In einer Handlungsempfehlung hat das katholische Bistum Würzburg seinen Pfarreien vor wenigen Tagen geraten, im bevorstehen Winter die Kirchen möglichst unbeheizt zu lassen oder gerade soweit zu temperieren, dass Kunstwerke keinen Schaden nehmen. Als Grund nennt Generalvikar Jürgen Vorndran die massiv gestiegenen Energiepreise, sieht die Kirche aber zugleich als Vorbild für die übrige Gesellschaft.
Ganz klar sei, so Oswald Sternagel, Pfarrer der Stadtpfarrei St. Andreas in Ochsenfurt, dass die Kirche so lange wie möglich nicht beheizt werde. Generell seien Kirchen nur schwer heizbar, sagt Sternagel. Das habe in der Vergangenheit schon hin und wieder den Unmut mancher Gläubigen hervorgerufen. Wenn die Kirche nun gar nicht mehr beheizt werde und manche den Gottesdienst deshalb lieber zu Hause vor dem Fernseher verfolgen möchten, sei das nachvollziehbar.
Zum Gottesdienst eine warme Decke mitbringen
Diese Praxis sei nicht neu, schließlich sei es während der Corona-Lockdowns in den letzten beiden Jahren zeitweise gar nicht möglich gewesen, den Gottesdienst zu besuchen. "Wer in die Kirche geht, sollte warm angezogen sein", so Sternagel. Auch eine mitgebrachte Decke könnte helfen. Zur Verfügung stellen könne die Pfarrei solche Decken aus Hygienegründen allerdings nicht, weil sie regelmäßig gewaschen werden müssten. "Diesen Aufwand können wir leider nicht betreiben", sagt Sternagel.
Ein anderes Problem seien die Orgel und verschiedene Kunstwerke in der Kirche, die eine gewisse Grundtemperatur benötigen, um keine Schäden davonzutragen. Man müsse abwarten, wie sich die Temperaturen, aber auch die Energiekosten im Winter entwickeln und gegebenenfalls zeitweise doch heizen, so Sternagel.
Im Unterschied zur Kirche müssen die Büros und Veranstaltungsräume im Pfarrheim geheizt werden, so der Pfarrer weiter. Man achte zwar darauf, dass die Temperatur so tief wie möglich eingestellt wird, aber: "Wir können das Pfarrheim nicht genau bei 19 Grad halten, weil die Heizungen aus technischen Gründen gar nicht so gut regulierbar sind", sagt Sternagel. Es obliege deshalb der Verantwortung der Mitarbeitenden, auf die Temperatur zu achten und etwa bei Nichtbenutzung der Räume die Heizkörper auszuschalten.
Auch bei der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Ochsenfurt macht man sich Gedanken über den sparsamen Umgang mit Energie. Dabei profitiere man von der Renovierung des Gemeindehauses vor acht Jahren, sagt Pfarrer Johannes Müller. Damals habe man bereits auf Energieeffizienz geachtet. "Wir haben zum Beispiel schon vor Jahren auf Energiesparlampen umgestellt", so Müller.
Die Heizung im Gemeindehaus ganz abzudrehen, davon hält Müller nichts. "Wir werden die Temperatur im Gemeindehaus probeweise runterregulieren und die Heizungen auf zweiter Stufe laufen lassen, das entspricht etwa 12,5 Grad Celsius", sagt er. Grundsätzlich werde man die Räume nur vorwärmen, wenn sie tatsächlich genutzt werden. Das gilt für das Gemeindehaus ebenso wie für die Kirche.
Bankheizung und warme Unterwäsche
Aufgrund der installierten Sitzheizungen in der Kirche heize man ohnehin lokal und nur für die Zeit des Gottesdienstes. Dadurch nehme auch die Orgel keinen Schaden, die bereits auf geringe Temperaturschwankungen reagieren würde. "Die Bankheizung ist ideal, denn dadurch schwankt die Temperatur im Raum nicht so sehr".
Auf den Gottesdienst in Präsenz wolle man keinesfalls verzichten: "Die Leute haben viel Redebedarf und freuen sich auf die Begegnungen". An Weihnachten werde der Gottesdienst sogar draußen abgehalten. Für die Wärme und Gemütlichkeit werden Feuertonnen sorgen, so Müller. Dennoch solle man sich warme Stiefel anziehen: "Ich würde außerdem zu Angora-Unterwäsche greifen, die hält schön warm", rät der Pfarrer.
Jhdt. und hat bis in späte 20. Jhdt "einige" kalte Winter überdauert, ohne dem Schimmel anheim zu fallen.....
och jemand rein?