Nach 37 Jahren im Dienst der Caritas ist Thomas Kipple, langjähriger Leiter des Sachgebiets Migration und Integration beim Diözesan-Caritasverband Würzburg, in den Ruhestand verabschiedet worden. In Anerkennung seiner Verdienste erhielt er das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Gold. Diese und folgende Informationen sind einer Mitteilung des Pressedienstes des Bischöflichen Ordinariats Würzburg entnommen.
Im September 1985 begann Kipple als junger Sozialpädagoge seine Arbeit bei der Caritas. "Das war damals eine befristete Arbeitsbeschaffungsmaßnahme", erinnert sich Kipple, der, wie viele Sozialarbeiter seiner Generation, aus der Erwerbslosigkeit heraus startete. Für wenige Monate sollte er sich um Tamilen kümmern, die dem Bürgerkrieg in Sri Lanka entkommen waren. Aus der Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von einst wurden fast vier Jahrzehnte im Dienst der Caritas.
Bieber: Immer im Sinne der Caritas gearbeitet
Anerkennende Worte fand Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands. Geduld, Beharrlichkeit und Kontinuität habe Kipple über Jahrzehnte hinweg verkörpert. "Sie zeigen, was stabilitas loci bedeutet", sagte Bieber. Kipple habe immer im Sinne der Caritas und der ihr anvertrauten Menschen gearbeitet, "Verantwortung übernommen und nach außen gezeigt, dass die Caritas auch im Bereich Migration und Asyl ein zuverlässiger Partner für Politik und Gesellschaft ist". Bieber erinnerte an die großen Herausforderungen der Jahre 2015/16. "Spätabends kamen die Busse mit den Leuten aus Syrien und Sie haben alles in Bewegung gesetzt im großen Netzwerk der Caritas, damit die Menschen ankommen konnten und zumindest einen heißen Tee und einen Imbiss bekamen."
"Ich würd’s wieder genauso machen!", sagte Thomas Kipple rückblickend. Die Caritas sei für ihn Heimat gewesen, deshalb habe er sich gerne und mit Herzblut eingebracht. "Rückhalt war mir in den Jahren auch meine Familie." Er sei seiner Frau sehr dankbar, die sich viel um die vier Kinder gekümmert habe. Nun sei es an ihm, sich wieder mehr einzubringen. "Von meinen Eltern habe ich früh gelernt, zufrieden zu sein mit dem, was ich habe. Dafür bin ich bis heute dankbar."
Freude auf die Familie und gute Bücher
Den Engagierten in Kirche und Caritas gab Kipple mit auf den Weg, Behörden und gewählten Volksvertretern etwas im positiven Sinne zuzutrauen. "Wenn zwischen den Institutionen und Menschen nur noch Argwohn herrscht, ist das das Ende des Gemeinwesens." Er freue sich auf seine Familie, die Enkelkinder, gute Bücher, guten Wein und den Garten, erklärte Kipple bei seinem Abschied. "Ich gehe, wie man so sagt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge."