Aufgrund des neuen Wahlrechts haben auch Menschen mit einer gesetzlichen Betreuung in allen Angelegenheiten das Recht, dieses Jahr zum ersten Mal bei der Bundestagswahl ihre Stimme abzugeben. Die Robert-Kümmert-Akademie lud hierzu, gemeinsam mit den Inklusionsbeauftragten und der Beratungsstelle für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung der Stadt Würzburg, zu einer inklusiven Wahlveranstaltung unter dem Motto „Wählen ist wichtig“ ins Rathaus ein, um Menschen mit Beeinträchtigung dabei zu unterstützen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Neben der 50 Teilnehmenden vor Ort nutzten mehr als 30 Interessierte die Möglichkeit, sich über einen Live-Stream zuzuschalten. Der Live-Stream wurde vor allem auch von den umliegenden Einrichtungen gut angenommen und im Vorfeld auch stark angefragt, heißt es in einer Pressemitteilung des St. Josefs-Stifts Eisingen.
Wahlvorgang leicht erklärt
Bürgermeisterin Judith Jörg, Sozialreferentin Hülya Düber, der kommunale Behindertenbeauftragte Julian Wendel und Dr. Christel Baatz-Kolbe von der Robert-Kümmert-Akademie begrüßten die Teilnehmenden gemeinsam mit dem Moderator Christof Grütz im Ratssaal der Stadt Würzburg.
Schüler und Schülerinnen der Dr. Maria-Probst-Schule und Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerinnen im zweiten Ausbildungsjahr erklärten zunächst den Wahlvorgang anhand von Anschauungsbildern und in leichter Sprache: Wie wählt man? Was ist Briefwahl? Was muss man im Wahllokal beachten? Wer darf im Wahllokal helfen?
In einer anschließenden Blitzlichtrunde stellten die Direktkandidaten und Direktkandidatinnen der Parteien sich und ihr Wahlprogramm in verständlicher Sprache vor. Freya Altenhöner (SPD), Paul Lehrieder (CSU), Simone Barrientos (Die Linke), Werner Jannek (FDP) und Kerstin Celina (Die Grünen) hatten hierzu jeweils fünf Minuten Zeit um die wichtigsten Punkte anzusprechen.
Teilnehmende stellten Fragen
In der Pause sammelten die Schüler und Schülerinnen der Dr. Maria-Probst Schule an Moderationswänden die Fragen der Teilnehmenden. Anschließend ging es mit einer Fragerunde weiter und einige der Gäste trugen die Fragestellungen vor. Hier wurden Themen wie Barrierefreiheit im ÖNPV, Mindestlohn für Mitarbeitende in Werkstätten für Menschen mit Behinderung, integrativer Wohnraum sowie die Themen Pflegenotstand, Personalgewinnung und Klimapolitik mit den Kandidaten besprochen.
Zum Abschluss bekamen die Politiker und Politikerinnen die Aufgabe, noch „ihre Koffer für Berlin zu packen“ und zu beschreiben welche Aspekte aus der Veranstaltung sie für ihre künftige Arbeit als Bundestagsabgeordnete mitnehmen. Um hier keinen wichtigen Punkt zu vergessen, konnten die Teilnehmenden noch Wünsche und Anregungen auf Zetteln in einen kleinen Koffer, je Partei, einwerfen, der für jede Partei bereitstand.