Lumen heißt das Licht. „Lumen“ nennt sich auch das Restaurant im Würzburger Kulturspeicher am Alten Hafen. Doch ausgerechnet da sind die Lichter nun aus. Das Restaurant ist geschlossen.
Seit über zehn Jahren betreibt Peter Schwab das Lokal. Im März 2001 hat die Nürnberger Tucher-Bräu einen langfristigen Pachtvertrag mit der Stadt geschlossen. Wegen rückständiger Pachtzahlungen hat sie dem Wirt vor drei Monaten gekündigt. Dessen Firma Lumen Restaurant & Event GmbH musste Konkurs anmelden.
An diesem Mittwoch gab es ein Gespräch zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter Stefan Beck, der Tucher-Bräu und dem Wirt. Doch eine von Schwab vorgeschlagene Fortführung des Lokals hat die Brauerei abgelehnt, bestätigte Prokurist und Verkaufsleiter Gastronomie der Tucher-Bräu Bernhard Herrmann. Wirt Peter Schwab kommentierte die Entscheidung: „Hier wurde ein Zug aus den Gleisen geworfen, der gerade richtig Fahrt aufgenommen hat.“ Er verweist dabei auf eine ganze Reihe bereits gebuchter Veranstaltungen, vor allem aber auf den neusten Renner des Hauses, eine original italienische Pizza, die ganz neue Gästekreise anlocke.
Insolvenzverfahren eingeleitet
Die Tucher-Bräu geht laut Herrmann nun davon aus, dass das Insolvenzverfahren eingeleitet wird. Einen neuen Wirt hat Hermann noch nicht. Er rechnet damit, dass die Suche noch einige Zeit dauern könnte. Er hält es für nötig, „dass das Restaurant wieder stärker auf die Bedürfnisse der Museumsbesucher ausgerichtet und auch „über das Preis-Leistungsverhältnis attraktiver gemacht wird“. Auf ein besseres Miteinander hofft auch die Stadt, sagt Christian Grumbach (Eigenbetrieb Congress-Tourismus-Wirtschaft). Er spricht von Spannungen zwischen dem Wirt, der Stadt und insbesondere dem Freundeskreis des Museums.
Wirt Peter Schwab verweist auf die alles andere als leichte Situation des Lokals. Der Kulturspeicher sei kein Besuchermagnet und schwankende Besucherzahlen erschwerten eine wirtschaftliche Betriebsführung erheblich. Allenfalls bei Sonderveranstaltungen wie jetzt der Hesse-Ausstellungen kämen über das Museum genügend Gäste, doch solche Ausstellungen gebe es viel zu selten.
So sei das Lokal nur mit eigenen Veranstaltungen wirtschaftlich zu führen, was die Freunde des Museums nicht hätten akzeptieren wollen. Schwab erinnert an viele Initiativen wie den ersten Würzburger Stadtstrand, die er in zehn Jahren ergriffen habe. Der Stadt wirft der Wirt vor, ihm nirgends geholfen zu haben. So habe er beantragt, das Lumen erst um 15 Uhr zu öffnen, weil er mit der Museumsöffnung um 11 Uhr oftmals über vier oder fünf Stunden außer Personal- und Energiekosten nichts gehabt habe. Er habe dafür auf sein Catering-Vorrecht im Museum verzichtet. Auf Druck der Museumsfreunde habe die Stadt ihn gezwungen, wieder um 11 Uhr zu öffnen, ohne dass sie ihm das Catering-Vorrecht zurückgegeben hätte.
Kritik übt Schwab auch wegen der Überdachung der Terrasse, die in Aussicht gestellt, aber nie verwirklicht worden sei. Stattdessen habe die Stadt ihn gezwungen, ein dort auf seine Kosten aufgestelltes Zelt zu beseitigen. Ein unerfülltes Versprechen sei auch, dass man das Lokal auch abends über den Haupteingang erreichen könne. Stattdessen müssten sich die Gäste nach wie vor auf die nächtliche Suche nach dem Hintereingang machen.
Der nächste Pächter sollte allerdings beim Besichtigungstermin die Riechprobe nicht vergessen, falls der Kulturspeicher das Problem der tiefergelegten Toiletten immer noch nicht im Griff hat.
Zu den Preisen: Es kommt auf die Qualität an: Ihre Aufgabe: Gehen Sie ins Airport und hauen Sie sich fünf Cocktails rein. Einen Tag später gehen Sie ins Chase und kloppen sich noch einmal fünf Cocktails in den Rachen. Beim Chase haben Sie das Doppelte bezahlt, aber keine Kopfschmerzen.
Aber mal ernsthaft: Durfte der Pächter sein Konzept nicht den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gegebenheiten anpassen oder wollte er nicht?
Klangprojekter lief gut -> verboten
Pizza-Zelt -> verboten
Großer Erfolg mit Pizza -> Rausgeworfen. (Wer da wohl alles seine Finger im Spiel hat!?! :D L'lala)