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Grombühl
In Grombühl gibt es bald legales Cannabis
Mit einem ungewöhnlichen Konzept wollen Jungunternehmer nun in Würzburg durchstarten. In ihrem Café gibt es nämlich nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch Cannabis.
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 16.04.2021 16:18 Uhr

In der Brücknerstraße unweit der Grombühlbrücke steht Lukas Schwarz mit seinem ersten Mitarbeiter Ivo Spielvogel vor seinem neuen Laden. "Cannameleon" steht auf dem noch verhängten Schaufenster. Aus einem vorbeifahrenden Auto ruft ein junger Mann: "Hey Klasse! Verkauft ihr auch Haschisch?". Der Ladeninhaber lacht: "Nein, bei uns gibt es nur legale Sachen für die Gesundheit", ruft er zurück. Da war der junge Mann im Auto schnell weg.

Was Lukas Schwarz mit seiner Frau demnächst eröffnet, ist der "1. Kaffee und Gesundheits-Shop in Deutschland". So steht es auf dem Schaufenster mit dem Hinweis "Cannabisprodukte, Nahrungsergänzungsmittel, vegane Snacks, Bio-Kaffee uvm." Bis das alles ab dem 26. Januar angeboten werden kann, hat der Inhaber mit seiner Partnerin noch einiges zu tun, denn sie bauen den ehemaligen Bäckerladen aufwendig um.

Uralte Heilmittel

Lukas Schwarz (Jahrgang 1992) kommt ursprünglich aus Thüringen, lebt aber schon knapp 20 Jahre in Unterfranken. Zuletzt hat er in der Lagerlogistik gearbeitet und ist außerdem noch als selbstständiger Musiker tätig. Was hat ihn auf die Idee gebracht, einen solchen Laden zu eröffnen? "Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema Cannabis und alternativer Medizin. Lange Zeit war es nicht möglich, die gesundheitsfördernden Wirkstoffe ohne Rauschwirkung aus der Pflanze zu extrahieren", sagt er und verweist darauf, dass Produkte aus der Hanfpflanze uralte Heilmittel sind.

Unternehmen ist geprüft worden

Über die positive Wirkung des legalen Cannabis weiß zum Beispiel Ivo Spielvogel Bescheid, dem wegen seiner chronischen Rückenschmerzen ein Cannabidiol-haltiges Nahrungsergänzungsmittel hilft.

Dass im "Cannameleon" alles mit rechten Dingen zugeht, versichert der Jungunternehmer Schwarz. Die Unternehmergesellschaft, die er gemeinsam mit seiner Frau gegründet hat, wurde vom Gericht und der Apothekenkammer geprüft. Für den Start seines Jungunternehmens hat Lukas Schwarz Unterstützung bei der Vereinigung Aktivsenioren gefunden.

Das "Cannameleon" bietet künftig Produkte mit Inhaltsstoffen der Hanfpflanze an, die nicht berauschend sind: der gesunde Hanf-Tee etwa, Nahrungsergänzungsmittel oder Pflegeprodukte wie Cremes oder Shampoos und vieles mehr: "Es ist unglaublich, welches Potential in dieser Pflanze mit seinen desinfizierenden und antiseptischen Wirkstoffen steckt", schwärmt der Startup-Gründer.

Cannabis, Limo und Kaffee

Angeboten werden aber auch Produkte, die nichts mit Hanf zu tun haben, vor allem Kaffee von Bio-Fairtrade-Händlern, Bio-Limonade und selbstgemachte vegane Kuchen und Snacks, die man auch vor Ort im Café genießen kann. "Der nachhaltige Gedanke ist uns wichtig", betont Lukas Schwarz. Deshalb gibt es bei seinen "To-Go Speisen" nur biologisch abbaubare Verpackungen aus Zellulose oder Maisstärke. Zum Café gehört auch eine kleine Auswahl an Büchern, in denen man sich über die alte Kultur der Hanfpflanze informieren kann. Dahinter befindet sich ein abgetrennter Bereich, in dem man E-Liquids konsumieren darf und in dem es zukünftig (nach Vorzeigen eines gültigen Rezepts) auch Patienten möglich sein soll, ihr medizinisches Cannabis zu konsumieren.

An speziellen Infoabenden soll über Gesundheit und den verantwortungsvollen Gebrauch mit Hanf aufgeklärt werden. Das Familienunternehmen distanziert sich ganz klar vom Missbrauch und fügt abschließend hinzu: "Sobald man unseren Laden betritt, wird einem schlagartig klar, dass hier keine Drogen verkauft werden. Wir nennen uns nicht umsonst Kaffee- und Gesundheits-Shop".

 
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Kommentare
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  • Fr-goetz@t-online.de
    Kann man das legal gegen Rückenschmerzen einsetzen und hilft das auch?
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  • 691969
    So was braucht die Welt (Würzburg).
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  • pmueller55
    Free mary Jane. lucy in the sky with diamonds sangen die Beatles 1967 und jeder weiß das damit LSD gemeint wurde. Sie wurden geadelt. Gras Raucher werden behandelt wie Schwerverbrecher. Jeder kann sich die Birne mit Alk wegblasen, aber bei Gras schreien alle auf. In den 60ern und den frühen 70ern waren alle dabei.
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  • Arcus
    Ich selbst konsumiere kaum Alk oder Sweet MARY Jane. Habe aber mit Alkoholabhängigen zu tun. Da frag ich mich schon seit längerem, warum bei uns im Wein, Bier und Schnapsland Franken dem gefährlichen Zellgift Alkohol ein roter Teppich ausgerollt wird, während der tendenziell weniger problematische Cannabiskonsum kriminalisiert wird.
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  • Arcus
    Mutige Jungunternehmer. Vielleicht gibt dann ja in Würzburg, neben den Weinstuben und Bierhallen, in nicht all zu ferner Zukunft auch Cannabiskneipen.
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