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Theilheim
Interimslösung für die Bauzeit: Fußballplatz-Kita
Kindergarten auf dem Fußballfeld: Der Ersatzplatz überbrückt die Baustellenzeit in der Dorfmitte.
Foto: Antje Roscoe | Kindergarten auf dem Fußballfeld: Der Ersatzplatz überbrückt die Baustellenzeit in der Dorfmitte.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 16.06.2021 02:23 Uhr

Eine Generation Theilheimer wird sich später erinnern, nicht im Gartenweg, sondern auf dem Sportplatz in den Kindergarten gegangen zu sein. Der Grund: Der Gemeinderat hat sich für einen Containerbau auf dem unteren Fußballplatz als Bauzeit-Ersatz entschieden.

Drei Kleinkind- und vier Kindergartengruppen müssen für zwei bis drei Jahre Bauzeit anderweitig untergebracht werden, wenn die Kindertagesstätte St Johannes umgebaut wird. Favorisiert worden war zunächst der Parkplatz der Jakobstalhalle, doch dort werden diverse Schwierigkeiten gesehen. Der zweistöckige Container-Kindergarten stünde zu nah an drei potentiellen Gefahrenquellen: zu nah an der Baumfallgrenze der Bachvegetation, zu nah an der Straße (Nichtbebauungszone) und zudem im Hochwasserabflussbereich des Jakobsbachs. Es müsste also eine Reihe Ämter zur Abklärung und Genehmigung herangezogen werden. Und letztlich wäre die Jakobstalhalle für diese Zeit für wohl nur beschränkt nutzbar.

Untersucht wurde vom Architekturbüro Brückner & Brückner alternativ der Parkplatz vor dem Sportheim am Triebweg. Die 750 Quadratmeter würden zusammen mit der Nutzung des Sportheim-Gebäudes knapp ausreichen, um alles unterzubringen. Weil auch hier aufgrund der Enge Fragezeichen für die Genehmigungsfähigkeit blieben, kam noch der untere Fußballplatz in die Auswahl, der den Architekten dann als beste Lösung erschien. Laut Bürgermeister Thomas Herpich sei der Platz zurzeit nicht betriebsfähig, sondern ohnehin sanierungsbedürftig. Die Drainagen seien laut einer zu Rate gezogenen Fachfirma falsch verlegt, sodass Wasser sofort abzieht beziehungsweise verdunstet. Er stehe auf der Sanierungsliste, werde aber nicht kurzfristig zum Zuge kommen.

Ebener Grund

Der Fußballplatz punktete aber als Kindergarten-Interimslösung mit ebenem Grund und großzügigem Platzangebot, welches eine einstöckige Containeranlage erlaubt und damit sogar etwas günstiger sein könnte als die beiden anderen Standorte. Zudem lässt sich ein sicherer Abstand zur Straße planen. Insgesamt seien mit dem Sportplatz die wenigsten Probleme zu erwarten. Gut sei außerdem, so Karoline Ruf (CSU), dass es damit nur einen Interims-Standort für alle Gruppen gäbe und die Jakobstalhalle für Veranstaltungen nicht eingeschränkt sei.

Wie überall müssten die Ver- und Entsorgungsleitungen angepasst werden, antwortet Herpich auf die Frage von Tatjana Schmitt (MTg), was denn noch gemacht werden müsse. Die Entscheidung für den Fußballplatz in Kombination mit dem Sportheim fiel daraufhin einstimmig. Herpich geht davon aus, dass die Standortplanung für die Ersatzlösung sofort beginnt und Anfang August ausgeschrieben werden kann.

Drei Vorhaben für Kinder- und Jugendliche sollen nach dem Willen des Gemeinderats außerdem aus dem Gemeindehaushalt kofinanziert werden: das 365-Euro-Ticket des Verkehrsverbunds Mainfranken für Schüler und Auszubildende, die Ferienbetreuung der AWO in den Sommerferien und zwei Projekte, die einen Zuschuss aus dem Regionalbudget der Allianz Maindreieck erhalten. Zum einen geht es um den Skater-Platz und seine Provisorien, der sich wieder neu als stark frequentierter Freizeitbereich für Jugendliche herauskristallisiert hat. Um an fest installierte Hindernisse zu kommen, hatten sich die Gemeinderäte Sven Günther (PB) und Maximilian Mödl (FDP), der gleichzeitig Jugendbeauftragter ist, gemeinsam mit den Jugendlichen um die Finanzierung bemüht. Die Allianz hat 5700 Euro bewilligt, den Rest übernimmt die Gemeinde. Der Skater-Park war zuletzt auf 16 300 Euro veranschlagt.

Erfolgreich war auch das Projekt der Bund Naturschutz-Jugend, die von ihrem Kinder-Erlebnisgarten am Tannenweg ausgehend, einen Naturerlebnispfad (nicht nur) für Kinder einrichtet. Von 10 000 Euro Kosten ausgehend, bezuschusst die Allianz 2500 Euro. Eigenleistungen der Eltern haben den Restbetrag massiv auf 2200 Euro schrumpfen lassen, welchen die Gemeinde übernimmt.

 
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