Philo Holland denkt nach, schweigt, schaut sich um in einem Besprechungszimmer an der Uni am Sanderring. War er überrascht über den Ausgang der Wahl in den USA? „Die politisch korrekte Antwort müsste heißen: Ja, ich war überrascht.“ Holland wählt seine Worte mit Bedacht. „Das schien einfach nicht möglich zu sein, dass jemand US-Präsident wird, dem jegliches diplomatische Grundverständnis fehlt.“ Mit dieser „politisch korrekten“ Antwort gibt er sich aber nicht zufrieden. Holland stammt aus den USA: San Francisco, Kalifornien. Und so sagt ihm sein amerikanisches Bauchgefühl etwas anderes: „Donald Trump verkörpert einfach von Anfang an den American Dream.“
Kommunikation führt zu Missverständnissen
Philo Holland lehrt an der Universität Würzburg am Lehrstuhl für BWL und Industriebetriebslehre, war aber zuvor viele Jahre in leitenden Positionen in der freien Wirtschaft tätig. Was ihm dabei in den verschiedensten Unternehmen und Abteilungen aufgefallen ist: Zwischenmenschliche Kommunikation führt beinahe unausweichlich zu Missverständnissen. Auf privater, unternehmerischer und politischer Ebene. Er begann zu beobachten, zu forschen und seine Ergebnisse wiederum anzuwenden.
Holland kennt die Eigenheiten der Amerikaner und der Deutschen
Sein Forschungsziel: Eine Kommunikation mit möglichst wenig Reibungsverlusten, die die kulturelle Vielfalt akzeptiert und nicht tabuisiert. Denn er ist überzeugt: 80 Prozent der Missverständnisse passieren einfach und lassen sich nicht vermeiden. „Aber der Umgang miteinander muss sich wandeln“, sagt Holland. Um diesen Wandel einzuleiten, setzt seine Forschung bei eben dieser Vielfalt an, die durch Kultur, Klima, Religion, Geschichte und vieles mehr entsteht. So will Holland ein Bewusstsein für die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe entwickeln, um damit die Kommunikation zu verbessern.
Besonders vertraut sind ihm natürlich die kulturellen Eigenheiten der Deutschen und der Amerikaner. Nach 21 Jahren in Unterfranken kann er sich ein Urteil erlauben. Den gesamten Wahlkampf über haben sich europäische Journalisten an Donald Trump die Zähne ausgebissen. Haben versucht, dieses Phänomen irgendwie zu fassen. Nur um dann nach der Wahl umso ratloser nach den Gründen zu suchen, wie es dieser Mann tatsächlich ins Weiße Haus schaffen konnte. Großes Unverständnis. Oder ein kulturelles Missverständnis?
Trump hätte keine Chance in Deutschland
Für Holland ist die Antwort verhältnismäßig einfach und gleichzeitig irrsinnig komplex: „Der American Dream ist etwas, was die Deutschen einfach nicht verstehen können“, sagt er. Und es klingt aus seinem Mund wie selbstverständlich. Das sei der Grund, weshalb so viele Nicht-Amerikaner wegen des Wahlausgangs so verwirrt seien.
„Amerika ist immer noch der wilde, wilde Westen“, sagt Holland. „Wenn ich aber tatsächlich den American Dream erklären würde, müssten wir ungefähr 20 Werte und Prinzipien analysieren.“ Was genau Freiheit in den USA bedeutet, sei nur eine dieser grundsätzlichen Fragen des American Dream. „It's a huge institution“, sagt er mit einer ausladenden Geste, „es ist eine riesige Institution.“ Elementar für die amerikanische Gesellschaft. Genau das verkörpere Donald Trump. „Und zum besseren Verständnis möchte ich behaupten“, ergänzt Philo Holland, „ein Mr. Trump hätte keine Chance, in Deutschland gewählt zu werden, weil er sicherlich das krasse Gegenstück zum deutschen Traum verkörpert, nämlich zum deutschen Verständnis einer sozialen Marktwirtschaft.“
Eine Chance für kleinere Unternehmen?
In Hollands Brust schlagen zwei Herzen: Er ist stolz auf seine amerikanische Herkunft und fühlt sich gleichzeitig sehr wohl in Unterfranken. Er ist dankbar hier zu sein und fühlt sich seiner besonderen Situation verpflichtet, die es ihm ermöglicht, Brücken zu bauen.
„Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis überhaupt klar wird, was genau Trump wirtschaftspolitisch vor hat“, sagt Holland. Eine Absage an die vielen Untergangsszenarien der vergangenen Wochen.
Aber sollte sich wirtschaftspolitisch tatsächlich etwas Grundlegendes ändern: Es könnte eine Chance für kleinere und mittelständische Unternehmen sein – zum Beispiel solche aus der Würzburger Region. „Kleinere Unternehmen sind oft agiler und flexibler und können sich schneller auf Veränderungen einstellen“, sagt Holland. „Wenn sie kreativ genug sind.“
Kompetenz wird unterschiedlich interpretiert
Die USA scheinen uns grundsätzlich sehr vertraut. Oft seien es aber gerade die Gemeinsamkeiten, die Probleme auslösen, erklärt Holland. Man teilt sogenannte westliche Werte, man hat dasselbe Verständnis von einer wissenschaftlichen Wahrheit und man isst mit Messer und Gabel. Die Gemeinsamkeiten enden aber oft in Missverständnissen, weil Einzelheiten anders interpretiert werden. Das geht hin bis zur unterschiedlichen Interpretation von der Kompetenz eines Menschen. Eventuell auch bis zur unterschiedlichen Interpretation der Kompetenz eines Präsidentschaftsbewerbers.
Holland erklärt die Unterschiede an einem konkreten Beispiel: „Stellen Sie sich ein Flugzeug vor. Die eine Hälfte der Passagiere sind Amerikaner, die andere Hälfte sind Deutsche. Das Flugzeug gerät in einen riesigen Sturm. Der Pilot schnappt sich das Mikrofon und sagt auf Deutsch äußerst detailliert: „Da kommt eine Sturmfront auf uns zu, wir müssen die Flughöhe, die Flugbahn und die Geschwindigkeit ändern. Wir haben alle Anschlussflüge überprüft. Es wird alles gut, wir müssen nur die Richtung ändern.“ Die Deutschen lehnen sich zurück und haben das Gefühl, dass der Pilot alles unter Kontrolle hat.
Dann wechselt der Pilot ins Englische: „Meine Damen und Herren, da kommt eine kleine Sturmfront auf uns zu. Schnallen Sie sich an und viel Spaß dabei.“ Die amerikanischen Passagiere lehnen sich zurück.“ Holland hält kurz inne: „Umgekehrt wäre womöglich Chaos ausgebrochen“, sagt er. „Die Kompetenz wird nur unterschiedlich interpretiert.“
Vielleicht liegt in diesem Unterschied der zwischenmenschlichen Interpretation ebenfalls ein Grund für Trumps Wahlsieg begründet. Aber für Holland sind die Unterschiede nicht das Problem. Oft würden solche Unterschiede tabuisiert. Das sei der falsche Weg: „Lasst uns darüber reden, lasst uns die Missverständnisse genießen und neu deuten, sodass ein tatsächlicher Verständigungsprozess in Gang gesetzt werden kann“, sagt er.
Schubladendenken
Philo Holland ist schon lange in Deutschland, in Unterfranken angekommen. Donald Trumps Wahlsieg hat ihn nun aber wieder auf seine Herkunft zurückgeworfen. Dieser Tage ist er wieder oft „der Amerikaner“. Er muss die Wahl erklären, muss sich rechtfertigen. Im Ernst: Nervt es? Bis zu diesem Punkt im Gespräch war Holland ziemlich abgebrüht, hat analysiert und erklärt.
Nun muss er lachen: „Die vergangenen 21 Jahre in Deutschland haben mir gezeigt, wie oft ich Leute wirklich verstehe und wie oft ich Menschen einfach als Stereotyp in eine Schublade stecke. Und sie haben mir gezeigt, wie oft das mit mir passiert.“
Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption (UNACAC).Das Übereinkommen
am 14.9.2005 in Kraft. Mittlerweile haben 173 Staaten das Abkommen unterzeichnet.
Deutschland hat das Übereinkommen erst im Nov. 2014 ratifiziert!!!
Panorama 2014:
Deutschland versagt im Kampf gegen Mafia. Ca. 460 Mafiosis tummeln sich in
Deutschland. Anmerkung: 2013 Warnhinweise Europol, als auch auf EU-Ebene,
dass Mafia in der Energiewende "Geld wäscht". Der Normalbürger ist informiert;
weshalb von Poltitik bis heute kein "Warnhinweis"?
ZEIT-ONLINE 2015: Lt. Transparence-Studie haben Lobbyisten in Deutschland viel
Einfluss auf die Politik. Bei einer Untersuchung hätten nur in sieben Staaten gezielte
Regeln identifiziert werden können, die die Einflussnahme von Interessenvertretern
auf Entscheidungsprozesse fair regeln soll, hieß es. Deutschland zählt NICHT dazu!
Von mögl. 100% bekam Deutschland 23%.
Hausaufgabenerledigung wegen "politische Geschäfte" mangelhaft...
Derart niveaulos wie Trump hat noch keiner einen Präsidentenwahlkampf geführt und derart lügenverseucht hat noch nie jemand eine Wahl gewonnen, außer vielleicht Hitler, aber das kann ich nicht beurteilen, da niemand mehr dazu befragt werden kann.
Die bis jetzt bekannt gewordene Zusammensetzung seines Teams lässt allerdings nichts Gutes ahnen. Der gesellschaftliche Spalter Trump hat ja nicht ansatzweise die Vielfalt des amerikanischen Volkes in seinem Team umgesetzt, sondern nur (super-)reiche Weiße ausgewählt, die für gnadenlose Marktwirtschaft stehen und teilweise für Verbindungen zum rassistischen KuKuxKlan bekannt sind. Beispielsweise ist der Arbeitsminister für seinen Kampf gegen einen Mindestlohn bekannt und dem Justizminister werden Beziehungen zur extremen Rechten nachgesagt.
Alles nur erschreckend frauenverachtend und Minderheiten und Behinderte diskriminierend.
Das hätte der Gentleman Reagan nie.