(Rö.) Es ist noch gar nicht so lange her, da hat der Würzburger Singer/Songwriter Markus Rill mit seiner Band „The Troublemakers“ die CD „My Rocket Ship“ veröffentlicht und schon legt er mit „Late Night Drive“ ein weiteres Album nach. Diesmal ist es ein Soloalbum, das „Rock’n'Rill“ „with a little help from his friends“ eingespielt hat. Und so dezent und intim die Scheibe mit ihren zwölf Songs ausgefallen ist, ist auch der Rahmen, den er am Freitag und Samstag, 6. und 7. Dezember, für die CD-Release-Party ausgewählt hat: Jeweils ab 21 Uhr, und unterstützt von musikalischen Freunden wird er die neuen Songs (und natürlich auch ältere) im Tiepolokeller im Inneren Graben präsentieren.
Auf „Late Night Drive“ rückt der Americana- und Roots-Spezialist seine melancholisch-besinnliche Seite in den Vordergrund. Seine Songs sind gesungene Geschichten und Rill Songwriter und Storyteller in einer Person. Ganz in der Tradition der klassischen Songpoeten wie Townes van Zandt, Steve Earle oder Calvin Russell. Er erzählt von seiner kleinen Tochter, der er am CD-Ende einen knackigen Rockabilly-Song widmet, oder von Erlebnissen auf der Straße, auf der er bei seinen 60 Gigs in diesem Jahr oft genug unterwegs war.
Im wunderschönen „Only Fairytales“ erinnert Rill an unterschiedliche Berühmtheiten wie Schachweltmeister Bobby Fischer, Schriftsteller-Legende Ernest Hemingway, Rock’n Roll-König Bill Haley und US-Präsident John F. Kennedy – eine Idee, auf die man erst mal kommen muss.
Die Songs, so erzählt er, seien teils schon älteren Datums, hätten es aber nicht auf frühere Alben geschafft. Aber letztendlich doch zu schade gewesen, um in der Versenkung zu verschwinden. So hat er sie immer wieder mal hervor geholt, daran gearbeitet und sie wie einen guten Wein reifen lassen. Es gibt aber auf„Late Night Drive“ auch ganz neue Stücke zu hören. Herausgekommen ist ein stimmiges und stimmungsvolles Album, eine Platte für ruhige und besinnliche Stunden. Ein Soloalbum im reinsten Sinne ist es nicht geworden. Denn Markus Rill lässt die einzelnen Songs mal von Kontrabass, E-Gitarre, Mandoline oder einer Pedal Steel-Gitarre sparsam und geschmackvoll ergänzen.
Bei seinen Konzerten an diesem Wochenende wird der musizierende Main-Post-Redakteur mit einem Trio auftreten. Begleitet wird er von seinem Troublemakers-Kollegen Felix Leitner (Gitarre und Mandoline) und dem jungen Aschaffenburger Akkordeonspieler Marius Kraus, mit der er zum ersten Mal live zusammenspielt.