Eine Menge zu besprechen gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Gaukönigshofen im gut besuchten Sitzungssaal des Rathauses. Interessiert waren die Bürgerinnen und Bürger vor allem am Haushaltsplan und den vorgestellten Investitions-Vorhaben für die Zukunft.
Doch bevor der Gemeinde-Kämmerer Jürgen Rhein die Zahlen vorstellte, gab es diverse andere Punkte auf der Tagesordnung. Begonnen hatte die Sitzung mit der Vereidigung eines neuen Feldgeschworenen. Florian Barthel gelobte als neuer "Siebener" gewissenhafte und unparteiische Erfüllung der Amtspflichten sowie die Wahrung des Siebener-Geheimnisses.
Vor dem Überblick des Haushaltsplans standen schon mehrere Beschlüsse für kurzfristige Invest-Entscheidungen auf dem Plan. So zum Beispiel über die Beschaffung einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung auf dem Gemeindehaus "AKW" in Wolkshausen. Zur Sinnhaftigkeit des Vorhabens waren sich alle einig. Jutta Lesch fragte allerdings nach, ob es neben dem vorliegenden Angebot der ortsansässigen Suntec GmbH ein Alternativangebot gäbe. Als Bürgermeister Menth dies verneinte, stellte Andreas Höfner den Antrag, zunächst ein weiteres Angebot einzuholen. Der Gemeinderat stimmte mit 9 zu 3 für den Antrag.
Die weiteren beschlossenen Investitionen waren: Schutzkleidung und -ausrüstung der örtlichen Feuerwehren in Höhe von 24.500 Euro, elf neue Geschwindigkeitsmesser zu knapp 2000 Euro je Stück und die Ersatzbeschaffung eines gemeindlichen Salzstreuers für 21.000 Euro
IT-Infrastruktur benötigt "Update"
Auch die IT-Infrastruktur der Gemeinde benötigt ein "Update". So müssen beispielsweise die gängigen PC-Software-Programme auf Microsoft 365 umgestellt werden, es braucht neue Rechner, und Daten sollen vermehrt in der Cloud gespeichert werden. Zwei Angebote wurden hierfür eingeholt. Auf sechs Jahre betrachtet, gab Necotec das wirtschaftlichere Angebot ab und erhielt so den Zuschlag.
Der Gemeinde-Kämmerer Jürgen Rhein stellte zum Ende der Sitzung den Haushaltsplan für das Jahr 2025 vor, der einstimmig vom Gremium verabschiedet wurde. Mit 10,5 Millionen Euro liegt dieser auf etwas geringerem Niveau zum Vorjahr (10,7 Millionen Euro) und setzt sich aus einem Verwaltungshaushalt von ca. 7,25 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von 3,25 Millionen Euro zusammen. Die Hebesätze im Zuge der Grundsteuerreform würden noch nicht die erwartete Wirkung zeigen, man liege noch 30.000 Euro unter den geplanten Grundsteuereinnahmen.
Eine mögliche Erhöhung der Kreisumlage auf 51 Prozent könnte zudem perspektivisch eine zusätzliche Belastung von 400.000 Euro nach sich ziehen. Investitionen könnten also zukünftig schwieriger werden. Die größten Investitionen für das Haushaltsjahr wurden eingeplant für die Umgestaltung des Vorplatzes der Synagoge (305.000 Euro), die Erneuerung der Thierbachbrücke (250.000 Euro), den Lückenschluss des Radwegs von Gaukönigshofen nach Wolkshausen (240.000 Euro), sowie die Generalsanierung des Allwettersportplatzes neben der Turnhalle (200.000 Euro).
Insgesamt fasste Rhein die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse im Haushaltsjahr 2025 als geordnet zusammen. Mit Blick auf die geplante Sanierung des Hauses der Jugend, die Investitionen in Millionenhöhe erfordern wird, sei für die Zukunft, insbesondere 2026, aber ein Sparkurs notwendig. 60 Prozent der Kosten seien zwar über die Städtebauförderung gedeckt, jedoch rechnet Rhein mit einer zeitverzögerten Auszahlung der Zuschüsse. 2026 sollten daher nur zwingend notwendige Projekte realisiert werden.
