Lebensmittel werden heutzutage gerne mit dem Prädikat "vegan" geschmückt. Doch sind die Produktangaben auch immer korrekt? Samson Wohlleber vom Gymnasium Veitshöchheim hat verschiedene vegane Schokoladensorten unter die Lupe genommen und getestet, ob diese komplett ohne tierische Milch auskommen. Der 16-Jährige überprüfte hierfür die Proteinursprünge in den Schokoladen mithilfe einer speziellen Methode, bei der ein blauer Farbstoff, der an den Proteinen haften blieb, Aufschluss über Spuren von tierischer Milch geben sollte. Die Auswertung der Proben ergab, dass in den getesteten veganen Schokoladen tatsächlich keine tierische Milch nachgewiesen werden konnte.
Tristan Horn und René Stephan vom Würzburger Röntgen-Gymnasium forschten über die Winteraktivität von Fledermäusen in Würzburg. Die beiden 15-Jährigen erhielten dafür vom Naturwissenschaftlichen Verein Würzburg einen sogenannten Batcorder, der Fledermausgeräusche aufzeichnet. Mithilfe von Softwareprogrammen konnten die Rufe in mp3-Dateien umgewandelt und anschließend sichtbar gemacht werden. Horn und Stephan fanden heraus, dass die Fledermäuse auch im Winter über ihre Sozialrufe miteinander kommunizieren. Sie wollen die Aktivitäten der Fledermäuse auch zukünftig verfolgen.
Großer Besucherandrang
Die drei Jugendlichen waren drei von 120 Schülern, die beim unterfränkischen Regionalwettberwerb "Jugend forscht - Schüler experimentieren" alleine oder in Gruppen von zwei bis drei Schülern selbstständig entwickelte Projekte vorstellten. Unter großem Besucherandrang präsentierten die Jungforscher ihre Ergebnisse kürzlich in der Blauen Halle der Firma va-Q-tec vor Interessierten sowie einer Fachjury aus Vertretern von Schule und Wirtschaft unter der Leitung von Oberstudiendirektor Joachim Fertig (Miltenberg). Die Schülerarbeiten stammen aus den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Finanziert und organisiert wurde der Wettbewerb von der Region Mainfranken GmbH, einem Patenunternehmen der Stiftung Jugend forscht.
Die Firma va-Q-tec sei, so Regionalwettbewerbsleiter Joachim Fertig, der ideale Standort und Partner für den Regionalentscheid. "Die Verschränkung von Wirtschaft, Wissenschaft und Schule ist perfekt gelungen", sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführer der Stiftung Jugend forscht. Für den va-Q-tec-Vorstandsvorsitzenden Dr. Joachim Kuhn ist die Veranstaltung ein "Riesen-Spaß" gewesen. Kuhn, promovierter Physiker, empfand die Teilnahme seiner Firma ohnehin als eine "Herzensangelegenheit". Als großer Arbeitgeber in der Region profitiere man aber auch besonders von begabten Nachwuchskräften.
"Jeder, der hier ist, kann stolz sein"
Asa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, schwärmte vom Engagement der Teilnehmer: "Die Motivation und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler ist ansteckend!" Die besondere Bedeutung des Regionalentscheids unterstrich auch der Besuch von Anna Stolz (Freie Wähler), Staatssekretärin im Kultusministerium. "Jeder, der hier ist, kann stolz sein. Für Bayern als führenden Technologiestandort ist der Nachwuchs sehr wichtig", so Stolz. Es sei schön zu sehen, wie spielerisch und innovativ die jungen Forscher ihre Ideen entwickelten.
Der Wettbewerb fand in zwei Altersklassen satt. Schüler unter fünfzehn Jahren stellten ihre Arbeiten im Rahmen von "Schüler experimentieren" vor, alle älteren Schüler im Wettbewerb "Jugend forscht". Die Gewinner nehmen an den Landeswettbewerben zu "Jugend forscht" (1.-3. April) in Vilsbiburg und zu "Schüler experimentieren" (11.-12. April) in Dingolfing teil.