber auf diesem Teilerfolg wollen sich die engagierten Bürgerinnen und Bürger nicht ausruhen.
Nach wie vor gibt es nämlich keine Einigung zwischen dem Autobahnraststätten-Konzern und der kleinen Gemeinde Hausen mit ihren 2400 Einwohnern in Bezug auf die Investitionskosten der neu gebauten Kläranlage. Sie ist im April 2013 in Betrieb gegangen mit einer Aufteilung von 2000 Einwohnerwerten für die Gemeindeteile Hausen und Rieden und 1800 Einwohnerwerten für Tank und Rast. Es geht um einen Streitwert von 2,2 Millionen Euro, die der Gemeindekasse fehlen.
In der Bürgerinitiative sind die Gemeinderäte Mathias Fiedler, Karl Erwin Rumpel und Peter Weber sowie Edmund Bauch, Günther Grieshaber, Irene Konrad, Julian Pfeuffer, Hannelore Schraut und Thomas Stuckenbrok aktiv. Damit sind alle politischen Gruppierungen in der Gemeinde Hausen vertreten. Beim jüngsten Treffen der „politischen Spitzen“ im Dorf informierte Bürgermeister Bernd Schraud die Gruppe über den Sachstand.
Sprecher der BI Abwasserskandal ist der CSU-Ortsvorsitzende und Gemeinderat Mathias Fiedler aus dem Gemeindeteil Hausen. „Der Eingang des Betriebskostenanteils ist zwar erfreulich, aber nur ein Teilerfolg“, machte er deutlich. Eine erste Entlastung der Gemeindekasse sei erreicht. Nun gelte es, Tank & Rast auch zur Zahlung der ausstehenden Investitionskosten zu bewegen.
Einig waren sich die BI-Mitglieder, dass die Demonstration an der Autobahnraststätte im Juli 2016 mit 400 Teilnehmern ein Erfolg gewesen ist. Die Medien sind aufmerksam geworden. Lokale Politiker aller Parteien haben die Sorgen der Hausener verstanden und setzen sich im Bayerischen Landtag und auf Bundesebene für sie ein.
Ihre Hilfe wird auch gebraucht. Am 2. Januar haben die Gemeinde Hausen und die Bürgerinitiative eine Petition an den Deutschen Bundestag gerichtet. Die Hausener sehen die Bundesrepublik und speziell das Verkehrsministerium in Verantwortung. Bei der Privatisierung der Autobahnraststätten im Jahr 1998 hat sie die Abwasserfrage in den Konzessionsverträgen nicht geregelt.
Leider hat der Petitionsausschuss die Petition der Hausener an den Bayerischen Landtag weitergeleitet. Abwasserangelegenheiten würden in der Zuständigkeit der Länder und Gemeinden liegen. Zunächst muss also das Bayerische Innenministerium eine Stellungnahme abgeben. Landtagsabgeordneter Manfred Ländner aus Kürnach gehört zum Innenausschuss des Landtags und ist in diesem Fall als Berichterstatter eingetragen.
„Wir sind und bleiben dran an der Sache“, sind sich die Mitglieder der Bürgerinitiative Abwasserskandal Hausen einig. Auch der Gemeinderat prüft nächste Schritte. Zunächst soll das Ergebnis der Petition abgewartet werden.