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Würzburg
Jubiläumswoche Röntgen: Ausstellung unter AHA-Regel
Die Ausstellung auf dem Unteren Markt gab Einblicke in das Leben von Röntgen, seine epochale Entdeckung der Röntgenstrahlen und gegenwärtige Anwendungsfelder in Forschung und Praxis.
Foto: Silvia Gralla | Die Ausstellung auf dem Unteren Markt gab Einblicke in das Leben von Röntgen, seine epochale Entdeckung der Röntgenstrahlen und gegenwärtige Anwendungsfelder in Forschung und Praxis.
Andreas Jäger
 |  aktualisiert: 30.09.2020 02:10 Uhr

Es gibt Wörter im Deutschen, die es wegen ihrer Prägnanz ins Englische geschafft haben. Doppelgänger zum Beispiel. Oder Ersatz. In der Physik gibt es ein besonders schönes Wort: Gedankenexperiment. Eine Situation wird gedanklich konstruiert, um eine Hypothese zu untermauern. Was wäre also, hätte Wilhelm Conrad Röntgen nie seine bahnbrechende Entdeckung der "X-Strahlen" gemacht? Gäbe es heute trotzdem die Röntgenastronomie, bloß unter einem anderen Namen?

Mit Schutzmaske und gedeckelter Personenzahl (Security am Ein- und Ausgang) konnten Besucher den Werdegang Röntgens, sein Privatleben sowie die Geschichte seines wichtigsten Versuchs in einem Messezelt am Unteren Markt erleben. "Ich bin 49 Jahre jünger als die Erfindung", scherzt der 76-jährige Dieter. Der verrentete Elektroingenieur sei zwar "gewissermaßen vom Fach", doch verblüffe ihn die Weiterentwicklung des konventionellen Röntgens und deren vielfältige Anwendungen. Dass zum Beispiel Kunstwerke mit strahlendiagnostischen Methoden durchleuchtet werden, um zu prüfen, ob eine Fälschung vorliegt.

Sogar das Corona-Virus wird zurzeit mittels Röntgenstrukturanalyse untersucht, um mögliche Andockstellen für Wirkstoffe zu finden. Leider mussten aufgrund der Pandemie die eigentlich geplante Show "Röntgens Kosmos", moderiert von Harald Lesch, sowie das auf Wissenschaft zum Mitmachen spezialisierte Röntgenmobil als Programmpunkte der Röntgenwoche ausfallen. Immerhin seien die Hygieneregeln von den Ausstellungsbesuchern vorbildlich eingehalten worden. Nur einen renitenten Maskenverweigerer musste das Sicherheitspersonal des Zeltes verweisen.

Die Resonanz auf die Ausstellung ist fast durchweg positiv, obwohl der 27-jährigen Psychologiestudenten Martin leise Kritik übt: "Gestört haben mich die Geräusche der vielen Monitore, wenn man in Ruhe eine Infotafel lesen wollte." Sein Freund Max fügt hinzu, dass die Aufarbeitung besser einzusehen und informativer sei als die Dauerausstellung in Röntgens ehemaligen Labor am damaligen Pleicher Ring und heutigen Röntgenring.

 
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