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Würzburg
Humanitäres Leuchtturmprojekt in Mwanza gestartet
Dr. Andreas Müller erläutert Schülern und Multiplikatoren im Distrikt Magu die Hintergründe des Projekts zur Bekämpfung der Schistosomiasis. Zusätzlich anwesend sind weitere politische Ehrengäste aus der Stadt Mwanza und dem Distrikt Magu, sowie der medizinischen Direktor des Distrikts.
Foto: Dr. Lieven Pool | Dr. Andreas Müller erläutert Schülern und Multiplikatoren im Distrikt Magu die Hintergründe des Projekts zur Bekämpfung der Schistosomiasis.
Bearbeitet von Lena Berger
 |  aktualisiert: 06.05.2019 02:11 Uhr

Der Victoriasee ist für Würzburgs Partnerstadt Mwanza in vielerlei Hinsicht von Bedeutung: die Hafenstadt profitiert von Fischfang, Fährbetrieb und den Reizen des Sees für Freizeit und Tourismus. Doch leider geht vom Kontakt mit dem Seewasser auch eine ernste gesundheitliche Bedrohung aus. Eine breite Allianz ist nun angetreten den Kampf mit der Infektionskrankheit Schistosomiasis aufzunehmen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Startschuss für dieses Projekt war bei einer Veranstaltung zum Weltwassertag im Magu-Distrikt am Victoriasee in Tansania. Dabei symbolisiert der internationale Weltwassertag nahezu vollständig die Ziele des Leuchtturmprojektes zur Bekämpfung der Schistosomiasis. Bei diesem von Oberbürgermeister Christian Schuchardt initiierten Partnerschaftsprojekt mit der Stadt Mwanza soll mit Hilfe einer Vielzahl von Maßnahmen der Pärchenegel Schistosoma auf der Insel Ijinga im Victoriasee ausgerottet werden.

Dieser Parasit ist im Küstenbereich des Victoriasees weit verbreitet und führt zu chronischen und sehr schweren Krankheitsverläufen. Finanziert wird das Projekt zu 90 Prozent von der Engagement Global gGmbH, einer Service-Agentur des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Über einen Zeitraum von drei Jahren erhält die Stadt Würzburg für dieses Leuchtturmprojekt 146 400 Euro. 

Da die bereits seit vielen Jahren umgesetzten medikamentösen Behandlungsprogramme nicht ausreichen um die Infektionskreisläufe zu unterbrechen, sind weitere Maßnahmen, insbesondere die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen, für einen langfristigen Erfolg der Bekämpfungsmaßnahmen zwingend erforderlich. 

Bei einer Großveranstaltung in Magu an der auch eine Delegation des Missionsärztlichen Instituts (Dr. Andreas Müller und Diplombiologin Anje Fuß) und der Stadt Würzburg (Dr. Lieven Pool) teilnahmen, wurde das Projekt vor zahlreichen politischen Würdenträgern dem Fachpublikum und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Während der Reden und Vorträge konnten Fragen gestellt und viele wichtige Aspekte des Projekts beleuchtet werden. Besonders herausgestellt wurde von Seiten der anwesenden Politiker der Dank für das Engagement der Stadt Würzburg und des Missionsärztlichen Instituts für die Bevölkerung der Stadt Mwanza und des Magu-Distrikts. Nur durch die langfristige und enge Zusammenarbeit der beiden Partnerstädte ist es gelungen auch innovative Pilotprojekte im Bereich der Solarenergie, der Trinkwasserversorgung und umweltfreundlichen Fischerei umzusetzen. 

Ein weiteres Partnerschaftsprojekt steht bereits in den Startlöchern: Mit Hilfe der Spenden aus dem Benefizkonzert sollen mehrere unterversorgte Gegenden und Einrichtungen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Hierzu wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt in Begleitung des DAHW-Geschäftsführers  Burkard Kömm im Sommer nach Mwanza und Ijinga reisen, um vor Ort mit den Verantwortlichen die betroffenen Schulen und Kommunen zu besuchen und die weiteren Schritte für ein langfristig erfolgreiches Wasserversorgungsprojekt insbesondere mit der Kommunalverwaltung abzustimmen. 

 
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