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Eisenheim
Kaltenhäuser Berg-Sperrung erneut im Fokus
Hier geht’s bis Dezember nicht weiter. Die Sperrung des Kaltenhäuser Bergs bedeutet für die Anwohner Eisenheims einen Umweg.
Foto: Julian Bandorf | Hier geht’s bis Dezember nicht weiter. Die Sperrung des Kaltenhäuser Bergs bedeutet für die Anwohner Eisenheims einen Umweg.
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 26.08.2021 02:26 Uhr

Es ist bereits seit mehreren Monaten ein immer wiederkehrendes Thema im Eisenheimer Gemeinderat: Die Sperrung des Kaltenhäuser Bergs. Inzwischen haben die Bauarbeiten an der Kreisstraße WÜ 4 begonnen und immer noch gibt es Diskussionsbedarf. Seit der Aufnahme des Baubetriebs müssen die Anwohner von Eisenheim einen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie Richtung Prosselsheim, und somit auch Richtung Würzburg und der A 7 unterwegs sind.

Die Umleitung über die benachbarten Orte Dipbach und Püssenheim ist dabei um circa drei Kilometer länger und beansprucht knapp fünf Minuten mehr Zeit als der Kaltenhäuser Berg, der planmäßig bis Mitte Dezember nicht befahrbar sein wird. Auch die Unterbindung des Abkürzungsverkehrs nach Prosselsheim durch die Weinberge erfolgte zwischenzeitlich durch einen umklappbaren Pfosten.

Kosten für Fähre senken

Als "eine Art Entgegenkommen an die Bürger" bezeichnete der Dritte Bürgermeister Frank Deubner (SPD) einen Vorschlag, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung debattiert wurde. Es ging darum, die Kosten der Mainfähre in Obereisenheim für den Zeitraum der Straßensperrung zu senken. Die Fähre wird seit der Abriegelung des Kaltenhäuser Bergs deutlich häufiger von den Anwohnerinnen und Anwohnern genutzt, da man von nun an nicht mehr den direkten Weg zur Brücke in Volkach nehmen kann und auch hier ein Umweg in Kauf genommen werden muss.

Gemeinderatsmitglied Rudi Heim (Freie Wähler) hielt nur wenig von dieser Idee. Für ihn werden dadurch die Bürgerinnen und Bürger benachteiligt, die die Fähre das ganze Jahr über nutzen. Außerdem fragte Gemeinderatsmitglied Marius Meyer (SPD), ob denn eine mögliche Preiserhöhung bereits mit den Verantwortlichen des Fährbetriebs der Nachbargemeinden abgesprochen ist, was von Bürgermeister Christian Holzinger (parteilos) verneint wurde.

Sein Ratskollege Stefan Reitemeyer (UWG) erwähnte noch die Möglichkeit, dass man den Rabatt nur für Bewohner des Markts Eisenheim in Aussicht stellt und das durch Ausweißkontrollen überprüft. Bei der anschließenden Abstimmung sprach sich vor allem die SPD-Fraktion für eine Preissenkung aus. Der Antrag wurde trotzdem mit 4 zu 6 Stimmen abgelehnt.

Erneute Anträge für die "Abkürzung"

Es wurde zudem noch über weitere Ausnahmeanträge für die gesperrte "Abkürzung" durch die Weinberge beraten. Zwei Anträge von Anwohnern, darunter ein Obstbauer und Schrotthändler, wurden einstimmig abgelehnt. Sie nannten aus Sicht des Ratsgremiums keine relevanten Gründe, die eine Vergabe einer solchen Sondererlaubnis rechtfertigen würden. Die reine Zeitersparnis reiche als Begründung nicht aus, da sie ja für alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen gegeben ist und man nicht jedem einen Schlüssel für den Sperrpfosten geben kann.

Anders sieht für den Gemeinderat die Sache bei Ärztinnen und Ärzten aus. Es wurde einstimmig beschlossen, dass die Straße durch die Weinberge in medizinischen Notfällen weiterhin benutzt werden darf. Bürgermeister Christian Holzinger möchte, stellvertretend für die Gemeinde, nicht verantworten, dass auf Grund des zeitlichen Mehraufwands Menschen zu Schaden kommen. Ratsmitglied Rainer Schenk (SPD) stimmte ihm zu: "Hier geht es um Menschenleben, hier sollten wir grundsätzlich großzügig sein." In Zukunft möchte man zudem die Anträge für Ärztinnen und Ärzte nicht mehr im Gemeinderat beschließen, sondern solche Ausnahmen nach Absprache mit der Gemeinde ermöglichen. Frank Deubner betonte aber nochmals, dass diese Regelung nur in Notfällen gelten soll. Der Weg zur Arbeit ins Krankenhaus fällt nicht darunter, ebenso ist bei Pflegekräften kein Grund vorhanden.

 
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Kommentare
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  • R. B.
    Hallo Kating....., ich finde diese ganze Diskussion ziemlich erbärmlich. Der eine U`heimer erzählt mir, dass er heimlich über die Weinberge fährt, der Nächste empört sich darüber, was das für eine Schweinerei wäre usw. Ganz ehrlich, ich fahre die 15 km jeden Tag und es stöhrt mich nicht im Geringsten. Wohl dem, der sonst keine Probleme hat.
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  • K. G.
    Ein bisschen geschönigt. Der „Umweg“ nach Volkach beträgt nämlich nun insgesamt mehr als 15 km über Dipbach! Und das ist das eigentliche Übel. Zumal die Fähre in Fahr auch ständig kaputt ist.
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