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Giebelstadt
Innovationen auf früherem Kasernengelände
Informationsbesuch im i-Park Klingholz: (von links) Bernd Rützel, Brigitte Thalmann, Volkmar Halbleib, Armin Kordmann und Peter Hemberger (SSI Schäfer).
Foto: Thorsten Reppert | Informationsbesuch im i-Park Klingholz: (von links) Bernd Rützel, Brigitte Thalmann, Volkmar Halbleib, Armin Kordmann und Peter Hemberger (SSI Schäfer).
Bearbeitet von Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 09.02.2019 02:29 Uhr

Bis zur Stilllegung im Jahr 1996 hatten bis zu 500 angehende Sanitätssoldaten und Ausbilder der Sanitätsschule der Luftwaffe die Kasernengebäude im Giebelstädter Ortsteil Klingholz genutzt. 23 Jahre später arbeiten in der ehemaligen Bundeswehrkaserne wieder über 750 Menschen. Heute allerdings bei Konzernen wie SSI Schäfer, HandyGames oder der Angermeier Vermessung GmbH. Ein erfolgreiches Beispiel also für die Nachnutzung ehemaliger Militär-Einrichtungen und Grund genug für den SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib und seinen Bundestagskollegen Bernd Rützel, sich vor Ort über das Erfolgskonzept des i-Parks Klingholz zu informieren.

Der Geschäftsführer Armin Kordmann und die Projektentwickler Ernst Schraud und Rüdiger Angermeier haben nach der Stilllegung der Sanitätsschule das Potenzial der Flächen erkannt und für zwölf private Investoren entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung von Halbleibs SPD-Bürgerbüro. Das Ziel, die Bestandsgebäude weitgehend zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen, habe man weitgehend erreicht, so Angermeier. Das zentrale Blockheizkraftwerk und Solarzellen sorgen für die unabhängige Versorgung des Büro- und Unternehmenscampus, so Kordmann.

Eine Herausforderung besteht noch: Kordmann wünscht sich eine bessere Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Bisher gibt es keine direkte Busverbindung vom Würzburger Hauptbahnhof nach Klingholz. Und auch aus dem Landkreis kommend sind teilweise sogar mehrere Umstiege notwendig, um nach Klingholz zu kommen. Verbesserungen beim ÖPNV seien unabdingbar, betonten Halbleib und Rützel. Insbesondere in den Kernarbeitszeiten müsse es allen Arbeitnehmern möglich sein, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zügig an die Arbeitsstelle zu kommen - auch im ländlichen Raum. Dafür wollen sie sich einsetzen.

Das größte Unternehmen, das sich in Klingholz niedergelassen hat, ist SSI Schäfer. Brigitte Thalmann, Managing Director, präsentierte die Automatisierungstechnik von Logistiksystemen, die SSI Schäfer direkt am i-Park-Standort entwickelt. Aktuell entsteht ein neuer fünfstöckiger Bürobau, der Platz für 450 Arbeitsplätze bieten soll. Insgesamt beschäftigt SSI in Deutschland 900 Mitarbeiter, in Giebelstadt vor allem für die Planung von Lagersystemen.

Gesucht sind vor allem Nachwuchskräfte in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und IT. Sie zu finden gelingt, indem SSI frühzeitig Werkstudierende und Auszubildende über Berufsorientierungs- und Hochschulmessen anspricht und Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten eingeht, um Studierende langfristig zu binden. Auf dem Weg zum attraktiven Arbeitgeber investiere die Firma außerdem in die Gleichstellung, so Thalmann, beispielsweise mit einer firmeneigenen Kinderkrippe und Kinderbetreuungsangeboten auch in den Ferien.

Claus Fischer von Angermeier Ingenieure GmbH demonstrierte, wie es der Vermessungsfirma mit Hilfe innovativer Hard- und Software gelingt, Gebäude in 3D-Messtechnik zu erfassen und darzustellen. Die Technologie ist bereits im Einsatz für die Navigation in Gebäudekomplexen und für die Planung von Innenräumen und wird beständig weiterentwickelt. Das Unternehmen mit 60 Mitarbeitern agiert seit 1974 bundesweit und hat, beginnend mit der Vermessung der Bahnstrecke Würzburg-Hannover, deutschlandweit Kunden im Hochbau unterstützt oder bei der Vermessung von Verkehrswegen. Aktuell werden zudem, allein in Giebelstadt, zwölf junge Menschen ausgebildet.

Zum Abschluss des Besuchs diskutierten die Teilnehmer im neu entstandenen i-Park-Hotel.

 
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