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WÜRZBURG
Kampf gegen Krebs: Neue Stiftung fördert die Forschung
Unterzeichneten die Verträge für die neue Stiftung (vorne von links): Uni-Präsident Prof. Alfred Forchel, Barbara Stamm als Ehrenpräsidentin der Stiftung, Initiatorin Gabriele Nelkenstock, Prof. Matthias Frosch als Dekan der Medizinischen Fakultät, (hinten von links), Michael Popp (Sparkasse Mainfranken) und MdL Oliver Jörg.
Foto: Thomas Obermeier | Unterzeichneten die Verträge für die neue Stiftung (vorne von links): Uni-Präsident Prof. Alfred Forchel, Barbara Stamm als Ehrenpräsidentin der Stiftung, Initiatorin Gabriele Nelkenstock, Prof.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 05:46 Uhr

Fast jeder zweite Mensch in der westlichen Welt erkrankt an Krebs. Eine neue Stiftung soll nun die Forschung an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg fördern. Am Montag wurden an der Uni die Gründungsdokumente unterschrieben. „Krebs ist die Geißel der Menschheit. Und im Kampf dagegen ist Forschung unsere einzige Chance“, sagte Initiatorin Gabriele Nelkenstock bei einer Pressekonferenz.

Die Würzburger Spendensammlerin engagiert sich seit vielen Jahren mit ihrem Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ für die Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen. Auf ihren Impuls und eine millionenschwere Anschubfinanzierung geht unter anderem der Aufbau des Zentrums für Stammzelltherapie an der Würzburger Uniklinik zurück. Und 2016 sammelte sie mit der Crowdfunding-Kampagne „Dein Immunsystem wird Deine Waffe gegen Krebs“ in nur acht Monaten eine Million Euro an Spenden für eine neuartige Therapie ein.

Universität und Politik sind im Stiftungsrat vertreten

Mit der Gründung der Stiftung „Forschung hilft“ wird der Einsatz für die Krebsforschung auf eine breitere Basis gestellt. Im Stiftungsrat ist neben Nelkenstock die Universität mit Präsident Prof. Alfred Forchel, Krebsspezialist Prof. Hermann Einsele und Prof. Matthias Frosch als Dekan der Medizinischen Fakultät vertreten. Landtagspräsidentin Barabara Stamm (CSU) ist als Ehrenpräsidentin ebenso im Boot wie der Würzburger CSU-Landtagsabgeordnete und Wissenschaftspolitiker Oliver Jörg.

Über den Stiftungsbeirat sollen künftig deutlich mehr bekannte Mitstreiter aus Würzburg und ganz Mainfranken um Unterstützung werben. Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ bleibt zwar bestehen, legt seinen Fokus laut Nelkenstock aber klar auf die Patienten und deren Angehörige. Dagegen will die neue Stiftung Gelder gezielt in die Forschung lenken.

„Verbrauchsstiftung“: Nicht nur Zinserlöse werden eingesetzt

Die Initiatorin wünscht sich nach eigenen Worten eine echte „Bürgerstiftung“ für den gemeinsamen Kampf gegen Krebs. Formal wird sie mit einem Stiftungskapital von 100 000 Euro unter dem Dach der Sparkasse Mainfranken (Stiftergemeinschaft) eingerichtet, als sogenannte „Verbrauchsstiftung“. Das heißt: Förderer können für eine konkrete Maßnahme spenden oder in den Vermögensstock stiften. Eingenommene Gelder – und nicht nur deren Zinsen – werden bei Bedarf auch eingesetzt. Allerdings muss das nicht wie bei gemeinnützigen Vereinen innerhalb von zwei Jahren geschehen. So kann für wichtige, innovative Forschungsprojekte längerfristig Kapital aufgebaut werden.

Das sei der entscheidende organisatorische Vorteil, wie Oliver Jörg unterstrich: „Ergebnisse in der Grundlagenforschung lassen oft ein paar Jahre auf sich warten. Klassische Vereine stoßen da an ihre Grenzen.“

Anschubfinanzierungen: Staat nicht aus der Verantwortung nehmen

Die Stiftung hält er zum einen finanziell für bedeutsam. Nicht weniger wertvoll aber sei die Sensibilisierung von Menschen für das Thema Krebs. Er lobte ebenso wie Barbara Stamm den Einsatz von Nelkenstock in 25 Jahren: „Es ist toll, dass hier eine Affinität der Bürgerschaft zur universitären Forschung geschaffen wurde, wie wir sie sonst nur aus dem Sport oder dem Kulturbereich kennen.“

Unbürokratisch und schnell soll die neue Stiftung agieren, etwa bei aussichtsreichen Forschungsprojekten oder bei außergewöhnlichen Leistungen von Forschern, die mit Stipendien gefördert werden könnten. Auch Würzburg als Forschungsstandort solle damit gestärkt werden, so Gabriele Nelkenstock, ohne allerdings den Staat aus seiner Verantwortung zu entlassen: „Wir werden das immer nur als Anschubfinanzierung verstehen.“

Uni-Präsident Forchel: Neue Chancen für Krebstherapien

Uni-Präsident Alfred Forchel freut sich über die neu gegründete Stiftung. Damit könnten zukunftsweisende Ansätze in der Krebsforschung vertieft und ausgebaut werden. Es „eröffnen sich neue Chancen in der Entwicklung von Therapien für Tumorerkrankungen.“

Konto: Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg, IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65

Kontakt: Gabriele Nelkenstock, Tel. (0931) 46 77 69 93, E-Mail: info@kampfgegenkrebs.de

 
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