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Schäftersheim
"Im Tal der Königinnen" wandern
Die 'Macher des 101. europäischen und gleichzeitig ersten länderübergreifenden Kulturwegs zwischen Bayern und Baden-Württemberg, mit Gerrit Himmelsbach, (Zweite von links) an der Spitze. Foto: Markhard Brunecker
| Die "Macher des 101. europäischen und gleichzeitig ersten länderübergreifenden Kulturwegs zwischen Bayern und Baden-Württemberg, mit Gerrit Himmelsbach, (Zweite von links) an der Spitze. Foto: Markhard Brunecker
Markus Bergmann
Markus Bergmann
 |  aktualisiert: 03.10.2018 02:34 Uhr

Zwischen Tauberrettersheim und Schäftersheim wird mit einer gemeinsamen Wanderung am Mittwoch, 3. Oktober, der 101. Europäische Kulturwanderweg eröffnet. Es ist der vierte Kulturwanderweg der Allianz "Fränkischer Süden", aber der erste länderübergreifende zwischen Bayern und Baden-Württemberg.

Die kommunale Allianz "Fränkischer Süden" hat sich zum Ziel gesetzt, die vom Spessart quasi importierte Idee von Gerrit Himmelsbach, Historiker und Archäologe am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte in Würzburg, in Teilen ihrer 14 Mitgliedsgemeinden mit dem Erschließen von Kulturwegen umzusetzen.

Nach Worten von Himmelsbach steht nicht der touristische Aspekt im Vordergrund, sondern die Identifikation der Bürger mit ihrer Heimat, mit der eigenen Geschichte also. Daher soll nicht so Bekanntes wie das im Bauernkrieg fast gänzlich zerstörte Kloster Schäftersheim oder die Brauerei Landbeck im Vordergrund stehen. Ein knapp 20-köpfiges Team aus den beiden Gemeinden spürte in den vergangenen zwei Jahren intensiv der Geschichte ihrer Dörfer nach.

Der Kulturweg ist daher nach Worten Himmelsbachs mehr als die insgesamt neun aufgestellten Informationstafeln, die Identität stehe ganz klar im Vordergrund. Der gut ausgeschilderte rund zehn Kilometer lange Kulturweg steht unter dem Motto "Im Tal der Königinnen". Diese Namensgebung ist auf die hohe Dichte an ehemaligen und aktuellen Weinhoheiten in den beiden Weinorten, plus der Tauberrettersheimer Weinlage Königin zurückzuführen.

Treffpunkt zur Wanderung an der Tauberbrücke in Tauberrettersheim

Beginn und Treffpunkt ist am Feiertag, Mittwoch , 3. Oktober, um 9.45 Uhr die Tauberbrücke in Tauberrettersheim. Die erwartete Promiliste wird vom Präsidenten des Deutschen Wanderverbandes und des Schwäbischen Albvereins, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, angeführt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Hermann Öchsner und Ehrengästen beginnt die geführte Wanderung über die Mühlenstraße zu den Stationen Judenhof (ehemals Zehnthof genannt) und Pfarrkirche St. Vitus.

Über den Karlsberg, einem ehemaligen gräflichen Jagdpark, geht es weiter zur Sternwarte der 1977 gegründeten Astronomischen Vereinigung Weikersheim, zur ehemaligen Schäftersheimer Brauerei Landbeck, deren Gebäude 1930 abgebrochen wurden, und zur Eisenbahnbrücke der 1984 teilweise stillgelegten Gaubahnstrecke.

Mit diesem Projekt erhofft sich Ortsvorsteher Markus Lang, dass dieser Bereich der Brücke wieder mehr belebt wird. Zudem zeigte er sich über die "Nachhaltigkeit" des Wegs sehr erfreut. Bei dieser Gelegenheit werden die Wanderer auch erfahren, wie aus der Klostermühle ein Stromversorger wurde und mit Karl-Ernst Sauer einen unvergessenen Werksleiter hatte.

Die Mittagsrast ist am Schäftersheimer Klosterhof geplant. Hier wartet auf die Teilnehmer ein ganz besonderes Schmankerl. Familie Ehrmann hat eigens ein Mittagessen kreiert, "Weinzipfel in Tauberschwarz" mit Meerrettich und Salzfleisch auf Sauerkrautbett, das ganze vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein. Bei einem Vorab-Testessen in der "Alten Klosterscheuer" waren alle Verköstigter begeistert von dem deftigen Essen.

Neue Aussichtsplattform an der Landesgrenze

Nach der Kräftigung geht es über das Rathaus, das hierzu geöffnet wird, die Kirche und über den Klosterberg "erklimmt" man die neue Aussichtsplattform an der Landesgrenze. Vor gut einem Jahr wurde hier feierlich ein verbindender Landesgrenzstein gesetzt, der auch als Logo für das 3000-fache Faltblatt dient.

Der gemütliche Ausklang ist am Ausgangspunkt, der Balthasar Neumann Brücke in Tauberrettersheim. Die Eröffnung des 101. Kulturweges findet auch bei ungünstiger Witterung statt, denn die Wege sind sehr gut befestigt und selbst mit Kinderwagen zu begehen.

 
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