
1923 ist das deutsche Horrorjahr genannt worden. Wohl zu Recht, denn die Menschen litten in dieser Zeit unter zahllosen Krisen. Trauriger Höhepunkt des Jahres 1923 war der sog. Hitler-Ludendorff-Putsch vom 9. November 1923, dessen Marsch in München an der Feldherrenhalle blutig beendet wurde. Das Staatsarchiv Würzburg widmet dem Jahr 1923 eine eigene Ausstellung unter dem Titel: "1923. Krisenstimmung in Unterfranken". Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Staatsarchivs entnommen.
Die Ausstellung wurde im Fürstensaal der Residenz eröffnet und ist von nun an in den Räumen des Staatsarchivs Würzburg (Residenz-Nordflügel) bis zum 2. Februar 2024 zu besichtigen. Während die meisten Menschen in Unterfranken von diesen Ereignissen aus der Zeitung erfuhren, wurden die Leute hierzulande dennoch unmittelbar von der Krise des Jahres 1923 berührt. Der französische Ruhreinfall schürte Invasionsängste unter der Bevölkerung; gleichzeitig zeigte sich mit der Gründung des "Pfälzer Hilfsbunds" eine große Opferbereitschaft, den bedrohten Landsleuten im Rheinland zu helfen. Die Wirtschaftskrise und die Hyperinflation trieben im Herbst 1923 auf neue traurige Rekorde zu. Und schließlich wurde auch Unterfranken von politischen Unruhen erschüttert. Rechte Kampfverbände und völkische Hassprediger, wie die mysteriöse Andrea Ellendt, durchstreiften das Land und verunsicherten die Menschen.
Weitere Informationen unter www.gda.bayern.de oder Tel.: (0931) 355290. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der im Staatsarchiv Würzburg zum Preis von neun Euro erworben werden kann.