Abschied und Neubeginn prägten die 23. Jungweinprobe des Röttinger Weinbauvereins: "Annika I." Bender heißt die neue Repräsentantin der Weinlage Feuerstein; sie tritt die Nachfolge von "Anne I." Düll an, die das Amt coronabedingt vier Jahre innehatte.
Zum Amtsantritt der neuen Weinprinzessin war die geschmückte Burghalle restlos ausverkauft. Als Ehrengast war auch der neue Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft TauberGau, Pater Silvester, anwesend. Nach vier Jahren Amtszeit legte die bisherige Weinprinzessin "Anne I." Düll unter großem Beifall die vom Creglinger Goldschmied Greif gefertigte Krone ab, um sie ihrer Nachfolgerin aufs Haupt zu setzten.
Emotionaler Rückblick
Zuvor blickte sie mit einer Bildershow auf ihre über 140 Termine zurück: von Schwerin und Travemünde über Berlin und München bis nach Bad Mitterndorf. Mit viel Emotion bedankte sich Anne Düll beim Weinbauverein, der ihr das "schönste Ehrenamt" ermöglichte, ihrem Arbeitgeber, der Verwaltungsgemeinschaft Röttingen, und vor allem ihren Eltern Marita und Franz Düll.
Umgekehrt dankte der stellvertretende Bürgermeister Josef Geßner der scheidenden Weinprinzessin: "Du warst nicht nur eine hervorragende Botschafterin für den Röttinger Wein, sondern auch für die Stadt." Auch der neue Vorsitzende des Weinbauvereins, Winfried Fries, zeigte sich mit der Amtszeit von Anne Düll, die mit sehr viel Engagement und Charme den Röttinger Wein weit über die Region hinaus vertreten hatte, sehr zufrieden. Die über ein Dutzend anwesenden Weinhoheiten, angeführt von der Taubertäler Weinkönigin Christina Wille und der Kandidatin für die anstehende Wahl der Fränkischen Weinkönigin, Lisa Lehritter aus Frickenhausen, zeigten sich begeistert von ihrer "ehemaligen" Kollegin und übergaben ihr ein Geschenk.
"Einmalige Weinprinzessinenkultur" in Franken
Mit ihrer persönlichen Vorstellung begann die zweijährige Amtszeit der elften Röttinger Weinprinzessin "Annika I." Bender, Tochter von Christina und Siegmund Bender. Die 22-jährige gebürtige Wildentierbacherin ist gelernte Weintechnikerin und angehende Technikerin für Weinbau und Önologie an der LWG in Veitshöchheim (LWG). Sie freue sich auf viele neue Kontakte in der Weinbranche sowie auf zahlreiche Erlebnisse und Erfahrungen, so Bender. Als Krönungswein hatte sie sich bei einer Blindverkostung den 2022er Müller-Thurgau ausgesucht.
Arthur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, gratulierte in seinem Grußwort Röttingen nicht nur zu den tollen Festspielen, sondern auch zu dem hohen Potenzial des Ortes, der eine tolle Dorfgemeinschaft habe. In den Ort Röttingen müsse man sich einfach verlieben. Steinmann wies auch auf die einmalige Weinprinzessinnenkultur in Franken hin.
Vier Weinbaubetriebe stellen ihre Weine vor
Die Krönung fand im Rahmen einer Jungweinprobe statt, bei der die vier Weinbaubetriebe Bach, Engelhardt, Fries und Poth ihre Weißweine von Bacchus über Kerner, Riesling bis hin zum Couve "Vinochelli" aus Bacchus, Müller-Thurgau und Riesling vorstellten und mit einer Anekdote über die scheidende Weinprinzessin ergänzten.
Dank ihrer zweijährigen Erfahrung als ehemalige Weinprinzessin und ebenso lange Zeit als Weinbauvereinsvorsitzende ließ Anna Leschert-Fug bei den Rotweinen vom Rotling über Schwarzriesling, Tauberschwarz und Zweigelt nicht nur schwenken, riechen und schnuppern, sondern stellte sie auch äußert kompetent vor. In die Geheimisse des Röttinger Museumsweins führte der stellvertretende Bürgermeister Josef Geßner ein. Nach gut vier Stunden galt der Dank von Winfried Fries dem Musiker Wolfgang sowie den zahlreichen Helfern vor, während und nach der Veranstaltung.