Das Juliusspital und die Missionsärztliche Klinik („Missio“) in Würzburg sollen fusionieren. In einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt es, man wolle künftig als „eine juristische Person“ agieren. De facto bedeutet dies einen Zusammenschluss, auch wenn Rainer Mittelstädt, der Sprecher der „Missio“, den Begriff Fusion am Mittwochabend lieber vermeiden wollte. „Das klingt zu negativ“, sagte er. Beide Kliniken sollen ihre traditionellen Namen behalten.
Die beiden christlich geprägten Häuser sind demnach auf der Suche nach einer Rechtsform, um sich unter einem Dach zu vereinen. Nur so könne man den Herausforderungen, allen voran bei der Krankenhausfinanzierung, erfolgreich begegnen. Davon würden vor allem die Patienten profitieren. Das medizinische Potenzial beider Kliniken könne „noch besser eingesetzt und genutzt werden“, heißt es in einer Mitteilung.
Laut Mittelstädt schreiben beide Kliniken derzeit „noch schwarze Zahlen“. Entsprechend unaufgeregt könne man das Miteinander angehen. Bereits vor einem Jahr hatte man einen Kooperationsvertrag geschlossen, beispielsweise um gemeinsam einzukaufen. Dieser sollte fünf Jahre gültig sein. Offenbar reichen aber die dabei erzielten Synergien nicht, um beiden Häusern auf Dauer die Existenz zu sichern.
Bei Personalversammlungen sind die Pläne den Mitarbeitern jetzt vorgestellt worden. Die Neuorganisation sichere Arbeitsplätze, heißt es in der Pressemitteilung. Das Juliusspital hat 340 Betten (Stand 2014), pro Jahr werden rund 13 000 Patienten stationär und 20 000 ambulant behandelt. Die „Missio“ hat 320 Betten, im Jahr werden rund 15 000 Patienten stationär und über 30 000 Patienten ambulant versorgt. Für die „Missio“ arbeiten 130 Ärzte und 180 Pflegekräfte.
Dann wird umstrukturiert, Subunternehmen gesucht, Festangestellte werden teils mit Aushilfspersonal ausgetauscht, die Führungsschicht provitiert.