Die Sonne lacht vom Himmel. Der Regenschirm kann auch in den nächsten Tagen zu Hause bleiben. "Es bleibt trocken, auch das kommende Wochenende", sagt Jens Kühne, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in München. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost, die Temperaturen liegen zwischen 25 und 28 Grad. Sommerwetter bis Dienstag, verspricht Kühne.
Was die einen freut, macht anderen Sorgen. Denn mit längerer Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr. Und die ist derzeit hoch. Bereits am Donnerstag wurde für Bad Kissingen die höchste Gefahrenstufe 5 ausgegeben. In den nächsten Tagen "sind wir bei 3 bis 4, weil kühlere Luft herankommt", so der Meteorologe. Die vom DWD herausgegebene Vorhersage des Waldbrandgefahrenindexes reicht von 1 (sehr geringe Gefahr) bis 5 (sehr hohe Gefahr).
Diese Angaben beruhen laut Jens Kühne auf einem Wettermodell auf der Basis von Temperaturen, Trockenheit und der Frage, woher der Wind kommt. Der sich daraus ergebende Waldbrandgefahrenindex wird an die Landesbehörden weitergeleitet. Die Regierung von Unterfranken hat dementsprechend am Donnerstag eine vorsorgliche Luftbeobachtung angeordnet: Samstag und Sonntag, 3. und 4. Juni.
Dies sei eine Maßnahme der vorbeugenden Waldbrandbekämpfung für den gesamten Regierungsbezirk, heißt es einer Pressemitteilung. Sie geschehe im Einvernehmen mit dem regionalen Beauftragten der Bayerischen Forstverwaltung für die Waldbrandbekämpfung in Unterfranken. "Fast flächendeckend hohe Gefahr für Unterfranken herrscht am kommenden Wochenende auch nach dem Grasland-Feuerindex, der die Feuergefährdung von offenem, nicht abgeschattetem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs beschreibt."
Mahnung: Keinesfalls im Wald mit offenem Feuer hantieren oder rauchen
Die Regierung von Unterfranken mahnt deshalb die Bevölkerung, in Waldgebieten äußerste Vorsicht walten zu lassen und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen. Meteorologe Jens Kühne warnt auch davor, Glasflaschen oder brennende Zigarettenstummel auf dem Boden zurückzulassen. "Auch das kann zu einem Waldbrand führen."
In Unterfranken sind am Wochenende in den Nachmittagsstunden zu den höchsten Gefährdungszeiten die Luftbeobachter der Flugbereitschaft Unterfranken (Luftrettungsstaffel Bayern) auf zwei Routen unterwegs: Im Westen von den Flugplätzen Mainbullau (Miltenberg) und Hettstadt (Lkr. Würzburg), im Osten von Schweinfurt-Süd und Haßfurt (Lkr. Haßberge). Dabei sollen die Beobachter auch auf Auffälligkeiten in Sachen Borkenkäferbefall achten sowie den Verkehr beobachten.
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