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Polizei Unterfranken verzeichnet immer mehr Fahrten unter Drogeneinfluss
Polizei Unterfranken verzeichnet immer mehr Fahrten unter Drogeneinfluss
Foto: Uwe Anspach (dpa)
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 06.03.2025 02:40 Uhr

Einen Rückgang der Unfallzahlen bei einem gleichzeitigen Höchststand bei den Fahrten unter Drogeneinfluss meldet das Polizeipräsidium Unterfranken in ihrer Verkehrsunfallstatistik für das 2024, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.

Die Anzahl der Unfälle hat sich 2024 auf 38.329 (38.674) reduziert. Die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Menschen sank erneut leicht auf 52 (54) und blieb damit im langjährigen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Dieser positiven Entwicklung steht der Trend im Bereich der Fahrten unter Drogen- und Medikamentenbeeinflussung gegenüber. 

Sowohl die Anzahl der Unfälle als auch der folgenlosen Fahrten unter Drogeneinfluss nahm deutlich zu. Im letzten Jahr zog die unterfränkische Polizei bei ihren Kontrollen mit 2211 (1523) Fahrern so viele Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln aus dem Verkehr wie noch nie.

Unfälle unter Drogeneinfluss nahmen deutlich zu

Sorge bereitet die deutliche Zunahme an Verkehrsteilnehmern, die unter Drogeneinfluss ihr Kraftfahrzeug, Fahrrad oder E-Scooter führten. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter berauschenden Mitteln oder Medikamenten um rund 21 Prozent auf 109 (90). Um 80 Prozent erhöhte sich die Anzahl der dadurch Verletzten und stieg auf 65 (36), zwei (0) Menschen verloren ihr Leben.

Um 45 Prozent stieg die Anzahl der Kraftfahrzeugführer, die unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln oder Medikamenten von der Polizei bei Kontrollen angehalten werden konnten. Die Zahl der sogenannten folgenlosen Fahrten unter Drogeneinfluss erhöhte sich von 1523 auf 2211.

Im Bereich der Fahrten unter Alkoholeinfluss nahm die Zahl der folgenlosen Trunkenheitsfahrten  erneut zu, blieb mit 1837 (1669) Beanstandungen jedoch unter dem Wert der Fahrten unter Drogeneinfluss. Bei insgesamt 499 (499) Alkoholunfällen verletzten sich 257 (259) Menschen und 6 (3) verloren ihr Leben.

Höchststand der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Pedelecs

Die Anzahl der Pedelec-Unfälle hat mit 648 (425) einen neuen Höchststand erreicht. Seit 2020 hat sich die Zahl der Unfälle somit um 376 erhöht. So verletzten sich im vergangenen Jahr 597 (384) Personen und 6 (3) Menschen starben bei Pedelec-Unfällen. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzutreten, wird die Polizei die bereits im letzten Jahr erfolgreich angebotenen Pedelec-Kurse weiter ausbauen und hier insbesondere die Senioren ansprechen.

Denn diese Altersgruppe ist überproportional an Unfällen mit Pedelecs beteiligt, was in vielen Fällen an der fehlenden Übung und einer Unterschätzung der gefahrenen Geschwindigkeit liegt. Mit der Kampagne "KopfEntscheidung" sollen weiterhin alle Fahrradfahrer an die Wichtigkeit des Fahrradhelms erinnert werden. Denn auch die Zahlen aller Radfahrunfälle zeigen in den letzten Jahren stetig nach oben. So waren im vergangenen Jahr 1559 (1386) Fahrradfahrer an Unfällen beteiligt. Dabei kam es in 1449 (1258) Fällen zu Verletzungen und in neun (5) Fällen verloren Menschen ihr Leben.

Zahl der Unfallverletzten steigt

Die unterfränkische Polizei registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 38.329 (38.674) Unfälle. Die Zahl der Verletzten nahm im vergangenen Jahr wieder zu und stieg auf 5503 (5234). 
Überhöhte Geschwindigkeit ist weiterhin die Hauptunfallursache bei Unfällen mit schwer- und tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen getöteten Personen stieg von 12 auf 13 und die der Verletzten stieg von 618 auf 638.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, an denen Menschen ab 65 Jahren beteiligt waren, nahm erneut zu und erreichte mit 3142 (2996) einen neuen Höchststand. Bei diesen Unfällen verletzten sich 768 (694) Menschen 19 (14) Menschen starben. In 2075 Fällen waren die Senioren für die Unfälle verantwortlich. Diese Entwicklung ist auch dem demografischen Wandel und der zunehmenden Mobilität von Senioren geschuldet.

 
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  • Barbara Fersch
    Cannabis machts möglich..........
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  • Martin Deeg
    Wieder nur die Überschrift gelesen?
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  • Hans-Dieter Dr. Müller
    Also dann,schön weiter Drogen einnehmen,als Unfallgegner freut man sich schon jetzt!
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  • Dietmar Eberth
    Die Wahrscheinlichkeit dürfte bei 109 Unfällen zu insgesamt 38329 eher gering sein. Das ist fast wie Lottospielen
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Herr Eberth, Sie wollen diese wunderschön tendenzoptimierte Statistik doch nicht in Zweifel ziehen?
    Dr. Müller hat das schon richtig verstanden; nicht die nackten Zahlen sind ausschlaggebend für die gefühlte Sicherheit, sondern das, was in der Überschrift suggeriert wird, das soll bei den Lesenden verfangen.

    Moment, ähm....
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  • Ralph Milewski
    Ein Anstieg von 90 auf 109 Unfälle – das sind 19 Fälle mehr bei 1,3 Millionen Einwohnern. Klingt das nach einer Krise? Nein. Aber mit „21 % Steigerung!“ kann man mediale Dramatik erzeugen. In Wahrheit liegt der Unterschied bei 0,0015 % der Bevölkerung bzw. sind 109 von 38.329 Unfällen gerade mal 0,28 % – also praktisch nichts. Diese Statistik zeigt nicht eine Explosion der Drogenfahrten, sondern wie man Zahlen so präsentiert, dass sie besorgniserregend wirken. Ein klassischer Fall von Statistik, die sich so lesen lässt, wie man sie haben will.
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  • Dietmar Eberth
    Da haben Sie recht, der Artikel ist sehr tendenziös. Es scheint alles um die 109 Unfälle zu kreisen. Und keine Informationen wie "Jeder vierte tödliche Unfall aufgrund überhöhter Geschwindigkeit"

    https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/081112/index.html
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Wie man's nimmt - @ Ralph Milewski -

    wenn man ins Kalkül zieht, dass nicht jede/r Drogenkonsument/in auch gleich einen Unfall baut, stellt sich - zumindest mir - die saublöde Frage, ob eine Zunahme der drogenbedingten Unfälle um 20% nicht auch bedeutet, dass 20% mehr Personen unter Drogeneinfluss Auto gefahren sind - worauf auch die Zunahme der "positiven Ergebnisse" bei den Kontrollen um mehr als 50% hindeutet. Das kann man glaube ich nicht so einfach als "Interpretation der Statistik" auf die leichte Schulter nehmen.
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  • Ralph Milewski
    @Hans-Martin Hoffmann

    Ihr Argument geht davon aus, dass eine 20%ige Zunahme der drogenbedingten Unfälle automatisch bedeutet, dass mehr Menschen unter Drogeneinfluss gefahren sind. Doch dieser Schluss ist nicht zulässig, weil eine entscheidende Variable fehlt: die Anzahl der durchgeführten Kontrollen.

    Fakt ist, dass die Kontrollen in Bayern auf direkte Anweisung von Markus Söder massiv ausgeweitet wurden. Dass dabei mehr Verstöße entdeckt werden, ist eine logische Folge und nicht zwingend ein Zeichen für eine real gestiegene Gefährdung. Mehr Messungen führen zwangsläufig zu mehr Funden – das ist Statistik 101.

    Kurz gesagt: Mehr Kontrollen führen zu mehr Funden, aber nicht zwingend zu mehr Fahrern unter Drogeneinfluss. Die Statistik zeigt also nicht, dass das Problem wächst – sie zeigt nur, dass man es jetzt intensiver misst.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Ihr erster Absatz - @ Ralph Milewski -

    ist für mich nicht schlüssig.

    Die 20 %-ige Zunahme der drogenbedingten Unfälle hat ja wohl nichts mit der Anzahl der durchgeführten Kontrollen zu tun. Und wenn sie nicht auf eine 20 %-ige Zunahme der Fahrten unter Drogeneinfluss zurückzuführen ist, worauf dann? Sind die eingenommenen Drogen gefährlicher geworden/ führt ihr Konsum häufiger zum Unfall? Wäre schlimm genug.

    Zur Anzahl der Kontrollen über die Jahre habe ich leider keine aussagekräftigen Daten gefunden; vielleicht könnten Sie ja noch eine Quelle angeben, woher Sie das mit der höheren Kontrolldichte haben (am besten in absoluten Zahlen, um die Vergleichbarkeit herzustellen - Markus Söder kündigt ja gern viel an und die Mittel der Polizei bleiben trotzdem begrenzt).

    Demzufolge haben Sie also im Ergebnis meine Bedenken nicht zerstreut, sondern das Problem vernebelt. Was wenig zielführend ist, denn jede/r Verkehrstote/r ist mMn definitiv eine/r zuviel.
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  • Ralph Milewski
    https://www.br.de/nachrichten/bayern/drogenfahrten-in-nordschwaben-polizei-verstaerkt-kontrollen,UTFm38j - Rest bitte selber googlen
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