
Der Kunstverein Würzburg wurde vor 35 Jahren gegründet. "Er ist eine der wichtigsten Institutionen der Würzburger Kunstszene", schrieb Oberbürgermeister Christian Schuchardt an den Vorstand. Zum Jubiläum gab es nun einen Festakt auf dem Galerieschiff Arte Noah im Kulturhafen. Das teilt der Kunstverein in einem Schreiben mit, dem auch folgende Informationen entnommen sind.
"Wir müssen allen denjenigen Würzburgerinnen und Würzburgern, die nun seit 35 Jahren den Kunstverein aktiv steuern oder fördern, überaus dankbar sein", sagte Bürgermeister Martin Heilig. "Sie überraschen und inspirieren alle Kunstinteressierten immer wieder aufs Neue. Sie öffnen und erweitern unsere Horizonte."
Die zweite Vorsitzende, Isabell Ohst, bedankte sich beim Kulturamt der Stadt Würzburg und allen Förderern und Unterstützerinnen für die stabile finanzielle Grundlage des Vereins. Das ermöglichte 35 Jahre an Ausstellungen, Veranstaltungen, gemeinsamen Kunstfahrten und Atelierbesuchen. Einen Dank gab es auch für die Freiwilligen, die als Volunteers den Ausstellungsbetrieb erst ermöglichen.
Anfangs gab es manch schlaflose Nacht
Gründungsvorsitzender Wolfgang Hülsen und Andrea Heesemann erinnerten sich an die Anfänge. "Da gab es manche schlaflose Nacht", so Hülsen. Er ist glücklich darüber, dass ein engagiertes Vorstandsteam, unterstützt vom künstlerischen Beirat und den Aufsichten-Volonteers, dem Kunstverein eine erfolgreiche Zukunft sichert.
Der westfälische Künstler Ralf Witthaus hatte vor zehn Jahren im Rahmen der Ausstellung "Dass das Herz rast" das Liebeslied "Ich will nur" von Philipp Poisel in den Rasen des Ringparks in drei Meter hohen Buchstaben gemäht. Er betonte die wichtige Verbindung von Kunst und öffentlichem Raum: "Zeitgenössische Kunst muss für alle erreichbar sein. Das leistet der Kunstverein."
Aus Frachtschiff Iris wurde die Arte Noah
Vor über 25 Jahren erwarb der Kunstverein das Frachtschiff Iris. Es hatte zuletzt Kohle auf der Mosel befördert. Das Architekturbüro Jörg und Sieglinde Braun-Feldweg plante den Umbau zum Galerieschiff. "Heute erweist sich die Arte Noah als ein Prototyp nachhaltigen Bauens und ist einzigartig unter den Kunstvereinen in Deutschland", sagte Benita Braun-Feldweg, ebenfalls Architektin, anlässlich der feierlichen Enthüllung einer Gedenkplakette an die Leistung ihrer Eltern. Diese wurde durch eine Vielzahl an Unterstützern ermöglicht.
Gert Michel vom Kunsthaus Michel versteigerte erfolgreich gestiftete Kunstwerke zum Besten des Kunstvereins. Gespräche über die lange, junge Geschichte aus 35 Jahren Kunstverein Würzburg schlossen den Abend gesellig ab.
Die Herbstausstellung des Kunstvereins "Martin Spengler, Die andere Welt" ist zu sehen vom 11. September bis 13. Oktober, donnerstags 16-19 Uhr, freitags, samstags und feiertags, 15 bis 18 Uhr, und sonntags 12 bis 18 Uhr.