Unter der Überschrift „Im Fluss“ stellt Ulrike Batzel, Künstlerin aus Marktbreit, bis Ende August im Kolping-Center Mainfranken aus. Das Motto könnte kaum besser zu den Ausstellungsräumen passen, war doch auch bei Kolping in den vergangenen Jahren immens viel im Fluss. „Vor genau 30 Jahren starteten wir unseren ersten Deutschkurs für Aussiedler“, so Peter Langer, Bereichsleiter für Persönliche Bildung in der Kolping-Akademie. Seitdem musste ständig flexibel auf die Bedürfnisse neuer Kunden eingegangen werden.
Hochflexibel ist auch der Schaffensprozess von Ulrike Batzel, deren Ausstellung von Klaus Voß eröffnet wurde. „Ich mache nie Skizzen“, so die in Würzburg geborene Autodidaktin, die sich seit vielen Jahren intensiv mit Kunst beschäftigt und dabei ihren ureigenen, aus der Intuition geborenen Stil herausgebildet hat. Konkrete Inspirationsquellen für ihre abstrakten Werke gibt es nicht. „Ich stehe in meinem Atelier am Glastisch oder an der Wand, höre klassische Musik, dann beginnt der Malprozess“, schildert sie.
Fantasie des Betrachters
Batzels Werke sind „Entdeckbilder“. Sich biegende Gräser vermeint der Betrachter zu erkennen. Manchmal ganze Landschaften. Oft schimmern Gesichter auf – manchmal auch Gesichter in Gesichtern. Stimmungen von Menschen lassen sich erahnen. Es sind die Assoziationen und es ist die Fantasie des Betrachters, die Batzels vielschichtige, bis aufs Äußerste verdichtete Werke zum Leben erwecken.
Batzels Werke strahlen jene Kraft aus, die der Künstlerin selbst eigen ist. Letztlich geht es der Malerin darum, in ihren Bildern sich selbst auszudrücken. Auch diese künstlerische Reise zu sich selbst ist ständig im Fluss.
Batzel beschäftigte sich autodidaktisch mit verschiedenen Epochen, Stilrichtungen und Strömungen der Kunst. Gleichzeitig tauchte sie in die Philosophie und Psychologie ein. Letzteres ist stark zu spüren, steht man in der „Galerie im Treppenhaus“ vor den rund 75 Werken, die sämtlich 2018 entstanden sind. Die Art und Weise, wie Ulrike Batzel ans Kunstschaffen herangeht, wäre zum Beispiel nicht denkbar ohne die Archetypen-Lehre von Carl Gustav Jung.
Die Ausstellung in der Galerie im Treppenhaus des Kolping-Center Mainfranken, Kolpingplatz 1, ist bis zum 31. August montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8.30 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.
Von: Peter Langer, Kolping-Akademie