
Ein abwechslungsreiches Programm haben die vier Kommunalen Allianzen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis zu den Aktionstagen Innenorte auf die Beine gestellt. In Herrnberchtheim zog das Dorfgemeinschaftshaus viele Interessierte an, ebenso die Kreisgrabenanlage.
Die Errichtung des Modells der Kreisgrabenanlage im Maßstab 1:4 habe auch über das Regionalbudget eine Förderung bekommen, informierte Linda Olzog (Kommunale Allianz A7 Franken West). Die Weinhoheiten Julia Schmidt (Ippesheim) und Amelie Supp (Bullenheim) versorgten die Teilnehmenden mit einem Rotwein-Cuvée vom Gemeinde-Weinberg, bevor viele Informationen folgten.
Bürgermeister Karl Schmidt (Ippesheim) überraschte mit der Aussage, dass das in der Mitte der Kreisgrabenanlage gefundene Skelett wohl doch ein Mann gewesen sein könnte. Lange Zeit war man von einer Frau ausgegangen. Doch jüngst waren die Knochen wissenschaftlich untersucht worden. Dass es nun doch ein Mann sein soll, sei wohl das Ergebnis gewesen, sagte Schmidt, der aber noch nicht offiziell darüber informiert worden sei.

Die kopfüber bestattete Person hatte schon seit ihrer Entdeckung viele Fragen aufgeworfen, erläuterte Gästeführerin Annerose Pehl-Dürr. Das nur noch teilweise erhaltene Skelett müsse aber einst vollständig gewesen sein, da auch ein Knochen des kleinen Zehs gefunden worden sei.
Anlage fast 2000 Jahre älter als Stonehenge
Sicher ist laut Pehl-Dürr, dass die Anlage fast 2000 Jahre älter als Stonehenge sei, also etwa 7000 Jahre alt ist. 150 Jahre soll sie Bestand gehabt haben. Auch ein Bezug zur Sonnenwende gilt aufgrund der Tore als gesichert.
Dann fingen aber schon viele Fragen an. Um die Anlage herum habe es Gräben gegeben, warum, wisse man nicht. Ebenso sei es ein Geheimnis, wie es im Inneren der Anlage ausgesehen habe. Unsicher sei auch, ob es Tore gegeben habe, für wen die Anlage bestimmt gewesen sei, wer sie betreten durfte. Und: "Was hatte Ippsi" damit zu tun?" fragte Pehl-Dürr. "Auf eine Antwort folgen viele Fragen", meinte Schmidt.
Die nächste Station in der Gemeinde Ippesheim war das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) Herrnberchtheim. Laut Olzog gilt das Projekt Dorfgemeinschaftshaus als Paradebeispiel dafür, was an Förderung möglich sei, wenn man zusammenarbeitet. Beispielhaft sei auch, was die engagierte Dorfgemeinschaft in Eigenregie geschafft habe.
"Es läuft super, wir sind sehr zufrieden"
Das alte Pfarrhaus, das die Gemeinde erworben habe, habe die Dorfgemeinschaft in Eigenregie umgebaut. Der neue Anbau mit Saal sei gefördert worden, informierte Schmidt.
Das neue Gebäude werde gut angenommen, informierte Matthias Eisenhut, Vorsitzender des eigens dafür gegründeten Dorfvereins "DGH Herrnberchtheim". Dieser kümmere sich um da Haus. Allein im April sei es sechs Mal privat vermietet worden – zusätzlich zur Nutzung durch Kirche und Vereine. "Es läuft super, wir sind sehr zufrieden", sagte Eisenhut gegenüber dieser Redaktion. Allein für die Vorbereitung zu den Aktionstagen seien am Vortag 20 Helferinnen und Helfer gekommen.

Eisenhut erläuterte die Vermietungsmodalitäten. Auch wies er darauf hin, dass der Verein eine leistungsfähige Spülmaschine beschafft habe, um den Helfenden die Arbeit zu erleichtern.
Neben dem Gebäude und dem angrenzenden neuen Spielplatz hob Eisenhut den Umbau der früheren Waschküche des Pfarrers zum Back- und Grillhaus für die Dorfgemeinschaft hervor. Die Umgestaltung sei durch ehrenamtliche Helfer aus dem Ort geleistet worden.