Kirche – quo vadis? Diese Frage stellt das kirchliche Kabarett "Cherubim“ aus Würzburg seit dem Jahr 1987. Auch im aktuellen Programm „Jetzt reichts“, wird es um diese Frage gehen. Folgender Text ist einer Pressemitteilung von "Cherubim" entnommen.
Wie so oft bei den Cheruben ist der Programmtitel doppeldeutig gemeint. „Vielen Leuten reicht es jetzt einfach mit der Kirche. Aber dieses Programm ist auch für uns als Kabarettgruppe unser letztes Programm“, sagt Kabarettist Peter Langer. „Wir möchten selbst entscheiden, wann wir aufhören und es nicht von einem Virus oder dem Leben und seinen unvorhersehbaren Wendungen bestimmen lassen“ ergänzt Lambert Zumbrägel. „Und wir werden auch nicht jünger!“
Das aktuelle Programm spart nicht mit Kritik an der Kirche. Skurril und lustig wird es aber auch, wenn sich selbst Bischöfe aufgrund des Priestermangels schon Rat bei Dr. Frankenstein holen. Manchmal gibt es aber auch nichts mehr zu lachen, wie beim Thema Missbrauch. Auch die Kirchenverwaltung muss sehr kreativ werden, wenn die schmerzhafte Veräußerung der eigenen Kirche ansteht. Aber wenn Dr. Grzimek über eine besonders bedrohte Spezies redet, darf auch herzlich gelacht werden.
Nie wollten die Cheruben vor den Problemen der Kirche die Segel streichen. Die Kabarettprogramme dienten immer dazu, die Finger auf die Wunde zu legen, Dilemmata aufzuzeigen und durch dieses Aufzeigen in einen konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen zu kommen. „Nicht alle haben die Art unseres Kabaretts gemocht Denn was für uns eine allzu menschliche und kritikwürdige Konstruktion und Struktur ist, ist für andere vielleicht schon unantastbares Glaubensgut“, sagt Lambert Zumbrägel. Aber wirklich Ärger hatten sie mit den Kirchverantwortlichen nie bekommen. „Das liegt daran, dass wir nie Glaubensinhalte infrage gestellt haben“, betont Langer.
Wie es nach Cherubim für die einzelnen Engel weiter geht, ist noch unklar. „Erst mal freuen wir uns auf die Auftritte im Herbst diesen und dem Frühjahr nächsten Jahres,“ so Langer.
Bis Mai 2023 wird „Jetzt reicht`s“ an verschiedenen Orten in der Diözese zu sehen sein. Im Herbst am 14. Oktober in Zellingen, am 15. Oktober in Würzburg-Heidingsfeld, am 18. November bei den Kreuzschwestern in Gemünden und am 19. November am Untermain in Johannesberg.
Wer die irdischen Engel vor ihrem Abflug noch mal sehen will, der kann sich über Auftrittstermine, Vorverkaufsmöglichkeiten und Auftrittsorte unter www.kabarett-cherubim.de informieren.