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GERBRUNN
Kabarettgruppe Gela 84 startete mit dem Programm „Bremsversagen“
Pointiert: Doris Wolf mit Ernst Hartmann beim Behandeln der rechten Flanke der maladen CSU.
Foto: T. Baumeister | Pointiert: Doris Wolf mit Ernst Hartmann beim Behandeln der rechten Flanke der maladen CSU.
Traudl Baumeister
Traudl Baumeister
 |  aktualisiert: 27.04.2023 05:39 Uhr

Donald Trump, Horst Seehofer, Angela Merkel und erstaunlicherweise sogar Herbert Wehner und Willy Brandt – sie alle gaben sich am Samstag in Stelldichein auf der Kulturbühne Alte Feuerwehr Gerbrunn. Die Gerbrunner Kabarettgruppe Gela 84 hatte dort zur Premiere ihres jüngstes Programmes eingeladen.

Mit 24 Nummern – alle aus eigener Feder – boten die ehrenamtlichen Kabarettisten über zwei Stunden lang dem Premierenpublikum ein breites Spektrum quer durch die Welt des Kabaretts. Wobei das mit den Texten aus eigener Feder nicht ganz stimmt, fanden sich doch – zum Luther-Jahr passend – einige Textpassagen, die auf den Kirchenreformator zurückgehen.

„Es tut dem Programm gut, dass es inzwischen wieder mehr Texteschreiber gibt“, merkte Manuel Holzner an. Der Kabarettist, ehemaliges Mitglied der Gela 84, ist am 7. Dezember sowie am 4. Januar mit seiner „Tatü-Tata-Comedy-Show“ selbst wieder Gast auf der Bühne in Gerbrunn und wohnte der Premiere als fachkundiger Zuschauer bei. Neben dem altbekannten Texter und Gela-Vorsitzenden Dieter Perlowski trugen Doris und Georg Wolf, Dieter Schwind, Hildegunde Hofmann und Uwe Demny mit mehr oder weniger spitzer Feder ihren Teil zu der äußerst abwechslungsreichen Mixtur bei.

Allesamt standen die Texter auch selbst mit auf der Bühne, neben Alex und Anja Brock, Annika Bock, Albert Sporrer und Ernst Hartmann.

Köstlich Sporrers verzweifelter, irrtümlicher CSU-Wähler (Text: Gregor Wolf) oder Wolfs selbst geschriebenes und gespieltes Solo als Pfarrer Don Izetti, der in seiner Gemeinde sämtliche Jameica-Koalitionäre versammelt und in zahlreichen Telefonaten über deren Kinder und deren schulische Problemchen dem erhofften, neuen Gemeindezentrum immer näher kommt. Die Kunst, zeitkritische Texte in vielseitige Musik zu verpacken, zeigte Demny mit dem eingängigen Lied „Die Gier und der Neid sind die Geiseln unserer Zeit“. Das von Bock und Perlowski vorgetragene, zutiefst bajuwarische Glaubensbekenntnis (Text: Perlowski), setzte vor der Pause den fulminanten Schlusspunkt unter das erste Dutzend.

Ähnlich stark ging es eine gute Viertelstunde später weiter. Anja Brock interviewte Alex Brock, als Vorsitzenden der Alternative für Demente (AFD) – „bei uns können sie alles vergessen, morgen haben wie es sowieso nicht so gemeint.“ Doris Wolf hingegen brillierte mit der totgeglaubten SPD oder der ärztliche Hilfe suchenden CSU, „wegen starker Schmerzen in der rechten Flanke“. Stimmenimitator Gregor Wolf fesselte mit seiner SDP-Brandt-Rede, Hofmann überzeugte mit der Skandal-Agentur und Perlowski lief mit dem bäuerlichen Projektmanagement „Fortschritt 5.0“ zu Hochform auf. Bevor der Abend mit dem Absingen der 20 Jahre alten, von der mittlerweile verstorbenen Gela-Ikone Charlotte Kurth geschriebenen Bayern-Hymne endete, begeisterte Demny mit seinem zweiten, mitten aus dem Leben gegriffenen Musikbeitrag „Im Frankenland ist wieder Weinfest“.

„Bremsversagen“ wird in der Alten Feuerwehr Gebrunn außerdem noch gespielt am Freitag, 17., bis Montag, 20. November, jeden Abend. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Karten (acht Euro) gibt es an der Abendkasse, im Vorverkauf, unter Tel. (01 60) 91 04 95 63, per E-Mail: gela84 @ gmx.de oder über das Formular auf der Homepage: www.gela84.de

 
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