Stadtschulrätin und Bürgermeisterin Judith Jörg und der Leiter der Jenaplan-Schule, Klaus Bernegau, haben im Rathaus Miet- und Pachtverträge für das städtische Gelände der Wallgasse 10 (ehemalige Haugerschule) geschlossen, auf dem sich die private Schule mit Kita befindet.
Verpachtet werden 519 Quadratmeter auf dem Schulgelände, auf diesen stehen die schulischen, mobilen Module. Darüber hinaus werden Sanitär- und Verwaltungsräume im Gebäude an die Schule vermietet. Geschlossen wurden diese Miet- und Pachtverträge bis 31. Juli 2024, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg. Einen dauerhaften Mietvertrag schlossen die beiden Parteien hingegen für die Kita, die mit Kleinkindgruppe im Gebäude der Wallgasse 10 untergebracht ist, ohne Befristung. In der Jenaplan-Schule lernen aktuell 59 Schüler, diese kommen etwa zur Hälfte aus dem Landkreis. In Kindergarten und Kleinkindgruppe werden 77 Kinder betreut.
Längerfristige Perspektive für die Jenaplan-Schule
„Ich freue mich, dass wir der privaten Jenaplan-Schule damit eine längerfristigere Perspektive bieten können. Gerade in der für das Schulwesen außergewöhnlich schwierigen Zeit sichert dies den Bestand der Schule und ihrer Kindertageseinrichtung an diesem Standort“, unterstreicht Schulbürgermeisterin Judith Jörg.
Schulleiter Klaus Bernegau zeigte sich ebenfalls sehr erfreut, dass seine Schüler weiter am Standort bleiben können, den die Schule seit 2006 innehat: „Das gibt uns und den Eltern Sicherheit.“ Die Förderung jedes einzelnen Schülers in der Gemeinschaft sei der wesentliche Ausgangspunkt der Arbeit an der Jenaplan-Schule. „Wir fördern sehr individuell, aber in festem Rahmen“, berichtet Bernegau. Fachbereichsleiterin Daniela Schuster hält genau dieses Angebot für ausgezeichnet und eine „wichtige Bereicherung in Würzburgs Schullandschaft, da alle Kinder ihren Leistungen gemäß gefördert und Werte vermittelt werden.“
Die Jenaplan-Schule ist seit 2006 auf dem Gelände der Wallgasse 10 untergebracht, zunächst im Gebäude der ehemaligen Hauger Schule. Dort nutzte sie lange die Hälfte der Klassenzimmer, ein Lehrerzimmer, die Bibliothek und die Sporthalle. Im Jahr 2015 zeichnete sich Eigenbedarf für städtische Schulen ab, so dass der Jenaplan-Schule zum 31. Juli 2019 gekündigt wurde. Die Jenaplan-Kindertagesstätte war von der Kündigung nicht betroffen.
Schulcontainer auf Teilfläche des Bolzplatzes
Bis Frühjahr 2019 konnte jedoch kein Alternativstandort gefunden werden. Daraufhin wurde der Jenaplan-Schule eine Übergangslösung am bisherigen Standort, zunächst für zwei Jahre eröffnet: Die Stadt bot auf dem Schulgelände eine Teilfläche des Bolzplatzes als Vorzugsfläche an, damit die Schule dort in eigener Verantwortung und auf eigene Rechnung Schulraumcontainer für ihren Raumbedarf aufstellen konnte.
Darüber hinaus bot die Stadt an, dass die Jenaplan-Schule im Gebäude der Hauger-Schule einige Räume für Verwaltung und als Lehrerzimmer ebenso weiter nutzen konnte, wie die schulischen Sanitäranlagen und im bisherigen Umfang auch die Turnhalle. Diese Lösung war zunächst bis 31. Juli 2021 befristet. Die Schulleitung begrüßte damals das städtische Angebot dieser Übergangslösung für den Weiterbetrieb der Schule ausdrücklich.
Pläne eines zentralen Mittelschulzentrums aufgegeben
Grund für die damalige Kündigung war die notwendige Räumung der ehemaligen Mozartschule, in der unter anderem das Siebold- und das Riemenschneider-Gymnasium 15 Klassenräume nutzten. Diese zogen ab dem Schuljahr 2019/2020 in die Ausweichschulräume der Wallgasse 10.
Mit Aufspaltung des Kultur-, Schul- und Sportreferats und die Übernahme des Schulreferats durch Bürgermeisterin Judith Jörg wurden die Pläne der Verwaltung, ein zentrales Mittelschulzentrum für Würzburg in der Wallgasse 10 zu schaffen, aufgegeben. Aufgrund des Beschlusses des Würzburger Stadtrates vom Oktober 2020 bleibt es damit weiterhin bei der dezentralen Organisation von Goethe-, Pestalozzi- und Mönchberg-Mittelschule. Dies hat zur Folge, dass Riemenschneider- und Siebold-Gymnasium zunächst in der ehemaligen Haugerschule bleiben können und dass die bisherige Lösung für die Jenaplan-Schule bis 31. Juli 2024 verlängert werden konnte.