zurück
Würzburg
"Jetzt reicht's" auch für Cherubim: Kirchliches Kabarett verabschiedet sich
Dem kirchlichen Kabarett Cherubim reicht es nach 35 Jahren Kirchchaos. Von links: Lambert Zumbrägel, Peter Langer, Maria Schmid, Josef Rembeck, Ingrid Schreiner, Gabi Michelfeith, Michael Moser und Jürgen Engel.
Foto: Klara Engel | Dem kirchlichen Kabarett Cherubim reicht es nach 35 Jahren Kirchchaos. Von links: Lambert Zumbrägel, Peter Langer, Maria Schmid, Josef Rembeck, Ingrid Schreiner, Gabi Michelfeith, Michael Moser und Jürgen Engel.
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 16.10.2022 02:30 Uhr

Kirche – quo vadis? Diese Frage stellt das kirchliche Kabarett "Cherubim“ aus Würzburg seit dem Jahr 1987. Auch im aktuellen Programm „Jetzt reichts“, wird es um diese Frage gehen. Folgender Text ist einer Pressemitteilung von "Cherubim" entnommen.

Wie so oft bei den Cheruben ist der Programmtitel doppeldeutig gemeint. „Vielen Leuten reicht es jetzt einfach mit der Kirche. Aber dieses Programm ist auch für uns als Kabarettgruppe unser letztes Programm“, sagt Kabarettist Peter Langer. „Wir möchten selbst entscheiden, wann wir aufhören und es nicht von einem Virus oder dem Leben und seinen unvorhersehbaren Wendungen bestimmen lassen“ ergänzt Lambert Zumbrägel. „Und wir werden auch nicht jünger!“

Das aktuelle Programm spart nicht mit Kritik an der Kirche. Skurril und lustig wird es aber auch, wenn sich selbst Bischöfe aufgrund des Priestermangels schon Rat bei Dr. Frankenstein holen. Manchmal gibt es aber auch nichts mehr zu lachen, wie beim Thema Missbrauch.  Auch die Kirchenverwaltung muss sehr kreativ werden, wenn die schmerzhafte Veräußerung der eigenen Kirche ansteht. Aber wenn Dr. Grzimek über eine besonders bedrohte Spezies redet, darf auch herzlich gelacht werden.

Nie wollten die Cheruben vor den Problemen der Kirche die Segel streichen. Die Kabarettprogramme dienten immer dazu, die Finger auf die Wunde zu legen, Dilemmata aufzuzeigen und durch dieses Aufzeigen in einen konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen zu kommen. „Nicht alle haben die Art unseres Kabaretts gemocht Denn was für uns eine allzu menschliche und kritikwürdige Konstruktion und Struktur ist, ist für andere vielleicht schon unantastbares Glaubensgut“, sagt Lambert Zumbrägel. Aber wirklich Ärger hatten sie mit den Kirchverantwortlichen nie bekommen. „Das liegt daran, dass wir nie Glaubensinhalte infrage gestellt haben“, betont Langer.

Wie es nach Cherubim für die einzelnen Engel weiter geht, ist noch unklar. „Erst mal freuen wir uns auf die Auftritte im Herbst diesen und dem Frühjahr nächsten Jahres,“ so Langer.

Bis Mai 2023 wird „Jetzt reicht`s“ an verschiedenen Orten in der Diözese zu sehen sein. Im Herbst am 14. Oktober in Zellingen, am 15. Oktober in Würzburg-Heidingsfeld, am 18. November  bei den Kreuzschwestern in Gemünden und am 19. November am Untermain in Johannesberg.

Wer die irdischen Engel vor ihrem Abflug noch mal sehen will, der kann sich über Auftrittstermine, Vorverkaufsmöglichkeiten und Auftrittsorte unter www.kabarett-cherubim.de informieren.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Bischöfe
Kabarettistinnen und Kabarettisten
Kabaretts
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top