Wer Christoph Maul einlädt, der muss damit rechnen, dass er auch drankommt. Entweder gleich oder etwas später. So hatte er einiges gleich zur SPD zu sagen, auf deren Einladung er nach Uffenheim kam. Etwas später nun traf es jetzt den Ortsteil Langensteinach, dort nämlich war Maul noch vor der Corona-Zeit aufgetreten. Den damaligen Auftritt baute er auch immer wieder nett in seinen aktuellen ein.
Bürgermeister Wolfgang Lampe durfte sich Wortspiele zu seinem Namen anhören, die dann von Kronleuchter bis LED reichten. Auch die Kleidung der Roten beleuchtete er. Denn der Mittelfranke aus Schillingsfürst war doch etwas irritiert, weil der stellvertretende Vorsitzende der Bayern-SPD, Matthias Dornhuber, und der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Träger schwarz gekleidet erschienen waren. Das führte ihn dann zum Home-Office. Jetzt, bei der Rückkehr zur Normalität müsse man sich wieder daran gewöhnen, sich richtig anzuziehen.
Christoph Maul möchte nach dem Lockdown mit all seinen Einschränkungen sein Publikum unterhalten, es zum Lachen bringen. Deshalb ließ er darüber abstimmen, ob die Gäste auf dem Schlossplatz beim ersten Open-Air-Kabarett des SPD-Ortsvereins lieber etwas Politisches oder etwas Blödes hören möchte. Allerdings fragte er sich, wo da der Unterschied liege.
Auf Unterschiede dagegen müsse man bei einer Dorf-Dating-App schon achten. Es komme natürlich auf die Hektar an. Aber auch die Nationalität sei wichtig – wobei er den Traktorenfuhrpark meinte. Und in der Oberpfalz sollten die Leute möglichst weitläufig miteinander verwandt sein.
Gerne streift Maul in der Politik umher. Großes Lob hatte er für Markus Söder, der mit der Bundeskanzlerin in der goldenen Kutsche um den Chiemsee fuhr. Nur der Hofnarr habe dabei noch gefehlt – "aber der Aiwanger hat keine Zeit gehabt", schloss er fränkisch-trocken ab. Letzterer habe eine einmalige Chance verpasst, cool zu sein, als Söder ihn auf offener Bühne zum Impfen aufgefordert habe. Cool wäre gewesen, wenn Aiwanger gekontert hätte, dass er sich gerne impfen lassen würde, wenn es der Bauernverband empfiehlt, es das Zeug in der BayWa gibt oder man EU-Subventionen dafür bekommt.
Maul widmete sich auch den alltäglichen Dingen wie dem Öffnen von Milchdosen. Daran scheitere er. Obwohl er immer so gute Ideen habe. Aber auch an deren Umsetzung scheitere er. "Vielleicht bin ich deshalb heute bei der SPD…", meinte er mit spitzbübischem Lächeln im Gesicht.
Maul versteht es aber auch vortrefflich, in die humorvollen Passagen Ernstes zu verpacken. Eine Erklärung für den Holzmangel sieht der Kabarettist darin, dass es mittlerweile zu viele Holzköpfe und Menschen, die mit einem Brett vor dem Kopf herumlaufen, gibt. Er befürchtet auf Grund der zunehmenden Aluhüte auch einen baldigen Mangel dieses Rohstoffs.
Kritisch merkte Maul an, dass Küken-Schreddern noch erlaubt sei, Containern aber nicht. Auch mache jeder ein Selfie, aber sich kein Bild von der Welt mehr.
Bei seinem Programm "Mangel durch Überfluss", welches in Uffenheim auch schon Elemente seines neuen Programms "Besser als sein Ruf" enthielt, stand mit ihm sein kongenialer Partner, der Gstanzlsänger und Liedermacher Martin Rohn, auf der Bühne.
Nachdem Maul und Rohn den Abend mit bester Unterhaltung versüßt hatten, überreichte die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Margit Lampe Uffenheimer Pralinen als Dankeschön. Der Gewinn aus der Veranstaltung wird der Feuerwehr als Dankeschön für deren Hochwassereinsatz gespendet.