Gute Nachrichten für die Würzburger Julius-Maximilians-Universität: Die JMU war mit der Nominierung von Stefanie Petermichl für eine Alexander-von-Humboldt-Professur erfolgreich. Diese Professur ist laut Uni mit 3,5 Millionen Euro ausgestattet und gilt als höchstdotierter Forschungspreis Deutschlands. Ob die Mathematikerin Petermichl die Professur tatsächlich annimmt und aus Frankreich nach Würzburg wechselt, ist allerdings noch offen.
Unter weltweit führenden Analysis-Forschern
Stefanie Petermichl sei eine der weltweit führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der harmonischen Analysis, einem Teilbereich der Mathematik mit breiten Anwendungsmöglichkeiten, heißt es in einer Mitteilung der Uni. Die harmonische Analysis hilft, medizinische Bildgebungsverfahren zu verbessern und wird in der Signalverarbeitung und den Materialwissenschaften genutzt.
Petermichl wurde 1971 in Deutschland geboren und hat auf ihrem wissenschaftlichen Werdegang in Deutschland und den USA an den Universitäten in Austin und Providence geforscht. Zurzeit ist sie an der Université Toulouse III, Paul Sabatier, in Frankreich tätig.
Universität Würzburg will sich um einen Wechsel der Forscherin bemühen
Sie tritt nun in Berufungsverhandlungen mit der JMU. Nimmt sie die Humboldt-Professur an, wird ihr der Preis im Mai 2019 verliehen. „Wir hoffen sehr, dass Kollegin Petermichl sich für Würzburg entscheidet“, so Uni-Präsident Alfred Forchel. Die Universität werde alles tun, um ihr optimale Arbeitsbedingungen zu bieten.
Die mit 3,5 Millionen Euro ausgestattete Alexander-von-Humboldt-Professur ist über einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Die JMU hatte Petermichl bei der Humboldt-Stiftung nominiert. Ziel der Humboldt-Professuren ist es, führende Wissenschaftler nach Deutschland zu holen, die bislang im Ausland tätig waren.
Interdisziplinäres Forschungszentrum für Mathematik geplant
Mit der Humboldt-Professur soll an der Uni Würzburg unter Leitung von Petermichl ein interdisziplinäres Forschungszentrum für Mathematik errichtet werden. Auch eine Nachwuchsforschergruppe zu harmonischer Analysis soll entstehen und internationale junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Würzburg locken und diese fördern.
Bislang wurden insgesamt 68 Wissenschaftler, darunter zwölf Frauen, auf eine Humboldt-Professur berufen, um mit dem Preis aus dem Ausland nach Deutschland zu wechseln. Darüber hinaus ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 28 000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 55 Nobelpreisträger.