Der Rottenbauerer Architekt Herbert Groh war kein einfacher Mensch. Streitbar hat er die Idee, den sechsspurigen Ausbau der A3 in Würzburg-Heidingsfeld in einen Tunnel zu verlegen, über viele Jahre mit vertreten. Die Gesundheitsinitiative schaffte es mit ihrem Anliegen bis vor das Bundesverwaltungsgericht, unterlag dort jedoch. Auch ein Bürgerentscheid brachte den erwünschten Erfolg. Herbert Groh kämpfte bis zuletzt für die Tunnelidee. Jetzt ist er kurz vor seinem 80. Geburtstag verstorben.
Troglösung setzte sich durch
Herbert Groh war ein sprichwörtliches „rotes Tuch“ sowohl für Ex-Oberbürgermeister Jürgen Weber als auch für dessen Nachfolgerin Pia Beckmann. Sie hatten den Kompromiss mit der sogenannten Troglösung, die derzeit verwirklicht wird, als ihren Erfolg politisch durchgesetzt. An der Seite von Groh stritt auch Professor Dr. Wolfram Voelker von der Universität Würzburg lange Zeit mit. Sie argumentierten gegen Umweltbelastungen und Feinstaub, die durch eine Tunnellösung ihrer Ansicht nach hätten reduziert werden können.
Der Architekt aus Rottenbauer hat sich auch bei anderen Themen in die Würzburger Stadtplanung eingemischt – teilweise mit Erfolg. So hatte er bei Planungen, die eine große Übersicht erfordern, Erfolge verzeichnet. Auch war er für die Bauleitplanung eines neuen Stadtteils in Großkugel bei Halle zuständig, die nach der Wende in kurzer Zeit planerisch umgesetzt wurde. Würzburger Stadtplanungen hat er mit Akribie verfolgt und war stets mit Aktenordnern unterwegs.
Groh betätigte sich auch als Künstler
Groh machte sich auch als Künstler einen Namen. Viele Zeichnungen zeigen, wie sensibel er Stadtbilder betrachtet hat. Schon 1982 hatte er in einer Ausstellung der Kunstfreunde der Residenz Werke ausgestellt. Auch fertigte er eine Kreidezeichnung vom 11. September an, in der er den Terroranschlag in New York mit einem trauernden Christus am Kreuz und einem Judas, der hämisch wegschaut, darstellt.