Mit der Anpassung der Gebühren für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung musste sich der Gemeinderat Kist beschäftigen. Vor allem im Wasserversorgungsbereich hatte die Neuberechnung der Kosten eine Steigerung von aktuell 2,45 Euro auf 2,58 Euro (netto) erbracht. Dies sei durch die hohen Investitionen der letzten Jahre bedingt, so Bürgermeister Volker Faulhaber, aber auch, weil der Wasserlieferant, der Zweckverband Wasserversorgung Mittelmain, den Bezugspreis im vergangenen Jahr deutlich angehoben hatte.
Trotzdem will man im Rat die Bürger nicht über Gebühr belasten und folgte dem Vorschlag der Verwaltung, die eine Erhöhung der Grundgebühr als probates Mittel ansieht. So steigen die Gebühren für den Wasserzähler für die meisten Kister von aktuell sechs Euro auf dann 15 Euro, beziehungsweise bei größerer Wasserabnahme von zwölf auf 25 Euro im Jahr. Durch diese Maßnahme wird der Wasserbezugspreis je Kubikmeter nur noch um drei Cent steigen auf dann 2,48 Euro netto. Diese Berechnungsgrundlage soll erstmal bis zum 31. Dezember 2024 gelten.
Beim Abwasser will man weiterhin bei einer reinen Schmutzwassergebühr bleiben. Eine Möglichkeit der Verrechnung von Niederschlagsgebühr, wie in größeren Gemeinden üblich, wird in Kist vorerst nicht kommen. Dafür steigen auch hier die Gebühren von aktuell 3,39 Euro auf dann 3,54 Euro je Kubikmeter. Als Begründung für die Steigerung wurden ebenfalls die hohen Investitionen in den Kanalbau, aber auch in die Kläranlage genannt. Auch hier gilt der neue Preis bis zum 31. Dezember 2024.
Schließzylinder für die Otto-Seubert-Halle
Die "moderate Erhöhung", so Martin Ertl (SPD), sei auch ein Verdienst der Senkung der kalkulatorischen Zinsen von 3,8 auf nur noch 2,6 Prozent. Diese müssen für die Bewertung des Eigenkapitals angesetzt werden, um ordentliche Berechnungen für die Zukunft anstellen zu können. Der Gemeinderat beschloss sowohl die Zinssenkung, als auch die Gebührenveränderungen einstimmig.
Ebenso einstimmig erfolgte die Vergabe für den Auftrag für die Lieferung und Installation von 20 elektronischen Schließzylindern für die Otto-Seubert-Halle in Kist an die Firma VBH, Gattinger Str. 7 in Würzburg zu einem Angebotspreis von 6158,39 Euro (netto). Nach den guten Erfahrungen in den anderen gemeindlichen Liegenschaften wie Rathaus oder Kläranlage erfolgt nun eine weiteres Gebäude, so der Bürgermeister.
Vanessa Wittke (SPD) bat darum, dass bei dieser Gelegenheit auch geklärt werden soll, welche Person zu welchen Räumen in Zukunft Zutritt mit Schlüssel haben darf. Das sei mit den elektronischen Schlössern viel einfacher zu regeln, als mit einem herkömmlichen Zylinder mit Schlüssel, erwiderte Bürgermeister Faulhaber.
Vier neue Heizungsumwälzpumpen
Eine weitere Vergabe beschloss der Gemeinderat ebenfalls einstimmig. Es ging um die Anschaffung von neuen Heizungsumwälzpumpen für die gemeindlichen Liegenschaften. Man will so aktiv Klimaschutz betreiben, zumal eine Förderung über ein Programm des Bundes von 30 Prozent in Aussicht gestellt wurde. Die Gesamtsumme für die vier Pumpen liegt voraussichtlich bei knapp 12 000 Euro.
Dagegen sprach sich der Gemeinderat nicht für eine Beteiligung der Gemeinde Kist an einer vom Landkreis zu gründenden Wohnungsbaugesellschaft aus, wie sie vom Kreistag aufgrund der Mietzinsentwicklung angeregt worden war.
Abgelehnt wurde auch die Vergabe für den Aufbau eines Glasfasernetzes in Kist durch die Deutsche Glasfaser. Man wolle weiter an dem vom Büro Corwese erarbeiteten Masterplan festhalten und dort, wo Straßenarbeiten erfolgen, Leerrohre oder gleich ganze Glasfaserstränge bis in die jeweiligen Haushalte verlegen lassen.