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OCHSENFURT
Jeden Tag im Rathaus gewesen
Peter Juks kann die Aufregung um seine Nebentätigkeit nicht verstehen. Auch, dass Stadtrat Helmut Gerbig nun deswegen sein Mandat niederlegt, kann er nicht nachvollziehen.
Das Gespräch führte Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 11.01.2016 11:39 Uhr
Frage: Warum haben Sie sich vom Stadtrat eine Nebentätigkeit genehmigen lassen?

Peter Juks: Ich habe im Wahlkampf immer betont, dass ich an meiner Zimmerei festhalten und wirtschaftlich unabhängig bleiben möchte. Ich muss ja auch an den Fall denken, dass ich in sechs Jahren nicht mehr gewählt werde.

Wollten Sie nicht einen Geschäftsführer einstellen?

Juks: Nein. Für mich stand fest – und das habe ich auch so im Wahlkampf gesagt –, dass mein Zimmerermeister das operative Geschäft weiterführt und ich als beratender Kopf weiter im Unternehmen tätig bin. Das hört ja mit dem Bürgermeisteramt nicht auf. In einem Familienbetrieb muss der Inhaber immer noch Dinge erledigen oder beratend zur Seite stehen. Eine saubere und ehrliche Konsequenz ist es nun, dies auch als Nebentätigkeit genehmigen zu lassen.

Warum sind Sie damit nicht gleich an die Öffentlichkeit?

Juks: Das bin ich. Zu meinem Amtsantritt am 1. Mai habe ich die entsprechenden Schritte in die Wege geleitet. Wir haben umfirmiert und eine GmbH gegründet, so dass auch offen gelegt werden kann, was ich als Geschäftsführer verdiene. Das ist auch konform mit dem Beamtengesetz. Dann habe ich auch einen Auftrag, nämlich die Sanierung des Kriegerdenkmals in Zeubelried, den die Stadt Ochsenfurt der Zimmerei noch vor meinem Amtsantritt zugesprochen hat, zurückgegeben. Denn ich habe immer betont, dass meine Zimmerei – solange ich Bürgermeister bin – nicht für die Stadt Ochsenfurt und deren Töchter tätig ist.

Was sagen Sie denn zur Stimmung, die jetzt gegen Sie in Ochsenfurt gemacht wird?

Juks: Ich verstehe nicht, dass Helmuth Gerbig sein Stadtratsmandat niedergelegt hat, ohne mit mir vorher das Gespräch zu suchen. Wir sind bisher immer gut miteinander ausgekommen. Ob das nun Stimmung gegen mich ist – das will ich nicht werten.

Gibt es denn einen Anlass für den Frust in der CSU-Stadtratsfraktion?

Juks: Ich war seit dem 2. Mai jeden Tag im Rathaus. Und jeder hat einen Termin bekommen, der mit mir sprechen wollte. Wie gesagt, ich will dazu keine Bewertung abgeben.

Ist Ihre Entscheidung für die Nebentätigkeit nun endgültig oder denken Sie jetzt, nach dieser Wallung in der Öffentlichkeit, noch mal über das Ganze nach?

Juks: Nein. Das werde ich nicht tun. Meine Entscheidung steht fest. Übrigens habe ich den Ochsenfurter Bürgern im Wahlkampf auch immer klar gesagt: Wenn ihr nicht wollt, dass ich als beratender Kopf an meiner Zimmerei festhalte, wählt mich nicht.

 
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