Ein Jugendlicher hat am Montagabend mit einer sogenannten „Softairwaffe“ auf vorbeifahrende Verkehrsteilnehmer gezielt. Beamte der Polizeiinspektion Würzburg-Land nahmen den Beschuldigten vorläufig fest. Da gegen ihn ein Haftbefehl in anderer Sache vorlag, wurde er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Kurz vor 18.00 Uhr waren über den Polizeinotruf mehrere Mitteilungen eingegangen, wonach eine Person mit einer Waffe auf vorbeifahrende Autos zielen würde. Eine Streifenbesatzung konnte den jungen Mann an einer Haltestelle in der Bahnhofstraße ausfindig machen. Als er seine Waffe kurzzeitig auch auf die eingesetzten Beamten richtete, wurde er mit gezogener Dienstpistole dazu aufgefordert, seine Waffe abzulegen. Der Aufforderung kam er schließlich auch nach.
Polizei ermittelt wegen mehrerer Strafbestände
Die Waffe, die optisch nicht als Spielzeug zu erkennen war, wurde sichergestellt. Erst dann stellte sich heraus, dass es sich um eine sogenannte „Softairwaffe“ handelt. Wie die Polizei in ihrem Bericht mitteilt, wurde der bereits polizeibekannte Jugendliche vorläufig festgenommen und zur Dienststelle gebracht. Auf dem Weg dorthin beleidigte er die Polizisten und versuchte vergeblich, die Beamten zu provozieren. Offensichtlich war bei dem Beschuldigten auch einiges an Alkohol im Spiel. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm einen Wert von über 1,6 Promille. Auf richterliche Anordnung wurde eine Blutentnahme durch einen Arzt durchgeführt, wobei der Jugendliche Widerstand leistete.
Die Polizeiinspektion Würzburg-Land hat gegen den Beschuldigten Ermittlungen wegen unterschiedlichen Straftatbeständen eingeleitet. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er aufgrund des bereits bestehenden Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt gebracht
Zum Glück fiel kein Schuss.
Wie gut, wenn die Polizei im Einsatz Augenmaß und Ruhe bewahrt.
Respekt!
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Der junge Mann kann den 8. März künftig als seinen zweiten Geburtstag feiern.
Für ihn und seine Familie hoffe ich auf gute Unterstützung, damit der Neustart gelingt.
Was halten Sie davon, eine komplexe Situation zuerst (!) aus mehreren Blickwinkeln zu sehen, noch bevor man eine eigene (!) Meinung bildet?
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Wenn ich gestern der besoffene Jugendliche gewesen wäre, würde ich mich heute in Grund und Boden schämen - und auf eine zweite Chance hoffen.
Wenn ich dort als Polizist im Einsatz gewesen wäre, würde ich heilfroh sein darüber, dass ich nicht geschossen habe.
Wenn ich der Vater des jungen Mannes wäre, würde ich mich um Hilfe (z.B. Familientherapie) bemühen.
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Familie, Lehrer, Vorgesetzte, ...
Jedes Schlamassel hat eine Geschichte.
Immer gibt es mehrere Beteiligte.
Druck erzeugt Gegendruck. Der junge Kerl hat möglicherweise davon mehr abgekriegt, als er vertragen konnte.
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Als Gesellschaft sind wir erfolgreich, wenn wir niemanden ins Abseits drängen oder abdriften lassen.
Und falls das doch passiert ist, mit gemeinsamer Anstrengung den Rückweg ermöglichen!
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Aber selbstverständlich: Gehen muss jeder selbst.
Sie stehen nicht im Verdacht, Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sozialpädagogik, ... oder Jura studiert zu haben.
Ihr vorsorgliches Abstandnehmen ist nicht erforderlich.
Mein Vorschlag: sechs Monaten Haft, was tatsächlich nicht förderlich für eine soziale Eingliederung sein soll, hielte ich zwölf Monate Arbeit im sozialen Bereich, Altenpflege oder Behindertenbetreuung, für angebrachter.
Freue mich schon auf den Diskurs mit Ihnen