Die Kunden von hofer eds laufen hier in der Zellerau nicht einfach so ins Geschäft. Kein automatischer Türöffner, aber Schilder mit dem Firmennamen sind zu sehen.

Die Verwaltung von hofer eds (electric drive systems) befindet sich im repräsentativen Bau direkt an der Sedanstraße 21 b, Labor und Werkstatt im Bau nebenan. Wer hätte gedacht, dass hier schlaue Köpfe Technik ins Leben rufen und fortentwickeln, die sich in nahezu jedem Elektroauto befindet?

Firma hat fast nur Ingenieure als Mitarbeiter

Außer in der Verwaltung hat hofer eds fast nur Ingenieure unter Vertrag. Die entwickeln Antriebskonzepte für Fahrzeuge weltweit mit einem besonderen Augenmerk auf Elektromobilität. „Beim elektrischen Antrieb, da sind sich die Geschäftsführer Dr. Marco Falco und Volker Hartmann einig, „gilt Würzburg als die Wiege der europäischen Elektromobilität.“

Für hofer eds ist es aber nicht bei Aufträgen in Europa geblieben. Das wissen inzwischen viele Zulieferer der Automobilbranche – die Kunden von hofer eds. Das Würzburger Unternehmen zählt zur international tätigen hofer powertrain, welche Kunden weltweit hat. Hofer eds entwickelt vor allem individuelle elektrische Antriebe, darunter auch Hochleistungsantriebe für Sportwagen. Hofer eds berät, konstruiert, macht möglich, bietet „die Kompetenz für das elektrische Antriebssystem“ und darüber hinaus auch das Drumherum: Getriebe, Thermomanagement beziehungsweise Kühlung, Fahrzeugintegration: eine Gesamtlösung also.

"Von A wie Antrieb bis Z wie Zusammenhalt": Beides will die hofer eds groß schreiben. Für die Firmenphilosophie stehen alle drei Geschäftsführer, neben Dr. Falco und Hartmann auch Johann Paul Hofer.

Das Angebot ist ganzheitlich

Damit ein Antrieb am Ende auch zu einem exzellent fahrenden Fahrzeug führt, müssen viele Komponenten ineinander greifen und optimal aufeinander abgestimmt werden. Noch besser ist es, wenn die Komponenten von Anfang an genau darauf ausgelegt werden.

Hofer eds verfolgt einen Systemansatz von Beginn an. „Nur dort, wo Herz und Hirn optimal zusammen spielen, können Antriebssysteme von morgen entstehen“ – informiert hofer seine Kunden.

Hofer steht kurz vor dem Umzug

Die hofer eds GmbH ist räumlich längst an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen und wird deshalb ihre Firmenräume ausbauen, was am vorhandenen Standort in der Zellerau oder in anderen Würzburger Stadtteilen kostengünstig nicht möglich sei, so die Geschäftsführer. Also wird hofer eds nach Estenfeld verlagern. Zurzeit hat die Firma in Würzburg 45 Mitarbeiter – ausbaufähig – und in einer weiteren Niederlassung in Lenting bei Ingolstadt weitere 60 Leute.

Der Sitz der Firma bleibt aber hier in Unterfranken, denn schließlich sei sie „mit der Region groß und stark geworden“, sagt Geschäftsführer Dr. Falco. Sein Kollege Volker Hartmann verdeutlicht, dass die Mitarbeiter in den letzten Jahren immer mehr zum Team zusammengewachsen seien, in dem Höhen und Tiefen gemeinsam bewältigt worden seien, und wo auch die Familien der Mitarbeiter zählten.

Hofer eds wurde im Januar 2009 gegründet. Und vorher? „Wir waren Siemens-Mitarbeiter“, sagt Dr. Marco Falco, bei Siemens VDO damals bereits in der Branche der Autozulieferer tätig. Siemens verkaufte im August 2007 seine Sparte der Autozulieferer an Continental, einen vormaligen Konkurrenten. Wenige Monate später, am 20. Dezember 2007, übernimmt die Brose-Unternehmensgruppe die Elektromotoren-Sparte der Continental AG. „20 Mitarbeiter hätten verlagert werden sollen,“ so Volker Hartmann.

Mut zur Selbstständigkeit

Nach den immer wieder erneuten Firmenübernahmen fand sich eine Gruppe von Experten, die sich entschied, in Würzburg die Selbstständigkeit zu wagen. In der Firma „hofer powertrain“ fanden sie einen Partner für energie-effiziente Antriebssysteme. Und so entstand im August 2008 das neue Unternehmen hofer eds GmbH mit zunächst 15 Leuten, die ausschließlich am Computer arbeiteten.

Von jetzt an baute hofer eds als Systementwickler und Hersteller für Autozulieferer seine Position am Markt immer weiter aus. An nahezu allem, was an Hybridfahrzeugen auf den Markt kommt, „sind wir stark an der Entwicklung beteiligt“, sagt Dr. Falco. Europa, USA, China – die junge Firma mischt längst mit. So hat sich auch ein neuer chinesischer Hersteller von Elektrofahrzeugen an hofer eds gewandt und will das nötige Know How einkaufen.

Zunehmend geht es um Antriebssysteme und Motoren, die modernen Ansprüchen genügen und ebenso zeitgerechten Umweltstandards entsprechen. Hierzulande haben Elektrofahrzeuge teils zwar schon beachtliche Reichweiten, allerdings mangelt es an Schnellladestationen, wo die Autos in 20 bis 30 Minuten aufgeladen werden können. So recht will keine Firma mit der Finanzierung in Vorleistung gehen. Für Hybridwagen bietet hofer eds deshalb die Gesamtlösung bei Antrieb und Ausstattung an. In Lenting wurde inzwischen ein smart gebaut, dessen Verbrennungsmotor sich nur noch dann einschaltet, wenn Druck nötig ist, um weiter zu fahren. Für alle Elektro-Fahrzeuge bietet hofer eds, so Volker Hartmann, Konzepte mit höchsten technischen Ansprüchen.