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Gollhofen
Im Juni beginnen in Gollhofen die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt
Viele Bilder hatte Bürgermeister Heinrich Klein zur Bürgerversammlung mitgebracht. Damit zeigte er, was alles gemacht worden ist beziehungsweise bevorstehende Projekte.
Foto: Gerhard Krämer | Viele Bilder hatte Bürgermeister Heinrich Klein zur Bürgerversammlung mitgebracht. Damit zeigte er, was alles gemacht worden ist beziehungsweise bevorstehende Projekte.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 12.04.2025 02:33 Uhr

Der Saal im Gasthaus Stern in Gollhofen war gut gefüllt. Das Interesse an der Bürgerversammlung war groß, Fragen indes gab es nur wenige. Das größte Projekt in diesem Jahr wird die umfassende Dorferneuerung sein. Zudem wird die Ortsdurchfahrt erneuert. Beginn dafür soll laut Bürgermeister Heinrich Klein im Juni sein. Das Ende der Kanalarbeiten ist auf November/Dezember terminiert, die Bundesstraße 13 soll Ende 2026 fertig sein.

Einige Bürger befürchteten allerdings, dass die bei der Sanierung der Bundesstraße 13 neu verlegten Kanäle die Wassermassen bei Regen nicht fassen können. "Bei 15 Milliliter Regen in kurzer Zeit saufen wird schon ab", hieß es aus dem Publikum. Der Bürgermeister versuchte zu beschwichtigen. Der Durchmesser sei sicher so berechnet worden, dass der neue Kanal das Wasser fasst.

Ortsdurchfahrt und Dorferneuerung sollen knapp sechs Millionen Euro kosten

Die Abwasserlösung werde aufwändiger, weil im Unterdorf die Überdeckung zu gering sei. Deswegen sei es sehr erfreulich, dass das Ausschreibungsergebnis für den Ausbau der Ortsdurchfahrt mit der Dorferneuerung 900.000 Euro günstiger kommt als erwartet. Rund 5,95 Millionen Euro soll das Projekt kosten.

Klein erläuterte, dass es während der Sperrung der Ortsdurchfahrt eine großräumige Umleitung über die Autobahn geben werde. Die kleinräumige führt über Gollachostheim. Jeder komme jedoch zu seinem Haus oder zu den Betrieben.

Für die anstehenden Bauarbeiten wird eine Lagerfläche für den Aushub benötigt. Diese musste vorher von Archäologen untersucht werden, die dann auch Pfostenlöcher und einige Scherben gefunden hatten. Dies koste zusätzlich Geld, ebenso die Kampfmitteluntersuchung. Dass letztere notwendig ist, wissen die Bürger, denn vor Beginn der Bürgerversammlung hatte der Bürgermeister an die Zerstörung Gollhofens durch die Amerikaner vor 80 Jahren erinnert. "Es waren ein paar unverbesserliche Nazis da", sagte Klein. Die hätten Gegenwehr geleistet, weswegen es zur Zerstörung des Ortes gekommen sei. Es sei unverständlich, dass Menschen nicht klüger würden und sich bekriegten. Klein las die Aufzeichnungen der Zeitzeugin Maria Bergmann vor.

Gebäude auf dem Areal der alten Ziegelei werden abgerissen

In der Bürgerversammlung informierte Klein auch über die Gestaltung des Areals beim Bischofsbrunnen, eine Maßnahme der Dorferneuerung. Auf Nachfrage eines Bürgers erklärte der Bürgermeister, dass die Treppe beim Brunnen künftig nach vorne führen wird. Dadurch soll der Brunnen mehr Beachtung finden. Autos könnten die Stelle jedoch passieren. Für größere Fahrzeuge könnten Pfosten herausgenommen werden.

Hohe Kosten verursache die Rekultivierung der Deponie. 1,5 Millionen Euro lautet hier laut Klein die Berechnung. Er zeigte Bilder vom aufwändigen Zaunbau für die Zauneidechse, die auf einem Stück vergrämt werden müsse, damit danach dort rekultiviert werden könne. Auch die Haselmaus sei dort gesichtet worden.

1,5 Millionen Euro werde auch der Abriss von Gebäuden auf dem Areal der alten Ziegelei kosten. Es stünden viele Projekte an, deshalb könne dieses geschoben werden. Jetzt müsse erst einmal die Fläche in ein Dorf-Mischgebiet umgewandelt werden.

Interessant sind laut Klein die Einwohnerzahlen der Gemeinde. 900 Einwohner sollen es zum 31. Dezember 2024 insgesamt laut Daten des Einwohnermeldeamtes sein, davon 697 in Gollhofen, 203 in Gollachostheim. Nach dem Zensus allerdings (Stand 15. Mai 2022) sind es nur 852 bis 882 Einwohner. "Mit einer Sicherheit von 95 Prozent sowie einer Schwankungsbreite von 30 Personen", zitierte Klein. Das rief Kopfschütteln unter den Gästen der Bürgerversammlung hervor.

Klein schloss mit einem Dankeschön an all die Menschen und Vereine, die sich in der Gemeinde auf vielfältige Weise einbringen. Er stellte viele Beispiele vor – von der Grünpflege über die Müllsammelaktion bis zum Adventsmarkt.

 
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