
Das Baugerüst, das den Pausenhof der Maximilian-Kolbe-Schule umschließt, zeigt unmissverständlich: Die Schule hat geschlossen. Hier wird nicht mehr gelernt, auf dem Pausenhof herrscht Stille. Dies soll sich jedoch schon bald ändern. Bei einer Sitzung des Rimparer Bauausschusses gab es nun die Gelegenheit, die komplett leer geräumte Schule zu besichtigen und sich von ihrem Zustand zu überzeugen. Das Anfang der 1970er Jahre gebaute Gebäude wirkt so, als würden nur noch die Möbel und natürlich die Schüler fehlen. Bis zu ihrer Schließung zum Schuljahr 2023/24 war die Schule voll in Betrieb.

Erst unterm Dach ist klar, dass es bis zum Umzug doch noch etwas dauern könnte. In einem der Räume stehen Bauwannen, in die Regenwasser tropft. Der Stahlträger ist angerostet und wirkt wenig vertrauenerweckend. Das gesamte Dach wird erneuert, die Träger zum Teil ausgetauscht, versichert Birgit Kiesel, im Rimparer Bauamt zuständig für Hochbau. Auch der Abfluss des Regenwassers soll geändert werden. Die Innenrinne soll verschwinden und durch eine Außenrinne ersetzt werden. Überhaupt müsse das gesamte Niederschlagswasser von der Schule weggelenkt werden. Ansonsten soll es eher kleine Reparaturen geben. "Von oben neu, unten schauen wir, was wir reparieren können", beschrieb sie das Vorgehen. Es sei derzeit eher unwahrscheinlich, so der Bürgermeister, dass es hierfür Fördermittel gibt.
Gebäude hat eigenen Charme
Das vor 50 Jahren im Stil seiner Zeit und mit viel Sichtbeton errichtete Gebäude hat einen eigenen Charme. Mit seinem großzügigen Raumangebot und einer zentral unter einer Lichtkuppel platzierten Aula setzt es auch architektonisch einen Akzent. Schon früh war auch deswegen klar, dass das Gebäude keinem Neubau weicht. Es soll zudem nur geringe Eingriffe in die bis heute kaum veränderte Innengestaltung geben. Sicher ist, dass die Geländer in den Etagen zur Sicherheit der Schüler erhöht werden müssen, in den Klassenzimmern sind Akustikdecken geplant und die Beleuchtung soll erneuert werden. Sogar die markante Farbgebung mit Rot und Weiß soll bleiben.

Nach einigen Monaten, in denen wenig in der Schule geschah, haben die Arbeiter des Bauhofs den Sommer damit verbracht, die Dachdämmung zu entfernen. "Es ging darum, die Schwachstellen aufzuspüren und den Renovierungsbedarf zu ermitteln", erklärte Bürgermeister Bernhard Weidner. Dies sei nun die Ausgangsbasis. In den kommenden Wochen sollen die einzelnen Gewerke ausgeschrieben werden. Der Bürgermeister freut sich schon jetzt auf das großzügige Raumangebot: Die Mittagsbetreuung erhält einen deutlichen größeren Raum als bisher, die Jugendsozialarbeit erstmals einen eigenen und auch die beiden Schulleiter haben getrennte Büros.
Beengte Zufahrt noch ungeklärt

Die Anzahl der Klassenzimmer ist identisch wie in der Matthias-Ehrenfried-Grundschule im Ort. Dennoch sind sie etwa 30 Prozent größer. Gleiches gilt für die Außenanlagen. Aus 5000 werden 30.000 Quadratmeter. Das größte Plus ist wohl die Aula, die es bisher nicht gab, und nun gerade zu dazu einlädt, Schulfeste zu feiern. Ungeklärt ist vor allem noch die beengte Zufahrtssituation. Auch muss die Gemeinde bis 2029 weitere Plätze zur Ganztagsbetreuung, etwa in einem Hort, schaffen. Hier könnte ein Erweiterungsbau nötig werden, so der Bürgermeister. Sein "Herzensanliegen": eine Frischküche. Hierfür müsse jedoch die Förderkulisse stimmen.

Für den Landkreis ist es wichtig, dass die Renovierung vorankommt, denn der Kreis hat die bisherige Rimparer Grundschule für acht Millionen Euro aufgekauft und möchte dort die Rupert-Egenberger-Förderschule unterbringen. Eine erste Abschlagszahlung von zwei Millionen Euro ist eingetroffen, bestätigte Bürgermeister Weidner. Der Rest werde bei der Übergabe fällig. Für die Sanierung des ebenfalls in die Jahre gekommenen Gebäudes ist der Landkreis verantwortlich.
