An Christi Himmelfahrt sind die Freunde aus dem normannischen Troarn in Rottendorf eingetroffen. Bei Sekt und Orangensaft sowie einem kleinen Imbiss wurden gewachsene Bekanntschaften erneuert, auf französische Art Küsschen getauscht, neue Teilnehmer vorsichtig beschnuppert.
Am folgenden Tag stand dann Rothenburg ob der Tauber auf der Tagesordnung. Die Handys und so mancher Photoapparat waren im Dauereinsatz, obgleich die Wolkenschicht eine malerische Ausleuchtung verhinderte. Nach dem Mittagessen in einem gemütlichen Keller, konnte dann jeder auf eigene Faust entdecken.
Abends präsentierten die Grundschüler im Konzertsaal der Musikschule ihre Fertigkeiten aus dem (freiwilligen) Französischunterricht. Très impressionnant. Dann rockten die Damen mit den Veehharfen den Saal, bevor erst der französische, anschließend der deutsche Chor auftraten, schließlich beide gemeinsam die Europahymne auf Deutsch und Französisch schmetterten. Bevor die Partnerschaft durch Unterschrift erneut bekräftigt wurde und Geschenke getauscht wurden, sang noch Stéphanie Legeley Chansons und erntete absolut verdient Standing Ovation. Den Abschluss bildete dann ein gemütliches Beisammensein.
Den Samstag nutzten viele für Einkäufe. Die einen oder anderen französischen Gäste begegneten sich zufällig im Hofgarten. Würzburg zeigte sich von seiner besten Seite, denn bei strahlendem Sonnenschein brummte die Altstadt von Touristen, Shoppenden und an allen Ecken gaben Straßenmusikanten ihr Können zum Besten. Am Nachmittag bot der Schützenverein Bogen- und Blasrohrschießen an.
Und schon ging es weiter mit dem gemeinsamen Festabend in der Erasmus-Neustetter-Halle. An einigen Stellwänden und in ausliegenden Photoalben waren Aufnahmen aus den 36 Jahren Partnerschaft ausgestellt, die freudige Ausrufe und wehmütige Erinnerungen auslösten. Ein Akkordeonspieler sorgte für Stimmung und zahllose Tanzbeine wurden geschwungen.
Bei der Abreise war man sich einig, dass es ein absolut gelungener Aufenthalt war. Man hatte sich gegenseitig bereichert, Europa wiederum ein Stück menschlicher gemacht. Arbeit für den Frieden, die gar nicht genug wertgeschätzt werden kann. Jusqu‘à l‘anneé prochaine.
Von: Anke Schneider (für das Partnerschaftskomitee Rottendorf)