Mit der Installierung der neuen Stelle einer Jugendsozialarbeiterin (JAS) an der Grundschule in Waldbüttelbrunn sind es nun fünf Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen, die sich um alle sozialen Bereiche in der Gemeinde kümmern. "Eine frühzeitige Hilfe verhindert vieles", weiß Gemeindejugendpfleger Michael Langenhorst.
"Wir haben einen langen Atem gebraucht", stellte er fest bei der Begrüßung der neuen Kollegin. Man habe "sieben Jahre kämpfen müssen für die Finanzierung dieser Stelle", ergänzte Bürgermeister Klaus Schmidt. Man sei mal wieder Vorreiter im Landkreis, der Kampf habe sich gelohnt, sagte er nicht ohne Stolz.
Man sei überglücklich, "dass wir diese kleine Lücke an sozialer Arbeit und Hilfe hier in Waldbüttelbrunn nun endlich schließen konnten". Schmidt dankte dem Gemeinderat, der diesen Schritt von Anfang an positiv begleitet hatte, ganz besonders. Trotz unsicherer Finanzierung habe man erneut gezeigt, dass Waldbüttelbrunn eine familienfreundliche Gemeinde ist, die für alle sozialen Schichten Platz bietet.
Bisher, so berichtet Anja Kulczynski vom Familienstützpunkt, musste sie mehrere Eltern einfach wegschicken, weil das Angebot einer Jugendsozialarbeit in der Grundschule nicht gegeben war. Das ändert sich jetzt mit Sarah Schönborn, die mit einer halben Stelle zukünftig Ansprechpartnerin an der Grundschule Waldbüttelbrunn sein wird. "Wenn sie sich eingelebt haben, legen wir los", begrüßte Bürgermeister Schmitt die neue Mitarbeiterin.
Er verspricht sich viel von der Arbeit von Schönborn, gerade in der Prävention. Denn frühzeitige Hilfe verhindere meist Schlimmeres und sei vor allem wirtschaftlicher und kostengünstiger.
Glücklicherweise habe dies auch der Landkreis erkannt, fuhr er fort. Die langen Gespräche im Jugendamt und mit dem Jugendhilfeausschuss seien nun von Erfolg gekrönt gewesen. "Wir haben für alle Gemeinden gekämpft", sagte Schmitt voller Stolz.
"Zukünftig können alle 18 Grundschulen im Landkreis eine Stelle als Jugendsozialarbeiterin an Grundschulen anbieten und erhalten eine großzügige Förderung. Sowohl der Freistaat Bayern als auch der Landkreis geben Mittel frei, sodass für die Gemeinde selbst nur ein relativ kleiner Betrag offen bleibt. Hier hat uns Corona sogar noch weitergebracht", berichtet Michael Langenhorst.
Aus dem Förderprogramm "Aufholen nach Corona" erhält die Gemeinde Waldbüttelbrunn ebenfalls Fördergelder zur Finanzierung der Stelle von Frau Schönborn. Die ist allerdings aus rechtlichen Gründen nicht bei der Gemeinde angestellt, sondern wird über die Jugendhilfe Creglingen bereitgestellt. Dieser Träger hatte mit seinem Konzept den Gemeinderat am meisten überzeugt.
Thomas Möginger von der Jugendhilfe Creglingen betonte den gestiegenen Beratungsbedarf von Eltern und Kindern besonders im Grundschulbereich, der durch die Corona-Pandemie nochmals zugenommen habe. Wenn man rechtzeitig Hilfe anbieten kann, sei das für die Entwicklung von Kindern und Heranwachsenden immer sinnvoll.
Sarah Schönborn freut sich schon auf ihre neue Aufgabe in Waldbüttelbrunn und hatte dank der freundlichen Begrüßung "einen tollen ersten Eindruck". Nach Überreichung der entsprechenden Schlüssel für die Schule ging es für sie erst einmal darum, ihre neuen Räume zu beziehen und auszugestalten.
Dafür wurde ein Differenzialunterrichtsraum in der Grundschule etwas verkleinert und der gewonnene Raum für die Jugendsozialarbeiterin hergerichtet. Sie freut sich schon sehr auf die Arbeit mit den Kindern und vor allem, dass sie helfen kann, wenn Not am Mann oder an der Frau ist.