Weil Kontaktbeschränkungen und Lockdown während der Corona-Pandemie eine Jubiläumsfeier zum 70-jährigen Bestehen im Oktober 2020 nicht erlaubt hatten, feierte der Internationale Frauenclub Würzburg kurzerhand ein ungewöhnliches, weil „ungerades“ Jubiläum, den 70+1. Geburtstag, mit einem Festabend in den Bürgerspital Weinstuben.
Ungewöhnlich, entschlossen und mutig waren die Damen des Clubs auch schon bei seiner Gründung als German-American-Women’s Club Würzburg am 8. Oktober 1950, heißt es in einer Pressemitteilung des Internationalen Frauenclubs Würzburg. Fiel diese doch mitten in den rasanten Neubau der amerikanischen Siedlung auf dem Galgenberg (1947 bis 1952) und den mühsamen Wiederaufbau des zerstörten Würzburg. Deutsche und amerikanische Frauen trafen sich damals um Gebräuche, Traditionen und Kultur der jeweilig anderen Nation kennenzulernen, sie zu verstehen und in persönlichen Freundschaften die Feindseligkeiten der Kriegsjahre zu überwinden.
Amerikanische Austauschstudentin konnte begrüßt werden
Auch wenn nach dem Abzug der Amerikaner der Name des Clubs geändert wurde, so ist die Förderung von Studentenaustausch und Jugendarbeit zwischen Deutschland und den USA ebenso wie die Verständigung zwischen verschiedenen Nationen nach wie vor oberstes Clubziel. Mit großer Freude konnten die Clubdamen an diesem Abend endlich wieder, nach einem Jahr Corona-Pause, eine amerikanische Austauschstudentin begrüßen, um sie für ein Jahr während ihres Studiums an der Universität Würzburg unter ihre Fittiche zu nehmen.
In ihrer Ansprache zum Festabend ging die amtierende Präsidentin Ruth Bley auf die Geschichte und die zahlreichen Aktivitäten des Clubs ein. Dazu gehört auch die regelmäßige Förderung lokaler sozialer Projekte durch Spenden, die in den vergangenen Jahren unter anderem an die Wärmestube, das Spieli, das Haus Antonia Werr oder Wildwasser gingen. Der IFCW ist damit der älteste karitativ tätige Frauen-Club von Würzburg.
Kontaktarme Zeit konnte mit ungewöhnlichen Maßnahmen überbrückt werden
Die kontaktarme Zeit während der Corona-Pandemie konnte mit neuen, ungewöhnlichen Maßnahmen überbrückt werden, wie etwa Videokonferenzen statt Stammtischen, einer Jubiläums-Benefiz-Briefmarke anstelle einer Benefizveranstaltung und einer digitalen Weinprobe.
Dass ein gefestigtes, soziales Gefüge mit gegenseitiger Wertschätzung unverzichtbar für die erfolgreiche Verwirklichung der selbst gestellten Aufgaben und das ehrenamtliche Engagement ist, betonten auch die Ehrengäste, der Regierungspräsident von Unterfranken Eugen Ehmann und Würzburgs Bürgermeisterin Judith Jörg, in ihren Grußworten. Gerade in der heutigen Zeit sei „Verbindendes finden und Brücken bauen“ besonders wichtig, so Jörg.
Festmenü und Programmpunkte wurden umrahmt von einer Dauerpräsentation zahlreicher Bilddokumente aus 70 Jahren Clubleben und bereichert durch das virtuose Spiel der Harfenistin Catharina Mothes, derzeit noch Studentin der Masterklasse an der Musikhochschule Würzburg.
Um neue jüngere Mitglieder werben
Mit Ehrungen verdienter Clubdamen, die im Einzelfall fast 60 Jahre Mitglied sind, schloss der offizielle Teil der Jubiläumsfeier, nicht ohne den dringenden Appell der Präsidentin, dass der zurzeit 70 Mitglieder zählende Club mit neuen Ideen auch jüngere Mitglieder werben und für die Clubziele begeistern muss.
Das nächste Ereignis für die Clubdamen steht schon bevor: Die nachgeholte Benefizveranstaltung im Shalom Europa am 21. Oktober um 19 Uhr, eine musikalisch umrahmte Lesung mit der Würzburger Schauspielerin und Kabarettistin Heike Mix und Violinistin Maria Voigt mit dem Titel: „Mascha Kaléko - Mir war das Leben wie ein Wunderbaum“.
Informationen unter www.internationaler-frauenclub-wuerzburg.de