Voller Überzeugung waren sich Reinhilde und Gerhard Herold schon in jungen Jahren ihrer lebenslangen Liebe bewusst. Und schon zur Kirchweih im Herbst 1957 sollten nach dem Wunsch des Brautpaares eigentlich die Hochzeitsglocken läuten. Wegen der erforderlichen Zustimmung zur Ehelichung vor Vollendung des 21. Lebensjahres aber sollte es bis zum Januar dauern, bis sie den Bund fürs Leben schließen konnten. Nun feierten Reinhilde und Gerhard Herold in Hettstadt nach 65 gemeinsamen Ehejahren das Fest ihrer Eisernen Hochzeit.
So ausgelassen wie die Feier zur Goldenen Hochzeit wird das Fest diesmal aber nicht stattfinden. Entsprechend der gemeinsamen Passion und der Jahreszeit ihres Ehejubiläums wurde das 50-Jährige als Prunksitzung gefeiert. "Und wir gaben dabei das Prinzenpaar", erinnern sich die Herolds. Statt des närrischem Rambazambas gratulierten diesmal neben Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher auch stellvertretender Landrat Waldemar Brohm.
Fünf Kindern schenkten Reinhilde und Gerhard Herold im Laufe ihrer Ehe das Licht der Welt, und mit vier Enkeln vervollständigen auch zwei Urenkel das Familienglück. Dieses wurde durch mehrere Schicksalsschläge im Verlauf ihrer 65 gemeinsamen Ehejahr schwer getrübt. Ihren Frohsinn und Humor aber verloren die heute 85-Jährigen dennoch nicht. Insbesondere in der fünften Jahreszeit lebten sie diese beim Fasching aus. Gerhard Herold frönte schon bei der Kolpingfamilie aktiv der Narretei, bevor er die "Hettschter Häracha" als Gründungsmitglied mit aus der Taufe hob. Darüber hinaus engagierte sich der ehemalige Maurer mit Leidenschaft für den Tiefbau auch bei den örtlichen "Freunde der Musik Hettstadt".
Hunderte Krapfen an Fasching
Sie habe sich nur der Kindererziehung gewidmet, erzählt Reinhilde Herold voller Bescheidenheit aus ihrem Familienleben. Dass sie unter anderem "nebenbei" bei den Kneipp-Werken und der Firma Meder in Würzburg tätig war, ergänzt Gatte Gerhard. Unvergessen unter Hettstadts Narrenvolk sind auch die Hunderte von Krapfen, die Reinhilde Herold alljährlich zum Hettschter Faschingszug aus ihrer Küche zauberte und während dessen Verlauf an ihrem Anwesen in der Friedensstraße an das Narrenvolk verteilte.
Anlässlich ihrer Eisernen Hochzeit wollen die Herolds es nach teilweise turbulenten Jahren nun gerne etwas ruhiger haben. Im Kreise ihrer Familie darf sich das Paar dabei bestens versorgt fühlen.