Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat "mit Entsetzen" auf den Eklat bei der Pressekonferenz von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas reagiert. Abbas hatte Israel am Dienstag in Berlin vielfachen "Holocaust" an den Palästinensern vorgeworfen und damit Empörung ausgelöst.
Am Mittwochmorgen verurteilte Zentralratspräsident Josef Schuster nicht nur den "Holocaust"-Vergleich von Abbas "auf das Schärfste": "Dass eine Relativierung des Holocaust, gerade in Deutschland, bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt, unwidersprochen bleibt, halte ich für skandalös", erklärte er – eine unmissverständliche Kritik am Bundeskanzler.
Josef Schuster: Das Andenken an sechs Millionen Ermordete mit Füßen getreten
Scholz hatte die Äußerung von Abbas auf der Pressekonferenz nicht sofort erwidert und erst später gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärt: "Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel." Abbas hatte behauptet, "Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen". Er fügte hinzu: "50 Massaker, 50 Holocausts."
Abbas habe damit "nicht nur die Schoa und die nationalsozialistische Vernichtungspolitik" relativiert, so Schuster. "Er tritt das Andenken an sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden mit Füßen und beschädigt die Erinnerung an alle Opfer des Holocaust." Schuster erinnerte daran, dass gemäß einer Definition der Internationalen Allianz für Holocuast-Gedenken (IHRA) der Vergleich israelischer Politik mit der NS-Herrschaft als Antisemitismus gelte. Die Bundesregierung habe die IHRA-Definition 2017 angenommen.
Schuster: Wie soll Abbas "Partner für Frieden" sein?
Auch dass sich der Palästinenserchef auf Nachfrage nicht für den palästinensischen Anschlag auf die Olympiamannschaft Israels in München entschuldigen wollte, kritisierte Schuster. 1972 hatte die Terrorgruppe "Schwarzer September" israelische Sportler als Geiseln genommen und getötet. Es sei "nicht minder beschämend", dass Abbas "nicht in der Lage ist, die Ermordung der elf israelischen Sportler bei der Olympiade 1972 durch palästinensische Terroristen zu verurteilen", so Schuster. "Ich frage mich, wie ein Politiker, der Terror duldet, Partner für Frieden sein soll."
aber "jahrzehntelange tägliche Marginalisierung der Minderheit" müsste man die Verhältnisse schon nennen dürfen.
Ich hielte es für besser, Deutschland hielte sich aus diesen Zwistigkeiten heraus bzw. böte Agitation egal von welcher Seite kein Podium.
Trotzdem, wenn ich mir vorstelle, hier würden (z. B.) die Kelten zurückkommen, auf "uraltes Wohnrecht" verweisen, das Land in Besitz nehmen, mir plusminus ihr "Recht" aufdrücken und mir freistellen, ich könne ja auswandern, wenn mir etwas nicht passt, bin ich nicht begeistert, so dass ich mit dem allgemeinen Vorgehen der israelischen Regierung weder einverstanden bin noch zustimmen kann, dass diese viel für den Frieden täte. Leider kann ich mir im Gegenteil gut vorstellen, dass die dortigen "Falken" sich immer noch die Hände reiben über den Mord an Jizchak Rabin. Mit ihm ist der Friede auf lange Zeit gestorben - hoffentlich treffen die Folgen auch seine Mörder!!
Außerdem, Herr Abbas:
Ich muß mich als Franke auch damit abfinden, daß meine Heimat von Bayern regiert wird!
Hört doch ma auf mit dem Zoff und plant die Zukunft!
Salam, Shalom und Prosit!
Kann doch ned sooo schwer sein?!
Die Aussage von Hr. Abbas ist inakzeptabel, soweit richtig. Das Scholz nicht reagiert hat ist aber nur teilweise richtig. Warum? Nun, weil er gar nicht reagieren konnte. Das war auch so im Fernsehen zu sehen und dazu der Gesichtsausdruck von Hr. Scholz. Was war passiert? Die Pressekonferenz wurde vom Pressesprecher beendet, ohne dass Scholz daran was ändern konnte.
Hr. Scholz hat sich in der Folge in einem Interview von den Aussagen Abbas klar distanziert und gut ist. Das ganze ist einfach sehr, sehr unglücklich gelaufen.
Das nun Hr. Schuster hier mal wieder meckert war klar. Muss da halt seinen Senf dazugeben.
L.G.Martin Dobat
Das nennt man Zivilcourage.
Diese Zivilcourage hat jemand Scholz voraus, der auf der Straße einschreitet, wenn jemand anderes beleidigt oder belästigt wird außerhalb eines geschützten Raumes wie denen des Bundeskanzleramtes.
Mal gespannt, wann Scholz seine nächste Sonntagsrede zur weiteren Zerstörung seiner Glaubwürdigkeit hält und ein Loblied auf die beim ihm fehlende Zivilcourage flötet.
»Da war ich nicht schnell genug, aufmerksam genug, um darauf zu reagieren« … »Das war mein Fehler, und den muss ich auf meine Kappe nehmen.« Der Regierungssprecher bedauere den Fehler sehr.
Jetzt muss sich schon der Regierungssprecher schützend vor Scholz stellen. Was für eine blamable Vorstellung.
...Bauernopfer 😉
Bin jedes Jahr in Israel . In den Grenzgebieten Gazastreifen/ Israel steht gefüllt alle 500 Meter ein kleiner Bunker gegen die SPLITTERGESCHOSSE der palästinischen Raketen.
Noch Fragen .
"... alle 500 Meter ein kleiner Bunker gegen die SPLITTERGESCHOSSE der palästinischen Raketen..."
Da haben Sie recht, da hat sich die letzte Regierung jahrelang bei der Sicherheit/Verteidigung zu Tode gespart (UND auch bei Energieversorgung, Bahn/ÖPNV). Das fällt uns/Ampel jetzt alles auf die Füße.