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WÜRZBURG
Käppele mit Auto bald nicht mehr erreichbar
Die Stadt Würzburg sperrt direkte Zufahrten zum berühmten "Käppele". Grund: Straßen und Mauern in diesem Bereich sind marode.
Käppele mit Auto bald nicht mehr erreichbar
Von unserem Redaktionsmitglied Ernst Jerg
 |  aktualisiert: 23.12.2015 11:46 Uhr

Der Spittelbergweg ist die direkte Zufahrt zum berühmten Würzburger Wahrzeichen Käppele am Nikolausberg. Er mündet in den Johannisweg. Nun muss die Stadt handeln, denn die schmalen Straßen sind in einem maroden Zustand.

Daher wird laut einem Stadtratsbeschluss der Spittelbergweg ab der Zufahrt zur Wallfahrtskirche über den Johannisweg bis zur Einmündung Albert-Günther Weg komplett für den Autoverkehr gesperrt. Noch im Oktober soll das umgesetzt werden. Das betrifft viele hundert Würzburger und Touristen, die diese Sehenswürdigkeit täglich besuchen.

Ausgelöst hat diese Maßnahme ein Gutachten des TÜV Rheinland. Derzeit ist die Strecke oberhalb des Käppele durch hohe Stützmauern gesichert. Die Bruchsteinmauern sind in einem sehr schlechten Zustand. Die Straße selbst befindet sich laut Gutachten in einem desolaten Zustand.

Sie ist laut Stadt auf Fahrzeuge bis 1,5 Tonnen beschränkt. Doch die Beschilderung werde meist nicht beachtet und so passieren laut Stadtratsvorlage auch größere Lieferfahrzeuge.

Nach den Untersuchungen des TÜV sind die Bruchsteinmauern noch nicht mal mehr wirklich in der Lage, die Belastung durch die vielen Fußgänger, die auf dem Spittelberg- und Johannisweg laufen, abzufangen. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass auf dem vorhandenen bergseitigen Weg auf einer Breite von 1,5 Metern der Fußgängerverkehr zugelassen werden kann, allerdings maximal auf zwei Jahre begrenzt. Die Fußgänger müssen allerdings zuverlässig auf dieser Trasse geführt werden. Daher werden bald Handläufe gebaut. Am Johannisweg wird auf der Straße ein schmaler Korridor auf der Bergseite abgesperrt.

Das Käppele ist also künftig nur noch bis zur Kirchenzufahrt für Autos erreichbar. Dann ist die Straße dicht, Parkplätze gibt es keine, bestehende Stellplätze fallen weg. Dort baut die Stadt eine Wendemöglichkeit und etwas weiter unten in Richtung Maasweg eine Ausweichstelle. Ein einziger Behindertenparkplatz wird oberhalb der Wendemöglichkeit geschaffen.

„Wenn wir die Mauern sanieren, bleibt von der Straße nicht viel übrig“
Jörg Roth Städtischer Tiefbauchef

Bruder Markus vom Käppele hat dagegen jedoch Einwände. Seiner Ansicht nach gibt es jetzt schon viel zu wenige Stellplätze. Zur Zeit steigen gehbehinderte Besucher am Käppele aus und die Autos werden zum Albert-Günther-Weg umgeparkt. Dies sei dann nicht mehr möglich. Er fordert in seiner Stellungnahme mindestens zwei Behinderten-Stellplätze vor der Absperrung. Auf dem Gelände der Wallfahrtskirche selbst gibt es keine Möglichkeit für Auto-Parkplätze.

Im unteren Bereich des Spittelbergweges können Laster bis zwölf Tonnen Gewicht zugelassen werden. Sie biegen vom Maasweg ab und fahren bis zur Käppele-Sperrung. So ist die Belieferung der Wallfahrtskirche und die Müllentsorgung mit kleineren Fahrzeugen noch gewährleistet.

Das Restaurant Nikolaushof wird derzeit über einen geschotterten Waldweg vom Albert-Günther-Weg her beliefert Der über dem Restaurant liegende Weg dient auch als Feuerwehrzufahrt. Der könnte nach den Vorstellungen der Stadt zu einer Asphaltfahrbahn ausgebaut werden. Er endet jedoch hinter dem Nikolaushof und Lieferfahrzeuge müssen dort an einer Aufweitung umkehren.

Die Besitzer des Nikolaushofs regten an, einen richtigen Wendehammer für den Liederverkehr zu schaffen. Doch das lehnt die Bauverwaltung ab. Begründung: Zu großer Eingriff in den Parkwald.

Und so stellt sich die städtische Bauverwaltung die zeitliche Abwicklung vor: Noch 2013 kann der Waldweg oberhalb des Nikolaushofes ausgebaut werden. Die Dauer der provisorischen Wegführungen sollte auf zwei Jahre begrenzt werden.

Für die Jahre 2014 und folgende sollen Mittel für die Straßen- und Mauersanierung am Spittelberg- und Johannisweg eingestellt werden. Tiefbauchef Jörg Roth spricht eher von einem Neubau der Trasse. „Wenn wir die Mauern sanieren, bleibt von der Straße nicht viel übrig.“ Geschätzte Kosten: 2,5 Millionen Euro.

Die muss der Stadtrat allerdings noch genehmigen. Sonst wird die Sperrung noch eine lange Zeit andauern. Die Planungen zur Sanierung hat der Stadtrat schon abgesegnet. Roth hat ein Empfehlung: Autofahrer zum Käppele sollen über die Frankenwarte fahren und den Parkplatz am Albert-Günther-Weg nutzen. Von dort sind es 200 Meter bis zum Würzburger Wahrzeichen.

Das Käppele, ein Wahrzeichen Würzburgs: Bald ist die Wallfahrtskirche mit dem Auto nicht mehr anfahrbar.
Foto: Thomas Obermeier | Das Käppele, ein Wahrzeichen Würzburgs: Bald ist die Wallfahrtskirche mit dem Auto nicht mehr anfahrbar.
Das kann einige Zeit dauern: Die Straßen rund ums Käppele sind marode und werden daher bis auf weiteres gesperrt.
Foto: Norbert Schwarzott | Das kann einige Zeit dauern: Die Straßen rund ums Käppele sind marode und werden daher bis auf weiteres gesperrt.
 
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  • klabur
    auch erfahren müssen, dass man den alten weg aufs käppele nicht mehr fahren kann, aber, ich finde, die zu diesem gnadenort wallen wollen, kommen schon irgendwie hoch. schade nur für die "fußkranken", denn die parkplätze waren eh schon rar um den abstieg zum käppele. jetzt sind sie ganz futsch. es gibt aber doch einen weg: von der frankenwarte aus. und andererseits finde ich es auch gut so, dass der spitalweg gesperrt bleibt, denn ich hab schon mindestens 4 mal glück im unglück gehabt, dass mir nicht ein paar einbahnstraßenignoranten voll auf meine karre gefahren sind als ich hochgefahren bin, egal ob fahrradfahrer oder autos. waren zum teil noch frech und unverschämt, als man sie auf die einbahnstraße hinwies. das ist auch vorbei. hoffe nur, dass es den besuchern keinen abrruch tut, und sie das wunderschöne käppele doch noch recht häufig besuchen.
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  • das Käppele über den "Spitalweg" zu erreichen sucht. ch tät's mit dem "Spittelbergweg" probier zwinkern. Ansonsten Zustimmung.
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  • Stützmauer, erstmal einschränken, dann sperren ... wenn jetzt noch ne Förderung dazukommt und jemand der sich querstellt ... und das in Würzburg, oje!
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