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Würzburg
Im Herzen immer Seelsorger geblieben: Heribert Brander im Würzburger Domkreuzgang beigesetzt
Im Anschluss an ein Pontifikalrequiem im Würzburger Kiliansdom ist am Montag, 11. Dezember, Prälat Heribert Brander im Domkreuzgang beigesetzt worden.
Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß, POW | Im Anschluss an ein Pontifikalrequiem im Würzburger Kiliansdom ist am Montag, 11. Dezember, Prälat Heribert Brander im Domkreuzgang beigesetzt worden.
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 18.12.2023 02:42 Uhr

Bei einem feierlichen Pontifikalrequiem am 11. Dezember im Würzburger Kiliansdom hat das Bistum Würzburg Abschied vom im Alter von 96 Jahren gestorbenen Prälat Heribert Brander, langjähriger Generalvikar der Diözese Würzburg, genommen. Die Bandbreite von Branders Schaffen und Wirken im Bistum sei groß gewesen, würdigte Bischof Franz Jung den Verstorbenen. Brander habe als Studentenseelsorger und Stadtdekan, Dompfarrer, Domkapitular und Domdekan gewirkt. Als Generalvikar habe er 13 Jahre lang die Geschicke des Bistums mitgeleitet. „Dankbar schauen wir auf das Wirken dieses Mannes zurück“, sagte der Bischof. Darüber informiert die Diözese Würzburg in einer Pressemitteilung, der auch folgende Informationen entnommen sind.

An der Seite des Bischofs konzelebrierten Dompropst Weihbischof Ulrich Boom, Generalvikar Jürgen Vorndran, Bischof em. Friedhelm Hofmann, Domkapitular Stefan Rambacher und Domkapitular em. Jürgen Lenssen, Testamentar des verstorbenen Prälaten. Anschließend wurde der Leichnam des Prälaten im Kreuzgang des Doms beigesetzt.

Im Anschluss an ein Pontifikalrequiem im Würzburger Kiliansdom ist am Montag, 11. Dezember, Prälat Heribert Brander im Domkreuzgang beigesetzt worden.
Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß, POW | Im Anschluss an ein Pontifikalrequiem im Würzburger Kiliansdom ist am Montag, 11. Dezember, Prälat Heribert Brander im Domkreuzgang beigesetzt worden.

Lenssen zitierte in seiner Predigt aus persönlichen Aufzeichnungen Branders. Darin verglich dieser sein Leben mit dem Lauf eines Flusses: „Dieser beginnt mit einer wichtigen Quelle. Diese ist zuerst Gottes Liebe.“ In den „wilden Katarakten und gefährlichen Schluchten“, die er im Zweiten Weltkrieg als Luftwaffenhelfer und in Kriegsgefangenschaft erlebt habe, habe er gelernt, wie „erfahrbare Leiden das Leben des Menschen prägen“. Den Einsatz für die Jugend, etwa als Direktor des Würzburger Studienseminars Julianum, habe er mit „stets unerwarteten Strudeln“ verglichen. Über seine Zeit als Generalvikar habe Brander geschrieben: „Jede Stunde fordert in diesem Amt neue Entscheidungen, ständig wechselt die Szenerie, auf die man sich einzustellen hat.“ In diesem „strapazierten Flusslauf“ sei es auch mal zu Gefühlen der Überforderung gekommen.

Im Landkreis Haßberge geboren, an verschiedenen Stationen gewirkt

Bei allem sei Brander in seinem Herzen durchgängig Seelsorger geblieben, fuhr Lenssen fort. „Sein Gottes- und sein Menschenbezug waren die beiden Quellen, aus denen er seinen Einsatz für die Menschen schöpfte und diese ihnen als Grundlage jedes erfüllten Lebens erfahrbar machte. Er sah sich gerufen, in allen seinen Tätigkeiten Zeugnis eines menschgewordenen und die Menschen liebenden Gottes abzulegen. Das war der von ihm sich selbst gesetzte Maßstab für sein Tun.“ Brander habe bei Jesus Wohnung gefunden und so erreicht, was er erhoffte und glaubte, sagte Lenssen.

Nach dem Requiem begleiteten Bischöfe und Domkapitel sowie die Angehörigen des Verstorbenen den Sarg mit den sterblichen Überresten in den Kreuzgang des Doms. Dort fand unter der Leitung von Dompropst Boom die Beisetzung statt.

Brander wurde 1926 in Aidhausen (Landkreis Haßberge) geboren. Er studierte in Würzburg Theologie. Bischo Julius Döpfner spendete ihm am 20. Juli 1952 in der Neumünsterkirche in Würzburg das Sakrament der Priesterweihe. Als Kaplan wirkte Brander danach in Großwallstadt und Würzburg-Heilig Kreuz, wo er auch Stadtjugendseelsorger war. Von 1957 bis 1960 war er Kaplan beim Diözesan-Caritasverband Würzburg und anschließend Caritaspfarrer. 1960 übernahm er als Direktor die Leitung des Würzburger Studienseminars Julianum und war zusätzlich Studentenseelsorger am Polytechnikum in Würzburg und Ehrenphilister bei der dortigen katholischen Studentenverbindung „Guelfia“ sowie Mitbegründer der katholischen Studentenverbindung „Grenzmark“ am Polytechnikum in Schweinfurt. Er unterstützte die Gründung der Telefonseelsorge maßgeblich mit.

Päpstlicher Ehrenprälat, Bundesverdienstkreuz am Bande, Bayerischer Verdienstorden

Zum 1. Januar 1969 wurde Brander Dompfarrer, Domkapitular und Stadtdekan von Würzburg. Zugleich war er von 1975 bis 1980 Geistlicher Beirat des Dekanatsrats in der Stadt Würzburg. Seine Verdienste würdigte Papst Paul VI. 1977 mit der Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten. 1983 ernannte Bischof Paul-Werner Scheele Brander zum Generalvikar der Diözese. Von 1989 bis 2001 war Brander auch Domdekan. 1996 wurde er als Generalvikar entpflichtet. Viele Jahre wirkte er danach noch in der diözesanen Altenseelsorge mit. 2002 wurde Brander auch als Domdekan entpflichtet.

Bis Frühjahr 2017 half er im Würzburger Neumünster bei der Feier von Gottesdiensten mit. Als Prior der Ritter vom Heiligen Grab in Jerusalem, Komturei Sankt Kilian Würzburg, engagierte er sich außerdem für die Christen im Heiligen Land. Auch begleitete er zahlreiche Pilgerzüge, vor allem nach Altötting. Gewürdigt wurde Branders soziales und öffentliches Wirken in all den Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen, unter anderem dem Bundesverdienstkreuz am Bande, dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse sowie dem Bayerischen Verdienstorden.

 
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