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Hoffnung durch fairen Handel
Klaus Veeh von der Diözesanstelle für Entwicklung des Bistums Würzburg, zugleich Geschäftsführer des Würzburger Partnerkaffee, mit Bauern aus der Kaffee-Kooperative Mahenge in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga in Tansania, aus der Partnerkaffee seinen Rohstoff bezieht.
Foto: Rothenbücher | Klaus Veeh von der Diözesanstelle für Entwicklung des Bistums Würzburg, zugleich Geschäftsführer des Würzburger Partnerkaffee, mit Bauern aus der Kaffee-Kooperative Mahenge in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga in ...
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:55 Uhr

Zu einem Informationsabend über Fairen Handel hatten die evangelische Kirchengemeinde und die katholische Pfarrei Erlach ins Erlacher Schloss eingeladen. Referent war Klaus Veeh von der Diözesanstelle für Mission, Entwicklung, und Frieden des Bistums Würzburg, zugleich Geschäftsführer des Würzburger Partnerkaffee e.V. Begleitet wurde er von zwei tansanischen Priestern aus der Würzburger Partnerdiözese Mbinga, Joseph Mwingira und Celestine Kapinga, deren Familien vom Kaffeeanbau leben.

Opfer der Liberalisierung

Seit mehr als 30 Jahren versucht die internationale Staatengemeinschaft der Welthandelsorganisation WTO durch zahlreiche Vereinbarungen über den Wegfall von Handelshemmnissen und Zöllen den internationalen Handel von Agrarprodukten zu liberalisieren. So sollte der Marktzugang für Produzenten aus Entwicklungsländern erleichtert werden, erläuterte Klaus Veeh. Verbessert habe sich Situation für die Kleinbauern jedoch kaum. Profitiert haben hingegen die Großbetriebe und die hoch industrialisierten Agro-Konzerne. Immer mehr kleine landwirtschaftliche Betriebe sowohl bei uns in Europa als auch viele Familienbetriebe in den Ländern des Südens mussten ihr Land verpachten und konnten nicht mehr konkurrieren, so der Referent.

Ebenfalls seit etwa 30 Jahren entstand in vielen Ländern Europas der Faire Handel, der von Eine Welt Läden und den beiden großen Kirchen angestoßen wurde. Heute könne man von einem Marktanteil um die 5 Prozent ausgehen, so Veeh. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Produzenten von Kaffee, Tee, Kakao und anderen Exportgütern, die sich zu bäuerlichen Kooperativen zusammenschlossen haben, um für ihre Produkte bessere Preise zu erzielen.

Durch die direkte Verbindung zwischen den Kleinproduzenten und den zertifizierten Vertriebsorganisationen werde der Zwischenhandel weitgehend ausgeschaltet. Langfristige Lieferverträge garantieren den Produzenten Erlöse zwischen zehn und 15 Prozent über den stark schwankenden Weltmarktpreisen.

„Dieser partnerschaftliche Handel ist ein Zeichen der Hoffnung und Ermutigung für die Kleinbauern im Süden, ein Zeichen unserer Solidarität mit Gottes Schöpfung und eine globalisierungskritische Handelsalternative“, resümierte der Referent.

Erfolgsgeschichte Partnerkaffee

Seit 18 Jahren verkauft der Würzburg PartnerkaffeeVerein fair gehandelten Arabica-Kaffee bester Qualität aus Tansania, seit acht Jahren ausschließlich aus dem Bergland von Mbinga. „Unser Kaffee ist nicht nur fair gehandelt und ausgesprochen bekömmlich, sondern er hat auch viele Gesichter von Kleinbauern, die wir im Laufe der Jahre bei Besuchen vor Ort kennen lernen durften“, erklärte Karl-Heinz Hein-Rothenbücher, Pfarrgemeinderatsvorsitzender aus Erlach und seit seiner Gründung Vorsitzender des Würzburger Partnerkaffee e.V.

Waren es Anfang 1998 etwas mehr als 10 Tonnen, die in der Region verkauft wurden, sind es im Jahr 2015 schon über 60 Tonnen gewesen. Der an die Kooperative gezahlte Einkaufspreis sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und habe den Kaffeebauern die Renovierung ihrer Schule, die Anschaffung einer Kaffeeschälmaschine und die Einrichtung einer kleinen Krankenversicherung für die beteiligten 200 Familien ermöglicht, berichtet Geschäftsführer Veeh von seinem letzten Besuch vor Ort.

Um den Absatz weiter zu steigern ermutigt er Konsumenten bei ihrem Einkauf im Supermarkt nach fair gehandeltem Würzburger Partnerkaffee zu fragen.

 
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