Es gibt einen ersten möglichen Bewerber um das Gaukönigshöfer Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl im März 2020. Gemeinderatsmitglied Johannes Menth aus Rittershausen ist nach langer Überlegung zur Kandidatur bereit, was er in der jüngsten Gemeinderatssitzung erstmals öffentlich kundtat. "Ich werfe meinen Hut in den Ring," sagte er. Mit seiner Bereitschaft ist auch eine gewisse Vorentscheidung in der Frage über den künftigen Status des Bürgermeisters in der 2500 Einwohner zählenden Gemeinde gefallen: Es soll weiterhin ein ehrenamtlicher sein.
Über dieses Thema wurde seit dem vergangenen Jahr diskutiert. Amtsinhaber Bernhard Rhein, der seit 2005 an der Spitze der Gemeinde steht, hatte festgestellt, dass es angesichts der immer komplexer werdenden Aufgaben in einer Gemeinde dieser Größenordnung mit fünf Ortsteilen und entsprechend umfangreicher Infrastruktur immer schwieriger werde, das Amt zusätzlich zu einem Hauptberuf auszuüben. Zweiter Bürgermeister Anton Hellmuth hatte die gleiche Einschätzung und stellte im März dieses Jahres einen Antrag, die Geschäftsordnung so zu ändern, dass der erste Bürgermeister künftig ein hauptamtlicher sein solle.
Um die Zukunftsaufgaben zu meistern, brauche man jemanden, der Zeit hat, der da sein kann und der frei ist. Jemand, der voll im Berufsleben stehe, könne das nicht leisten, meinte Hellmuth damals. Der Antrag wurde beraten, aber noch nichts beschlossen. Man wollte bis Mai abwarten, ob sich Bewerber bereit finden würden. Mehrere Personen wurden wegen einer möglichen Kandidatur angefragt. In der Maisitzung wurde die Behandlung wieder vertagt, weil sich Bewegung in der Sache abzeichne. Die Initiative von Hellmuth führte letztlich zum Ergebnis: Johannes Menth ist zur Kandidatur bereit, wenn ihn eine Liste unterstützt. Und er würde im Falle seiner Wahl ehrenamtlicher Bürgermeister sein wollen.
Der 51-jährige Landwirt ist verheiratet und hat einen Sohn. Er führt einen Betrieb mit Ackerbau und Schweinemast. Zudem ist er Vorsitzender des Maschinen- und Betriebshilfsrings Maindreieck und stellvertretender Vorsitzender im Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer. Gremienarbeit sei ihm von daher nicht nur aus dem Gemeinderat vertraut, sagte er gegenüber dieser Redaktion. Wegen der möglichen Bürgermeisterkandidatur wurden Gespräche mit dem Gemeinderat geführt und er habe sich auch mit seiner Familie intensiv beraten. Falls er gewählt werden sollte, müsste er im Betrieb umstrukturieren, um sich Freiräume zu schaffen, was in Zusammenarbeit mit dem MR machbar wäre.
Ein hauptamtlicher Bürgermeister würde die Gemeinde aber zusätzliches Geld kosten, das an anderer Stelle besser eingesetzt wäre. Ein Beweggrund für sein Engagement sei auch das Volksbegehren zum Artenschutz gewesen, das gezeigt habe, dass es Menschen gebe, die von Landwirtschaft keine Ahnung haben, und die Bauern von außen fremdbestimmen wollten.
Wichtig für die Gemeinde ist ihm jetzt erst einmal: "Die Bürger sollen eine Wahl haben, oder noch besser eine Auswahl." Er würde es durchaus begrüßen, wenn sich weitere Bewerber finden würden. Nun gilt es für ihn, eine Liste zu finden. Mehrere Bürger hätten ihm schon zu verstehen gegeben, dass sie ihn unterstützen würden. Ideen für die kommenden Jahre hätte er schon. Aber zunächst müssten die angestoßenen notwendigen Projekte gemeistert werden, wie die Generalsanierung der Grundschule und der Bau eines Kinderhortgebäudes. Eine Herausforderung wäre das Amt allemal, wenngleich es auch seinen Reiz habe. Stützen könnte er sich auf eine hoch kompetente Verwaltung und einen sachlich arbeitenden Gemeinderat, ist sich Johannes Menth sicher.