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Ochsenfurt
Idealismus allein hilft keinem Biolandwirt
Der Kreisobmann des Bauernverbandes Michael Stolzenberger bei der Diskussion  im Schützenhaus Ochsenfurt.
Foto: Toni Gernert | Der Kreisobmann des Bauernverbandes Michael Stolzenberger bei der Diskussion im Schützenhaus Ochsenfurt.
Bearbeitet von Markus Erhard
 |  aktualisiert: 20.02.2023 02:31 Uhr

Das Bürgerforum Stadtentwicklung Ochsenfurt hatte zum Thema "Schutz der bäuerlichen Landwirtschaft = Schutz der Natur" in das Schützenhaus eingeladen. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Bürgerforums entnommen.

Die Moderation der Veranstaltung lag in Händen der Ochsenfurter Landwirtin Kathrin Schneider vom "Bürgerforum". Sie begrüßte im Schützenhaus Referent Michael Stolzenberger, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes und Bio-Landwirt aus Oesfeld. Er skizzierte die Entwicklung der Landwirtschaft in der Region und ging auf die aktuelle Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes in der Landwirtschaft ein. Die gesetzlichen Anforderungen für die Produktion in Deutschland führen laut Stolzenberger zu einem hohen, kostenintensiven Standard. Das Ergebnis könne sein, dass der Markt von Ländern mit günstigeren Produktionskosten dominiert wird.  Zu beobachten sei diese Entwicklung beim Biofleisch: So verkaufe ein großer Lebensmittelhändler nur noch das Frischfleisch aus Deutschland, während die abgepackte Ware von kostengünstigeren ausländischen Lieferanten komme.

Verbraucher mit hohen Ansprüchen an heimische Produkte

Der deutsche Verbraucher stellt nach Beobachtung des Kreisobmanns an die Erzeugung deutscher Lebensmittel ebenfalls entsprechende Anforderungen, das heißt, Schutz der Natur und regionale Produktion würden als wichtige Auswahlkriterien betont. Die damit verbundenen höheren Preise würden aber nicht von allen Verbrauchern akzeptiert. Andererseits würden diese strengen Maßstäbe zum Beispiel bei importierten Südfrüchten nach Ansicht des Referenten nicht in derselben Weise angelegt. Auch der Handel stelle hohe Anforderungen an die gelieferten Lebensmittel. Auch hier könnte die Entwicklung dazu führen, dass durch den entstehenden Kostendruck die Produktion ins Ausland verlagert wird und der deutsche Selbstversorgungsgrad kontinuierlich sinkt.

"Wo wollen wir mit unserer Landwirtschaft also in Zukunft hin?", fragte Stolzenberger. Eine nachhaltige Produktion in der Region sei eine ideale Zielvorgabe. Aber die Verwirklichung dieses Konzeptes erfordere den Willen und die erforderlichen Investitionsmittel. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung von Landwirten und Gesellschaft könne dies gelingen. Stolzenberger wolle mit seinen Ausführungen nicht entmutigen, aber zu einer realistischen Beschreibung der aktuellen Situation beitragen. Ein Bio-Betrieb könne nicht allein mit idealistischen Zielvorgaben betrieben werden. Der Betriebsumsatz müsse den notwendigen Lebensunterhalt ermöglichen. Als Problem sieht Stolzenberger, dass der Markt für Bio-Produkte zurzeit begrenzt ist.  

 
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